Der Alte und der Neue Bund

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3  Gesamtbiblische Betrachtungen – Wachstum oder eine neue Schöpfung? – Heilszeiten, Gnadenstände, Übergänge, Stufen – Der Alte und der Neue Bund, epubli.de, 2021.

Der Alte und der Neue Bund

Allein die Einteilung der Bibel in ein Altes und ein Neues Testament, bzw. in einen Alten und einen Neuen Bund macht schon deutlich, dass Gott immer in einem zwei-Stufenplan vorgeht. Betrachten wir uns das einmal genauer.

In der Bibel gibt es durch die Heils-Bünde Gottes drei Abschnitte oder Phasen. Der Übergang von einer zur anderen Phase erfolgt durch zwei punktuelle Eingriffe Gottes.

  • Kein Bund Gottes
    Nach dem Sündenfall gab es erst keinen Bund Gottes mit Menschen. Dann griff Gott ein.
  • Gott schenkt den Alten Bund
    Im Alten Testament sind verschiedene Bünde Gottes erwähnt: Gottes Bund mit der Schöpfung bei Noah. Gottes Bund mit Abraham. Gottes Bund mit dem Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten.
    Letzterer steht für das ganze Buch des Alten Testamentes und den Alten Bund.
  • Israel als Volk Gottes lebt unter dem Alten Bund
    Er ist von Siegen und Niederlagen geprägt. Nur winzige Augenblicke scheint alles ideal zu sein. Meist hören wir die Klage über Bundesbruch, Untreue, Niederlage und Verbannung. Von diesem wird im Neuen Testament gesagt: Der Alte Bund konnte nichts zur Vollkommenheit bringen.
  • Gott schenkt uns in Christus den Neuen Bund
    Der neue Bund ist besser als der alte Bund. Er führt zur Vollkommenheit. Das bestätigt uns das Neue Testament. Gott erfüllt alle seine Zusagen, er kämpft für uns, der Himmel steht uns offen.
  • Als Frucht des neuen Bundes dürfen wir in engster Gemeinschaft mit Gott leben. Schon auf der Erde und auch im Himmel gibt es ungetrübte Gemeinschaft mit Gott. Die Sünde ist besiegt, wir leben mit Jesus und lernen ihn immer besser kennen. Unser Gehorsam und unsere Freude an Gott werden vollkommen.

Oder anders ausgedrückt

  • Verloren ohne das Wort Gottes
  • Gott befreit sein Volk und schenkt ihm sein Gesetz
  • Gottes Volk tut sich schwer mit dem Gesetz Gottes und scheitert
  • Gott schenkt seinem Volk das Evangelium
  • Jetzt kann das Volk Gottes so leben, wie Gott es sich vorgestellt hat.

 

Altes und Neues Testament

Die Parallele zwischen dem Buch Josua und der Apostelgeschichte sticht deutlich ins Auge.

  • Vor dem Einzug ins verheißene Land gab es für Israel die Gesetzgebung in den 5 Büchern Mose.
  • Vor dem Einzug der Apostel und Gemeinde in das geistliche Kanaan gab es die neue Gesetzgebung durch Jesus in der Bergpredigt:
    Das Gesetz des Alten Bundes wurde von Jesus bestätigt und in seiner geistlichen Bedeutung noch viel anspruchsvoller ausgelegt.

Dann gibt es jeweils ein punktuelles Ereignis, das alles verändert und eine neue Ära einleitet.

  • Das Volk unter Josua heiligt sich, wird beschnitten, vertraut Josua und zieht im Glauben über eine Grenze – den abgeschnittenen Jordan – ins verheißene Land ein. Der erste Sieg ist der Fall Jerichos. Gott kämpft für sie. Doch die Freude ist nur kurz. Schon der scheinbar geringe Diebstahl Achans an Gottes Eigentum reicht, um den Sieg Israels in eine Niederlage zu verwandeln. Durch das Wort Josuas wird Achan gerichtet und die Schuld bereinigt. Danach schenkt Gott wieder Sieg und die Eroberung Kanaans geht weiter, bis Gott alle guten Worte erfüllt hat, die er versprochen hat. Danach wendet sich Israel wieder von Gott ab und ist ihm ungehorsam.
  • Die Gläubigen in der Apostelgeschichte sind am Ende der Evangelien bekehrt und von Jesus beauftragt, das gute Land einzunehmen. Sie vertrauen auf Jesus und warten auf seine Verheißung.
    Mit dem Kommen des Heiligen Geistes und der Taufe der Jünger mit Feuer wird auf einen Schlag alles anders. Die Gläubigen und besonders ihre Leiter sind bevollmächtigt. Das Wort Gottes siegt und viele bekehren sich. Sie fangen an, das gute Land einzunehmen. Die erste Gemeinde ist ein Herz und eine Seele. Da taucht die erste Sünde auf: Hananias und Saphira belügen den Heiligen Geist. Wieder sind Habsucht und Heuchelei die ersten Sünden im verheißenen Land, wie bei Josua. Und Gott richtet selbst die Übertreter durch das Wort des Petrus. Danach geht der Sieg der Gemeinde weiter. Erst sehr viel später sehen wir, dass Schwierigkeiten, Kompromisse und Sünde vermehrt in der Gemeinde auftreten, wie zur Zeit der Richter im Alten Testament.

Der Durchzug durch den Jordan und die erneute Beschneidung des Volkes stehen für die bevollmächtigende Taufe mit dem Feuer der Heiligkeit Gottes. Die Einnahme Jerichos steht für die erste Gemeinde. Habsucht und sich an dem vergreifen, was nur Gott gehört sind immer die ersten Übel, die uns die Reinheit, Heiligkeit und den Sieg wieder rauben wollen, die Gott geben will und gibt. Gott allein gehört alle Ehre in jedem Sieg, den er uns schenkt. Wenn wir ihm diese Ehre rauben, sind wir die Verlierer.

So haben der Sieg Israels in Kanaan und Gottes Sieg durch die Apostel und die erste christliche Gemeinde viel gemeinsam und die Gemeinde entspricht geistlich dem äußeren Handeln Gottes an Israel.

Beide zeigen, dass der Sieg Gottes keine Utopie, sondern möglich ist. Und von beiden lernen wir, wie umfochten dieses Siegesleben ist und wie leicht es wieder verloren werden kann. Doch in jedem Fall sind Umkehr und völlige neue Hingabe an Gott das Mittel, wieder zum völligen Sieg und zur völligen Freiheit zurückzukehren.

 

 

 

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