Wann schenkt Gott seinem Volk Sieg?

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3  Gesamtbiblische Betrachtungen – Gottes Herrschaft, Feinde, Kampf und Sieg – Wann schenkt Gott seinem Volk Sieg?, epubli.de, 2021.

Wann schenkt Gott seinem Volk Sieg?

Wir sehen schon im Alten Testament: Gott alleine schenkt jeden Sieg, den das Volk Gottes erringen kann. Und das geschieht dann, wenn sich das Volk Gottes in der richtigen Verfassung befindet, Gott alle Ehre gibt und alleine auf Gott vertraut.

Beim Auszug Israels aus Ägypten (2 Mose) brauchte Israel Gottes geschenkte Erlösung nur dankbar annehmen. Gott stritt komplett für sie, sie brauchten gar nichts selber tun. Ihr Vertrauen auf das Geschenk Gottes drückten sie im Halten des Passas aus, und indem sie Mose folgten, ihrem von Gott eingesetzten geistlichen Führer.

So müssen auch wir bei unserer Bekehrung gar nichts selber tun. Wir lassen Christus für uns streiten. Wir vertrauen auf sein vollständig ausreichendes Opfer. Und wir fangen an, Jesus, unserem geistlichen Führer zu folgen (Röm 3+4).

Als Josua später in der Wüste mit Amalek kämpfte, kam es auf die beständige Fürbitte des Mose an (2 Mose 17, 10ff).
So können auch wir nur durch die beständige Fürbitte Christi für uns als sein Volk leben und siegen (Hebr 9, 11ff). Und so erringen wir selbst als das Volk Gottes auch viele Siege (Röm 15, 30-31; 2 Kor, 1, 11; 2 Thess 3, 1; Eph 6, 18-19; Phil 1, 19; Kol 4, 3+12; Hebr 13, 18). Christus bittet für uns beim Vater und der Feind hat keine Handhabe dagegen und findet keinen Angriffspunkt an uns, denn wir sind gerechtfertigt (Kol 2, 15). Und auch wenn wir beständig im Kampf beten, erfahren wir Sieg für uns und unser Volk wie Daniel (Daniel 9 und folgende).

Die Einnahme des verheißenen Landes dagegen war nur durch Glauben und Gehorsam möglich (4 Mose 13+14; Josua 1 und folgende). Durch Glauben an den Gott, der Wunder tut (Ps 77, 15), der das, was nicht da ist, ruft als ob es da wäre (Röm 4, 17), der die Stärke seines Volkes (2 Chron 20, 6; Jer 16, 19) und der Sieg seines Volkes ist (1 Chron 29, 11).

Und zum absoluten Vertrauen auf den möglichen Sieg durch Gott kam noch mehr hinzu, was dem Volk Gottes alles abverlangte: Sie mussten sich heiligen (Jos 3, 5). Sie mussten neu beschnitten werden (Jos 5, 2-8). Sie mussten das Gesetz Gottes komplett halten (Jos 1, 7; 8, 34; 22, 5). Ihr Führer Josua musste Tag und Nacht über dem Wort Gottes sinnen und es tun, um fähig zu sein das Volk zum Sieg zu führen (Jos 1, 7). Israel durfte nichts aber auch gar nichts von dem nehmen, was alleine Gott zustand (Jos 6, 18). Israel musste tun, was Gott befahl, wie unsinnig es auch aussah (Jos 6, 3ff). Und schließlich mussten sie auf Grundlage von all diesen erfüllten Vorbedingungen zuallererst ein Siegesgeschrei erheben. Sie mussten glauben und bekennen, dass Gott ihnen den Sieg gegeben hatte, obwohl sie davon noch nichts sahen! Und dann, nach der Erfüllung aller dieser Bedingungen tat Gott, was kein Mensch tun konnte: Er ließ die Mauer Jerichos einstürzen. Und das, was vorher unmöglich schien wurde in kürzester Zeit durch das Eingreifen Gottes möglich. Ja, der Kampf ist in Wirklichkeit des Herrn (2 Mose 14, 14; 5 Mose 1, 30; 3, 22; 5 Mose 20, 4; Jos 10, 14+25+42; 23, 3+10).

Die Israeliten brauchten erst selber zu kämpfen, als Gott das Eigentliche schon getan hatte. Und das erlebten sie nicht nur in Jericho, sondern im ganzen verheißenen Land. Denn gab Gott ihnen den Sieg. Und so – nur so – nahm die Generation Israels unter der Führung von Josua tatsächlich das verheißene Land ein.

Als Israel später im verheißenen Land von Gott abfiel, mussten sie umkehren und sich Gott wieder unterordnen (Richter). Sie mussten alle fremden Götter entfernen und wieder zu einem Gehorsam und Zustand wie unter Josua zurückkehren. Dazu gebrauchte Gott immer wieder Richter des Volkes als Retter. Die Richter ihrerseits benötigten absolutes Vertrauen darauf, dass Gott ihnen Sieg geben würde – gegen einen meist übermächtigen Feind. Sie wagten immer ihr Leben für Gottes Sache und sein Volk. Gott war ihnen wichtiger als alles andere und sie vertrauten völlig auf seine Zusagen. Solche Hingabe, Selbstaufgabe und solches Vertrauen konnte Gott segnen und gebrauchen. Das ist der Stoff, aus dem Sieg und Befreiung für das Volk Gottes gemacht sind. Die Kraft der Richter lag in ihrer Berufung und Zurüstung durch Gott. Nur so konnten sie sein, wer sie waren. Aber als von Gott gesandte Vorkämpfer reißen sie das Volk Gottes mit, bringen es wieder auf die Siegesspur, und zu einem Leben mit Gott zurück.

Aber wie oft war die Umkehr des Volkes nicht vollständig, noch von großer Dauer. Kaum war der geistliche Führer nicht mehr da, fiel das Volk von Gott ab und in alte Verhaltensweisen zurück. EIN Gottesfürchtiger im Volk oder keiner – das kann für das Wohl und Wehe des ganzen Volkes Gottes entscheidend sein. Daher waren auch die gottgeschenkten Siege nach dem Tod jedes Richters leider nicht von Dauer. Doch das Prinzip des Sieges wird klar: Gottes Worte über alles stellen, ihm nachfolgen und unter Lebenseinsatz gehorchen. Dann gibt Gott den Sieg, den kein Mensch selbst erringen kann.

Denn was finden wir auch sonst in der Schrift? Ob Samuel (1 Sam 7, 7ff) und David (1 Sam 17) siegen, Hiskia (2 Kön 19), die Propheten und alle anderen Glaubenshelden (Hebr 11): Immer ist es Gott, der den Sieg gibt. Das Volk Gottes und einzelne brauchen immer die absolute Gewissheit, dass Gott den Sieg geben kann und wird. Und immer geht es um die Ehre des Namens Gottes, und nicht um eigene Belange. Und immer gibt Gott den Sieg nur denen, die in Demut vor ihn kommen und allein und alles nur von seiner Gnade erhoffen.

Wer von irgendwo anders als von Gott Hilfe erwartet und erhofft, wird enttäuscht. Wer sich mit irgendwelchen gottfernen Mächten verbündet, um zu siegen, ist auf Abwegen und gerät auf die Verliererstraße (Jes 7; 1 Chron 10, 13). Wer irgend sich auf seine eigene Kraft verlässt, wird zuschanden (Jes 31, 1; Jer 17, 5). NUR und ausschließlich NUR in Gott allein ist unser Heil und unser Sieg.

Und wie kann das Volk Gottes aus seiner Niederlage zu Gottes Sieg kommen?

Gott schenkt seinem Volk Sieg, wenn sein Volkes Buße tut, wenn es umkehrt, sich demütigt, sich von allen Götzen reinigt, das ganze Gesetz Gottes ins Zentrum seines Lebens stellt, wenn es nicht auf seine eigene Kraft vertraut, sich nicht mit anderen Mächten verbündet, sondern sich alleine an Gott hält und alleine Gott vertraut. Dann schenkt Gott Sieg, wo kein Mensch siegen könnte (Jer 17, 7-8).

Sach 4, 6 S
Nicht durch Heer und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der HERR der Heerscharen.

Gott alleine ist es, der durch seinen Geist siegt und den Sieg schenkt.

Und auch im Neuen Bund kommt der Sieg alleine von Christus (1 Kor 1, 31; 15, 57; 2 Kor 2, 14; Gal 5, 1).

Und im neuen Bund kämpfen wir nicht mit Fleisch und Blut sagt uns Paulus, sondern mit unsichtbaren bösen Mächten – die Gewalt des Teufels und seines Systems (Eph 6). Das sind die Feinde außerhalb von uns.

Wir haben aber auch innere Feinde: Wir kämpfen gegen „die Taten unseres abgelegten alten Menschen“ (Eph 4, 22; Kol 3, 9), gegen unser „Fleisch“ bzw. unsere „alte Natur“ (Röm 8, 12-14; Gal 5, 17), unsere „eigene Lust“ und „Begierden“ (Jak 1, 14), unser „geteiltes Herz“ (Jak 1, 8) und viele Dinge mehr. Die Bibel nennt eine Vielzahl an Ausdrücken für das, was in uns aus unserer Gefallenheit hervorgegangen ist. Das sind die Feinde Gottes, das ist der Feind in uns.

Wann nun und unter welchen Voraussetzungen schenkt Gott uns seinen Sieg im Neuen Bund?

Ganz gleich nun, ob wir gegen innere oder äußere Feinde, ob wir gegen die Schuldanklagen des Teufels, ob gegen die Sünde, unser Fleisch, unsere alte Natur oder gegen geistliche Mächte kämpfen: Wenn wir auch nur etwas irgendwie annähernd vor Gott Annehmbares oder Produktives erreichen wollen: Immer ist es Gott allein, der alles Gute bewirkt und den Sieg gibt. Und das hat jeder Nachfolger Christi sicher auch schon in seinem eigenen Leben erlebt.

Durch die ganze Bibel zieht sich ein Prinzip: Sieg gibt es nur durch Gott. Sieg gibt es nur, wenn sich Gottes Volk vor Gott demütigt. Sieg gibt es nur, wenn das Volk Gottes völlig vom Vertrauen auf die eigene Kraft wegkommt und sich völlig in allen Bereichen seines Lebens Christus unterordnet (Jak 4, 6-11; Röm 7, 25; 8, 2+37; 12, 1).

 

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