Die 7 grössten Irrtümer der Theologie

 

Die 7 größten Irrtümer der Theologie

  1. Das Gesetz Gottes ist zu hoch, als dass wir es halten können.
  2. Auch als Christen sind und bleiben wir lebenslang Sünder.
  3. Wir retten Menschen, indem wir um ihre Bekehrung beten.
  4. Wir sind nicht eins mit Christus. Davon singen und träumen wir nur.
  5. Der Sieg Jesu hat keine Auswirkung auf mein Leben.
  6. Heiligung ist ein endloser Kaugummi-Prozess, mit dem wir in diesem Leben nie an ein Ende kommen.
  7. Bei unserem leiblichen Tod werden wir von der Sünde befreit.

 

Das Gesetz Gottes ist zu hoch, als dass wir es halten können.

Damit beschuldigen wir Gott, uns zu überfordern. Und wir klagen Christus an, dass sein Erlösungswerk nicht ausreicht, um uns im wahren Leben liebend und heilig zu machen. Und wir verleugnen die Auferstehungskraft Jesu in uns und behaupten, dass sein Leben in uns kraftlos ist, und der Weinstock seine Reben nicht versorgt.

Auch als Christen sind und bleiben wir lebenslang Sünder.

Wir sind alles andere, nur keine Sünder. Wir sind Heilige, Gerechte, Geliebte, Kinder, Könige und Priester Gottes. Sünder kommen in die Hölle, Heilige in den Himmel. Sünder müssen sündigen, Heilige können sündigen. Unsere Identität ist unser neuer Mensch in Christus, der nach Gott geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. Und der kann heilig leben, wenn wir unser altes Ich völlig gekreuzigt haben und wenn wir innerlich mit Jesus zu seinem neuen Leben auferstanden sind. Und das geschieht durch Glaubensgehorsam.

Wir retten Menschen, indem wir um ihre Bekehrung beten.

Jesus betete nicht um die Errettung der Welt, sondern um die Vollmacht seiner Boten und um vollkommene Liebe und Einheit seiner Nachfolger. So scheiden sich Licht und Finsternis. So kommen Menschen zum Glauben oder wenden sich ab. In der Liebe, Heiligkeit und Vollmacht des völlig geheiligten Volkes Gottes liegt der Hauptschlüssel zur Evangelisation der Welt und der Erkenntnis des Sohnes Gottes.

Wir sind nicht eins mit Christus.  Davon singen und träumen wir nur.

Im Sehnen unserer Herzen und Lieder nach Gott wissen wir, dass wir mit Jesus völlig eins sein können, voller Liebe, rein, heilig, völlig abhängig von Jesus – und dass wir mit ihm alles überwinden können. Aber mit unserer Theologie verleugnen wir die Möglichkeit der Erfüllung dieses Sehnens. Anstatt unserem Herzen und der Schrift zu glauben, setzen wir uns in unserer Theologie selber außerhalb von Christus in Gefängnismauern des Unglaubens, auf dem die Aussichtslosigkeit als Wachtposten steht und acht hat, dass ihr niemand aus dem Kerker der ewigen Niederlage vor der Sünde entkommt.

Der Sieg Jesu hat keine Auswirkung auf mein Leben.

Sag mir, welcher Feind Gottes ist vom Sieg Christi ausgenommen:
Der Tod, der Teufel, die Werke des Teufels, unser alter Mensch, das Fleisch, die Sünde? Und wenn kein Feind mehr vor Christus bestehen kann, wo ist denn dann der Sieg Christi in unseren Leben Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde? Ich sage dir, wo Christi Sieg in unserem Leben auf der Strecke geblieben ist: Im Ungehorsam und Unglauben, der nicht auf das Werk Christi, sondern nur auf die eigenen Möglichkeiten sieht. Sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament haben Gottes Feinde nur dann Macht über das Volk Gottes, wenn Gott nicht der absolute Herr über sein Volk ist und sein Volk ihm für den Sieg nicht vertraut. Unglaube, Ungehorsam und dass wir uns selbst und Andere/s mehr lieben als Gott: Das ist die einzige und immer zutreffende Erklärung dafür, dass Gott in uns und durch uns nicht alles tun kann, was er gerne tun möchte und kann.

Heiligung ist ein endloser Kaugummi-Prozess, mit dem wir in diesem Leben nie an ein Ende kommen.

Nichts könnte weiter an Gottes Wort vorbei sein. Wir werden bereits bei unserer Wiedergeburt in unserer neuen Existenz völlig geheiligt. Und die Möglichkeit und das Ziel unserer auch bewussten völligen Heiligung in diesem Leben bezeugen alle Apostel. In ihr – in Jesus, unserer Heiligung – gibt es völlige Reinheit, vollkommene Liebe, schattenloses Licht, wirkliche Freiheit, vollkommenen Glauben, völlige Einheit mit Jesus, ganzen Gehorsam, vollendete Heiligkeit, wie der, der uns berufen hat, heilig ist – schon in diesem Leben. Das völlig geheiligte Leben ist das einzig wahre Leben, zu dem uns Christus beruft. Es ist das Leben Jesu Christi in uns. Das Leben davor ist Wüste, das bewusste Leben in Christus ist das verheißene Land. Und mit unserem in Christus völlig geheiligten Leben können wir unendlich weiter wachsen – ohne Limits.

Bei unserem leiblichen Tod werden wir von der Sünde befreit.

Suche und finde auch nur eine Bibelstelle, die das belegt. Bei unserem leiblichen Tod legen wir nur dieses Zelt ab und unsere Vergänglichkeit. Wir wechseln vom Glauben zum Schauen. Ja, wir wechseln die Machtbereiche. Aber Christus hat uns bereits am Kreuz und bei unserer Wiedergeburt von unserem alten Wesen und von der Sünde erlöst. Seine Befreiung von unserem alten Wesen ist für jetzt, nicht erst für unseren Tod. Warum erleben wir das nicht? Weil wir es Gott nicht glauben. Halte deinen alten Menschen für tot und dich für Gott lebendig – und du wirst seine Auferstehungskraft jetzt schon in deinem Leben erfahren.

 

Was hat Gott wirklich gesagt? 95 biblisch fundierte Thesen zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. 

 

Die 7 größten Irrtümer der Theologie

95 Thesen Teil 2.de
zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus

 

Geistlich revolutionäre
Erkenntnisse und Fragen
aus dem Buch
Hat Gott wirklich gesagt? von

Heino Weidmann

Reihe  Heilig Dem Herrn  Band 10

 

 

Inhalt

Impressum

Im Anfang war das Wort

Widmung

Warum du dieses Büchlein lesen solltest

Hinweise zum Buch

Heilig leben und lieben?

95 Thesen zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus

Pro und contra völlige Heiligung im NT

Die 7 größten Irrtümer der Theologie

Der große biblische Bogen

Heilig leben und lieben: Das ist der Weg

◦         Alles für alles
◦          Wessen Kraft? Notwendiger Schiffbruch
◦          Wehen, kreuzigen, sterben, neues Leben
◦          Mittels des Glaubens
◦          Durch Glauben

Aufruf

◦          Schau in den Spiegel
◦          Erfülle deine – Gottes – Sehnsucht
◦          Der Herr ist treu
◦          Glaube dich ins gute Land
◦          Auf, Jesus nach!

Schlusswort

Literaturverzeichnis

Impressum

Die 7 größten Irrtümer der Theologie – 95 Thesen Teil 2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. Geistlich revolutionäre Erkenntnisse und Fragen aus dem Buch Hat Gott wirklich gesagt?

Herausgegeben von Heino Weidmann am 24.12.2021

© Copyright by Heino Weidmann. Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Jede kommerzielle Nutzung ist ausgeschlossen. Dieses Buch kann bei epubli.de als eBook erworben werden. Die hier vorliegende PDF-Ausgabe kann aber auch unter 95thesenteil2.de als PDF frei heruntergeladen und frei verbreitet werden, wenn das Werk als Ganzes und unverändert weitergegeben und mit diesem gut sichtbaren Quellennachweis versehen wird:

© Heino Weidmann, Die 7 größten Irrtümer der Theologie – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. Biblische Untersuchungsergebnisse aus dem Buch: „Hat Gott wirklich gesagt? von Heino Weidmann, epubli.de, 2021, 95thesenteil2.de

Bibeltexte mit Abkürzungen:

N    NeÜ bibel.heute © Karl-Heinz Vanheiden und Christliche Verlagsgesell-
schaft Dillenburg www.derbibelvertrauen.de

S    Bibeltext der Schlachter Copyright © 1951 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (von www.bibel-online.net )

I    Interlinearübersetzung (von/nach www.bibel-online.net frei verwendbar)

F    Freie eigene Übersetzung (© Heino Weidmann)

M Menge 1939 (gemeinfrei, von https://gratis.bible/de/meng39/)

L    Luther 1912 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

E Elberfelder 1905 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

Umschlaggestaltung: © Copyright by Heino Weidmann
Bild: Feigenblätter © Can Stock Photo Inc. / Portokalis

Reihe: Heilig Dem Herrn, Band 10  heiligdemherrn.de

Heino Weidmann, Götzenberg-Str. 25, 74889 Sinsheim, Deutschland, HeiligDemHerrn@gmx.de
95thesenteil2.de – reformation20.de – reformation2null.de –

   Im Anfang war das Wort

 

           Und Gott sprach

 

                  Es steht geschrieben
                          Jesus Christus

Widmung

 

An dich,

Gotteskind

geliebt, bluterkauft, gerecht durch Jesus Christus

geheiligt durch den Heiligen Geist

 

Heino Weidmann, 24.12.2021

Warum du dieses Büchlein lesen solltest

Dies ist ein Aufruf, Gottes Wort und Zusagen ernst zu nehmen!

  • Was hat Gott jedem Christen zugesagt?
  • Und was hat er nicht gesagt?
  • Und wie kann, was er gesagt hat,
    auch in deinem Leben Wirklichkeit werden?

Glaubst du den 66 Büchern der Bibel? Ich weiß, dass du glaubst. Und über kurz oder lang bete ich, dass nicht nur du, sondern alle Gotteskinder staunen entdecken und erfahren,
welche Schätze unser Vater im Himmel für die bereit hält, die ihm unbedingt vertrauen:

„Jesus Christus rettet von der Macht der Sünde“

Glaubt das nicht jeder ernstmeinende Christ?
Nein, das glaubt kaum ein ernstmeinender Christ.

In der Praxis glauben wir:

Jesus rettet uns von der Schuld der Sünde. Und meistens von größeren Sünden. Aber nicht von kleineren Sünden. Und nicht so, dass wir wirklich und grundsätzlich Sieg über die Sünde haben können.

Ja, jeder Mensch und jeder Christ kann immer und sein ganzes Leben lang in alle möglichen Sünden fallen. Aber haben wir in Jesus Christus nicht einen Erlöser, der uns von der täglichen Macht der Sünde befreien kann? Können wir nicht befreit durch Jesus zur Ehre des Vaters leben, ohne jeden Tag über 1000 Versagen weinen zu müssen?

Wenn du Jesus nachfolgst und dich nach der Kraft deines Erlösers in deinem Alltag als Kind Gottes sehnst, dann lies dieses Buch: Es wird dir süß im Mund und bitter im Magen sein.

 

Hinweise zum Buch

Wenn du entschlossen bist, dieses Buch zu lesen, dann beachte diese Hinweise:

Durch das Veröffentlichen des Buches im Selbstverlag über https://www.epubli.de/ ist es mir möglich, das Buch schnell und ohne großen finanziellen Aufwand einer breiten Leserschaft zur Verfügung zu stellen.

Bei Fragen und Kommentaren oder Korrekturhinweisen kann sich der interessierte Leser gerne an mich über HeiligDemHerrn@gmx.de wenden. Ein aktuelles Kurzprofil von mir findet sich unter https://www.epubli.de/shop/autor/Heino-Weidmann/23735. Die in diesem Buch verwendeten Bibelübersetzungen sind hinter jeder zitierten Bibelstelle angegeben:

N    NeÜ bibel.heute © Karl-Heinz Vanheiden und Christliche Verlagsgesell-
schaft Dillenburg www.derbibelvertrauen.de

S    Bibeltext der Schlachter Copyright © 1951 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (von www.bibel-online.net )

I    Interlinearübersetzung (von/nach www.bibel-online.net frei verwendbar)

F    Freie eigene Übersetzung (© Heino Weidmann)

M Menge 1939 (gemeinfrei, von https://gratis.bible/de/meng39/)

L    Luther 1912 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

E Elberfelder 1905 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

Es wurden aus rechtlichen Gründen nur frei verwendbare (bei N und S unter Auflagen) Bibelübersetzungen verwendet. Die Sprache ist teils neu, teils alt, dafür dann oft sehr genau. Moderate offensichtliche Anpassungen an heutige Sprache und Satzstellung erfolgten bei den älteren Bibelübersetzungen (S, M, L, E) ausgehend von den verwendeten Übersetzungen, wie zum Beispiel bei “Sündiget“ → “Sündigt“. Falls dadurch die Bibelstellen ähnlich oder gleich zu heutigen lizenzierten Bibelstellen wurden ist das Zufall, bzw. beruht auf der eigenen gedanklichen Arbeit.

Für das Nachlesen in aktuellen Bibelübersetzungen empfehle ich genaue, am Grundtext orientierte Übersetzungen wie Elberfelder, Neue Genfer oder Zürcher Übersetzung.

Für die meisten Textstellen reicht diese Genauigkeit. An manchen Stellen ist der Bezug zum Grundtext wichtig, um die richtige Interpretation des biblischen Urtextes sicherzustellen. Dort wurde in diesem Buch auf die theologischen Standardlexika und Wörterbücher des biblischen Hebräisch (Brown-Driver-Briggs, Strong) und Griechisch (Thayer, Strong) zurückgegriffen und von mir aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

In der zugrundeliegenden Gesamtausgabe des Werkes „Hat Gott wirklich gesagt?“ (epubli) werden in der Untersuchung der Bibeltexte Zitate immer genau da gebracht, wo sie relevant zum Grundthema „Sieg oder Niederlage der Gläubigen“ sind. Die komplette Bibel wird systematisch daraufhin durchgegangen und untersucht. Alles, was die Diskussion des Themas dieses Buches unterstützt, wurde nach bestem Wissen und Gewissen berücksichtigt, sowohl Argumente pro, als auch Argumente contra den möglichen Sieg der Gläubigen.

Die hier vorliegende Ausgabe von „Die 7 größten Irrtümer

der Theologie – 95 Thesen Teil 2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus“ enthält die Zusammenfassung der Ergebnisse der Gesamtausgabe: „Hat Gott wirklich gesagt? – 95 Thesen zu deiner Heiligung durch Jesus Christus“ und was daraus für die Bewertung der aktuellen christlichen Heiligungstheologie folgt. Sie ist damit gut lesbar. Du kannst dir schnell einen Überblick über alle behandelten Themen und Untersuchungsergebnisse verschaffen. Dabei wirst du sehr herausgefordert werden. Hat Gott das wirklich gesagt?? Hat er das wirklich so gemeint? Steht das wirklich so in der Bibel? Wenn du dann doch genauer wissen möchtest, wie sich auf die einzelnen markanten Aussagen und Thesen aus Gottes Wort ableiten lassen, dann lies bitte die Argumentation in der Gesamtausgabe nach. Neben einer günstigen eBook-Ausgabe der Gesamtausgabe (epubli.de) kann auch das komplette Buch frei online unter 95thesenteil2.de in seine über 240 Kapitel aufgeteilt nachgelesen werden. Die Kenntnis der Argumentation in der Gesamtausgabe ist unverzichtbare Voraussetzung, um selber aktiv an der Diskussion des Themas teilnehmen zu können. Insbesondere bei Einwänden setze ich eine gründliche Befassung mit dem voraus, was ich selber wirklich zu dem jeweiligen biblischen Thema anhand der Untersuchung der biblischen Texte gefunden und postuliert habe.

Ein Grundwissen über Gott, Jesus und seine stellvertretende Erlösung wird in diesem Buch vorausgesetzt. Erfahrungen von Niederlagen im eigenen Kampf gegen die Sünde helfen ganz wesentlich zum Verständnis der Thematik dieses Buches. Somit ist dieses Buch vor allen von denen gut lesbar, die sich, so wie der Hebräerbriefschreiber sagt, nach Legung guter Grundlagen nach der Vollkommenheit ausstrecken (Hebr 6, 1). Dabei werden an vielen Stellen im Buch Bibelverse direkt zitiert, um ihre Aussage deutlich zu machen. So kannst du der Argumentation im Buch leichter folgen und sie gleich überprüfen. Prüfe alles, das Gute behalte!

Als Hauptgrundsatz wurde angewandt, die Bibel durch die Bibel auszulegen, gemäß dem Grundsatz in 1. Korinther 2, 13 N:

Und davon reden wir auch, doch nicht in Worten, wie sie menschliche Weisheit lehrt, sondern in Worten, wie sie der Geist lehrt. Was der Geist gewirkt hat, erklären wir Menschen, die den Geist empfangen haben.

Die großen Heilsthemen Gottes sind nicht nur auf ein paar Verse beschränkt, sondern erstrecken sich wie ein Mosaik über das ganze Wort Gottes. Die Verwendung eines biblischen Wortes oder Zusammenhangs an den verschiedenen Stellen seines Vorkommens in der Bibel zeigt sein Bedeutungsspektrum auf und hilft bei der richtigen Interpretation des biblischen Textes.

Bei der Untersuchung der Lehre der Bibel kommen alle Textgattungen zu Wort, so neben offensichtlichen Lehrtexten auch die Bildersprache der Bibel und poetische Stilmittel. Unser Herr Jesus selbst lehrte viel, wenn nicht sogar hauptsächlich durch Bilder aus der Alltagswelt seiner Hörer. ER verpackte geistliche Wahrheiten in Bilder. Wie oft wurde Jesus missverstanden, weil seine Hörer die Botschaft in seiner Botschaft nicht hören und verstehen konnten und sie wörtlich, statt geistlich interpretierten (Mk 8, 14ff; Joh 2, 19ff; Joh 6, 32ff etc.). Die richtige Interpretation der biblischen Bilder ist oft gar nicht so schwer und ungewiss, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Sie ist vor allem dann klar, wenn die Bibel selbst ihre verwendeten Bilder auslegt. So steht z.B. das Opferlamm für Jesus (Joh 1, 36), Sauerteig für Bosheit, Schlechtigkeit und Heuchelei (1 Kor 5, 8; Lk 12) 1) und Wasser für die Reinigung bei der Bekehrung (Tit 3, 5), den Heiligen Geist (Joh 7, 38+39), Leben und Fruchtbarkeit (Jes 32, 15ff). Trotzdem sind die Lehrtexte die wichtigste Grundlage aller Untersuchungen. Doch die richtige, das heißt durch die Bibel selbst interpretierte biblische Bildersprache, unterstützt in vielen Fällen die biblische Lehre in erstaunlicher Weise. Dadurch wird das biblische Zeugnis noch deutlicher.

Dies Buch als Essenz der Gesamtausgabe „Hat Gott wirklich gesagt?“ beruht maßgeblich auf eigenen Forschungen am Bibeltext und eigenen Beobachtungen, Überlegungen und Schlüssen. Zitate und Anregungen aus anderen Quellen sind im Buch Text zwischen Klammern gekennzeichnet. Sie können im Literaturverzeichnis am Ende des Buches nachgesehen werden. Gedankengut aus den dort angegebenen Quellen haben aber auch mein Gedankengut mit beeinflusst und geprägt. Besonders in die Thematik Heilszeiten, Gnadenstände, Übergänge, Stufen sind einige Beispiele aus dem Buch Heiligung in biblischen Symbolen von Beverly Carradine eingeflossen, obwohl ich sie hier selber formuliert habe. In der Zeit des Befassens mit diesem Thema und Schreibens dieses Buches habe ich aber auch selbst immer mehr einen eigenen Blick für die verwendeten biblischen Symboliken entwickelt. Das wird an den vielen Stellen und Beispielen deutlich, die in keinem anderen Werk vorkommen. Bei einer geringen Schöpfungstiefe von Gedanken, wie z. B. dass es sich beim Land Kanaan um das bewusste Leben in Christus handelt – wie es bereits vielfältig in der Literatur üblich ist -, habe ich daher auf einen Literaturhinweis verzichtet. Bei Aussagen/Zitaten mit hoher eigenen Schöpfungstiefe des zitierten Autors habe ich mich bemüht den entsprechenden Literaturhinweis zu erbringen. Bei Gedanken/Aussagen zwischen diesen Positionen bitte um Nachsicht und Hinweise, wenn eigentlich ein Literaturhinweis hätte erfolgen sollen und nicht erfolgt ist. Dann wird er noch mit aufgenommen.

Dieses Buch will zum Studium der Bibel anregen. Lies die Bibel parallel mit. Notiere, was dir wichtig wird, was dich ermutigt, und wo du neue oder andere Einsichten hast. Lass dich beschenken durch den Reichtum des Wortes Gottes und seiner Zusagen. Eine Anleitung zum Gebrauch und Studium dieses Buches und der Bibel findest du in der Einleitung.

Die Nutzung und Verbreitung des vorliegenden Buches zu Studienzwecken ist persönlich, in einer Gruppe oder in einer gemeinnützigen Institution ausdrücklich erlaubt, wenn auf den Ausdrucken/Kopien ein deutlich sichtbarer Verweis auf dieses Buch vor dem entsprechenden Buchtext oben auf der ersten Seite erfolgt:

© Heino Weidmann, „Die 7 größten Irrtümer der Theologie – 95 Thesen Teil 2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. …“ Geistlich revolutionäre Erkenntnisse und Fragen aus dem Buch „Hat Gott wirklich gesagt?“, 2021,
epubli.de, https://heiligdemherrn.de/vielesindberufen

Jede kommerzielle Nutzung dieses Buches ist ausgeschlossen.

Die vorliegende Ausgabe des Buches Die 7 größten Irrtümer der Theologie als Taschenbuch und eBook kann ich günstig herausgeben. Eine PDF-Version dieses Buches kann über https://heiligdemherrn.de/vielesindberufen kostenlos heruntergeladen und unter Beachtung des eben genannten Quellenverweises und Nutzungszweckes verwendet und weiterverbreitet werden.

Die Printversion der Gesamtausgabe „Hat Gott wirklich gesagt?“ mit ihren ausführlichen biblischen Studienteilen hat leider ihren Preis. Er entspricht der Veröffentlichungsform im Selfpublishing bei epubli.de, dem Umfang von 980 Seiten (A5) und der Ausstattung, sowie der Auflage des Werkes und ist marktüblich und unvermeidbar.

Der Erwerb und die Nutzung der Gesamtausgabe „Hat Gott wirklich gesagt?“ sollen aber nicht an Finanzen scheitern. Auf der Webseite biete ich als Autor daher auch andere gedruckte Formate, aber inhaltsgleiche Ausgaben der Gesamtausgabe im Selbstvertrieb zu günstigeren Preisen an.

Zum leichteren Zugang für alle und auch weltweiten Leser ist das komplette Werk auf https://heiligdemherrn.de/vielesindberufen kapitelweise über alle über 240 Kapitel eingestellt und frei online lesbar. Durch ein Online-Übersetzungstool ist der gesamte Webseiteninhalt einschliesslich des gesamten Buches „Hat Gott wirklich gesagt?“ in ca. 60 Sprachen verfügbar. Das Sprachprogramm erkennt automatisch die eingestellte Browsersprache und übersetzt den Webseiteninhalt in Echtzeit in diese Sprache. Die Übersetzungssprache kann auch im ausklappbaren Hauptmenü ausgewählt und angepasst werden. In einigen Sprachen sind freie PDF-Ausgaben der Kurzform des Buches (Die 7 größten Irrtümer der Theologie) zum Download verfügbar. Derzeit sind dies: Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Chinesisch, Russisch, Arabisch.

Heilig leben und lieben?

Einen Menschen beurteilen wir in den ersten 3 Minuten. Alles weitere Kennenlernen dient nur noch der Überprüfung unserer inneren Hypothese, die wir bereits über diesen Menschen aufgestellt haben.

Dieses Buch ist anstößig. Es ist ein Fels des Ärgernisses. Entscheide nach den ersten Sätzen, ob du überhaupt weiterlesen und dich der Herausforderung seiner Botschaft stellen willst.

Und das ist die Herausforderung:

Unser heiliger Gott ist Liebe. Hat Gott wirklich gesagt, dass wir als Christen heilig wie er leben sollen? Können wir das? Hat Gott wirklich gesagt, dass wir IHN von ganzem Herzen lieben sollen und es auch können, und unseren Nächsten wie uns selbst? Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass wir in diesem Leben durch unseren Herrn Jesus Christus Sieg über die Sünde in allen Bereichen unseres Lebens haben können? Sollte er? Hat er das gesagt?

Meine und deine Erfahrung spricht dagegen. Ebenso das Zeugnis der Christenheit: Über 50% der männlichen Christen in Europa/weltweit sind in Internetpornographie verstrickt, christliche Ehen werden geschieden, Streit und Spaltung herrschen in unseren Gemeinden, ja oft Zustände wie in Korinth und Laodizäa. Wenn wir alle Sünden zusammentragen wollen, die wir Christen tun, dann gibt es sicher kaum eine begehbare Sünde, die wir nicht begangen haben. Du kannst sicher einiges aus deiner eigenen Erfahrung und der deines Umfeldes beisteuern – so wie ich.

Der Mensch ist und bleibt doch auch als zu Jesus Christus Bekehrter ein sündigendes Wesen.

Das sagt unsere Erfahrung. Und das sagt auch unsere reformatorische Theologie. Und unsere Theologie wird wiederum durch unsere Erfahrung bestätigt.

Die Meinungen hinsichtlich dieser wichtigen Frage, was Gott in und durch seine Gläubigen tun kann oder nicht, gehen allerdings seit Jahrhunderten weit auseinander.

Zur Verdeutlichung zitiere ich hier den Auszug eines Gesprächs zwischen John Wesley aus England und Graf Zinzendorf aus Deutschland vom 3. September 1741 (10).

Zinzendorf
Du sagst, wahre Christen seien keine armen Sünder. Das ist völlig falsch. Die besten Menschen sind bis zum Tode ganz elende Sünder. Wenn sie etwas Anderes sagen, sind sie durch und durch Betrüger oder teuflisch Verführte. Unsere Brüder, die Besseres lehren, hast du bekämpft.

Wesley
Ich bin in Sorge, dass sie Falsches lehren über das Ziel unseres Glaubens in diesem Leben, also über die christliche Vollkommenheit.

Zinzendorf
Ich erkenne keine innewohnende Vollkommenheit in diesem Leben an. Das ist der Irrtum aller Irrtümer. Allein Christus ist unsere Vollkommenheit. Wer eine innewohnende Vollkommenheit lehrt, der leugnet Christus.

Wesley
Ich aber glaube, dass Christi Geist im rechtem Christen die Vollkommenheit schafft.

Zinzendorf
Keineswegs. Unsere ganze Vollkommenheit liegt in Christus. Alle Vollkommenheit besteht im Vertrauen auf das Blut Christi. Die ganze christliche Vollkommenheit ist zugerechnet, nicht einwohnend. Wir sind vollkommen in Christus, in uns selbst niemals.

Wesley
Wir streiten, glaube ich, um Worte. Ist nicht jeder, der wirklich glaubt, ein Heiliger?

Zinzendorf
Aber ein Heiliger in Christus, nicht in sich.

Wesley
Aber lebt er nicht heilig?

Zinzendorf
Gewiss, er lebt heilig in allem.

Wesley
Und hat er nicht ein heiliges Herz?

Zinzendorf
Ganz gewiss.

Wesley
Folglich ist er doch heilig in sich. Trägt er nicht in seinem Herzen die Liebe zu Gott und zum Nächsten, ja sogar das ganze Ebenbild Gottes?

Zinzendorf
Ja, aber das ist die gesetzliche Heiligkeit, nicht die evangelische. Die evangelische Heiligkeit ist der Glaube. Ein Heiliger ist nicht heiliger, wenn er mehr liebt, und nicht weniger heilig, wenn er weniger liebt.

Wesley
Was? Nimmt denn der Glaubende, der in der Liebe wächst, nicht gleichfalls in der Heiligkeit zu?

Zinzendorf
Niemals. Vielmehr in dem Augenblick, in dem er gerechtfertigt ist, wird er auch völlig bis ins Innerste geheiligt. Demnach ist er bis zu seinem Tode weder mehr noch weniger heilig.

Wesley
Also ist ein Vater in Christus nicht heiliger als ein Kind in Christus?

Zinzendorf
Nein. Die ganze Heiligung und Rechtfertigung sind in demselben Augenblick da, und keine wird mehr oder weniger.

Wesley
Ich meinte, wir sollten in der Gnade wachsen!

Zinzendorf
Sicherlich. Aber nicht in der Heiligkeit. Sobald nämlich jemand gerechtfertigt ist, wohnen Vater, Sohn und Heiliger Geist in seinem Herzen. Und sein Herz ist in jenem Augenblick so ganz rein, wie es jemals sein wird.

Wesley
Was du gesagt hast, will ich mit Gottes Hilfe genau erwägen.

Aufgezeichnet von John Wesley und aufgenommen von Zinzendorf in die „Bündingische Sammlung“ (10).

Und rund 170 Jahre später sagt die „Berliner Erklärung“ (11):

Insonderheit aber ist die unbiblische Lehre vom sogen. „reinen Herzen“ für viele Kreise verhängnisvoll und für die sogenannte Pfingstbewegung förderlich geworden. Es handelt sich dabei um den Irrtum, als sei die „innewohnende Sünde“ in einem begnadigten und geheiligten Christen ausgerottet. Wir halten fest an der Wahrheit, dass der Herr die Seinigen vor jedem Straucheln und Fallen bewahren will und kann (1Thess 5,23; Jud 24.25; Hebr 13,21) und dass dieselben Macht haben, durch den Heiligen Geist über die Sünde zu herrschen. Aber ein „reines Herz“, das darüber hinausgeht, auch bei gottgeschenkter, dauernder Bewahrung mit Paulus demütig sprechen zu müssen: „Ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt“, empfängt der Mensch überhaupt auf Erden nicht. Auch der gefördertste Christ hat sich zu beugen vor Gott, der allein Richter ist über den wahren Zustand der Herzen, vgl. 1Kor 4,4. „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns“, 1 Joh 1,8. In Wahrheit empfängt der Gläubige in Christo ein fleckenlos gereinigtes Herz, aber die Irrlehre, dass das Herz in sich einen Zustand der Sündlosigkeit erreichen könne, hat schon viele Kinder Gottes unter den Fluch der Unaufrichtigkeit gegenüber der Sünde gebracht, hat sie getäuscht über Sünden, die noch in ihrer Gedankenwelt, in ihren Versäumnissen oder in ihrem Zurückbleiben hinter den hohen Geboten Gottes in ihrem Leben liegen. Es kann nicht genug ermahnt werden, für die Sünde ein Auge sich zu bewahren, welches nicht getrübt ist durch eine menschlich gemachte Heiligung oder durch eine eingebildete Lehre von der Hinwegnahme der Sündennatur.

Mangelnde Beugung über eigene Sünde verschließt den Weg zu neuen Segnungen und bringt unter den Einfluss des Feindes. Traurige Erfahrungen in der Gegenwart zeigen, dass da, wo man einen Zustand von Sündlosigkeit erreicht zu haben behauptet, der Gläubige dahin kommen kann, dass er nicht mehr fähig ist, einen Irrtum zuzugeben, geschweige denn zu bekennen. Eine weitere traurige Folge falscher Heiligungslehre ist die mit ihr verbundene Herabsetzung des biblischen, gottgewollten ehelichen Lebens, indem man mancherorts den ehelichen Verkehr zwischen Mann und Frau als unvereinbar mit wahrer Heiligung hinstellt, vgl. 1Mo 1,28 und Eph 5,31.

Diese beiden Beispiele machen die zwei unterschiedlichen Pole deutlich zwischen denen wir hin- und hergezogen werden können. Und in ihnen kommen die Vertreter eines möglichen dauerhaften Sieges im christlichen Leben nicht gut weg.

Lohnt es sich daher überhaupt, sich mit dieser Frage näher zu befassen?

Es ist schwierig, die Bibel unvoreingenommen zu lesen, besonders nach vielen Jahren persönlicher Erfahrungen als Christ. Dazu kommt die reformatorische Theologie in Europa und besonders in Deutschland im evangelischen Raum, die sich maßgeblich an den Aussagen Luthers und Zinzendorfs und vielerorts an den Leitlinien der Berliner Erklärung orientiert. Dem liegt eine ganze Auslegungstradition zugrunde, die uns auch als Christen in der Sünde gefangen sieht und gefangen hält:
Wir werden der Sünde in diesem Leben nie ganz entkommen, wir werden immer sündigen und an Gott und den Menschen schuldig werden. Es gibt keinen völligen Sieg durch Christus in diesem Leben.

Denn vieles, was Christus getan hat, wird in der reformatorischen Theologie als „(nur) angerechnet“ verstanden. Dieses „Angerechnetsein“ gilt vor Gott und hat eine beziehungswiederherstellende Wirkung und Kraft. Und das ist auch richtig so und die Grundlage jedes rettenden Glaubens an Christus.

Aber auch vor Menschen soll nach Gottes Willen deutlich werden, was Gott in den Gläubigen sichtbar und erfahrbar in diesem Leben bewirkt. Wir können der Welt wohl sagen, dass Gott uns die Gerechtigkeit Christi und seine Heiligkeit anrechnet. Aber die Welt wird nur glauben, dass der Vater den Sohn gesandt hat, wenn sie heilige und veränderte Menschen sieht, die rein und gerecht und in Liebe eins leben.

Mt 6, 9 N
Unser Vater im Himmel!
Dein heiliger Name werde geehrt!
Deine Herrschaft komme!
Dein Wille geschehe auf der Erde wie im Himmel!

Die ersten drei Bitten im Vaterunser offenbaren uns das Herz Gottes.
Die erste und wichtigste Bitte ist, dass Gottes Name geheiligt wird.
Erst wenn Menschen Ehrfurcht vor dem heiligen Namen Gottes bekommen und ihn heiligen, wird Gottes Reich kommen. Und erst wenn Gottes Reich kommt, wird sein Wille auf der Erde so wie im Himmel geschehen.

Und wie wird Gottes Name konkret ge- oder entheiligt?

Hes 36, 23 S
Darum will ich meinen großen Namen wieder heilig machen, der vor den Heiden entheiligt worden ist, welchen ihr unter ihnen entheiligt habt! Und die Heiden sollen erkennen, dass ich der HERR bin, spricht Gott, der HERR, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilig erweisen werde.

Das heilige Volk Gottes entheiligt Gott durch seine unheilige Lebenspraxis vor allen Völkern. Und da sollte es Gott nur auf unserem rechtlichen Stand vor ihm ankommen? Nein! Gottes Name soll durch das Leben seines Volkes geehrt und geheiligt werden. Andere Menschen beeindruckt es nicht, sie merken keinen Unterschied, wenn uns Reinheit und Heiligkeit und Liebe lediglich angerechnet sind. Sie brauchen und wollen die praktische Auswirkung davon. Wir sollen und müssen ein lebendiger Brief sein, der von den Menschen gelesen werden kann.

Apg 2, 46-47 S
Und täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur Gemeinde hinzu.

Und darum geht es hier in diesem Buch, darum geht es bei diesen 95 Thesen, darum geht es in der Bibel:
Wie können und sollen und wollen wir als Christen wirklich heilig leben nach Gottes Willen? Können wir Gott und unseren Nächsten von ganzem Herzen lieben? Wenn wir heilig in Christus sind, leben wir auch heilig? Wenn wir selbst so von Gott geliebt sind, lieben wir wie er? Können wir das überhaupt? Ist Gottes Wille zu hoch für uns oder können wir ihn tun?

Es geht definitiv nicht darum, ob wir als Christen ein fehlerloses Leben führen können. Das ist augenscheinlich unmöglich und nicht der Fokus der Bibel. Fehlerlos ist alleine Gott. An Weisheit, Einsicht, Wissen und Kontrolle über unser Tun fehlt es uns allen. Wir werden immer irren, wir werden immer Fehler machen. In dieser Hinsicht sind wir vollkommen unvollkommen und Gott alleine vollkommen.

Mt 5, 48 N
Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Jesus fordert von uns aber die gleiche Vollkommenheit in der Feindesliebe, die ihm und seinem Vater zu eigen sind. In dieser Hinsicht sollen und dürfen wir vollkommen vollkommen sein. Die Trennung zwischen

  • Fehlern, die zu Schuld führen und
  • Sünden, die zu Schuld führen

ist essentiell.

Vollziehen wir sie nicht, erübrigt sich die Frage, ob wir so leben können, wie es Gott gefällt. Es ist aussichtslos.

Was kann ein Christ, selbst wenn er völlige Liebe hätte und in allem heilig leben würde, alles falsch machen?

Die Antwort ist: Praktisch alles, was ein Mensch falsch ma-chen kann und was sich seiner subjektiven Einsicht oder seinem begrenzten menschlichen Sein entzieht. Er kann durch falsche Planung Projekte vermasseln, zu Terminen zu spät kommen, Regale falsch aufbauen, das Essen anbrennen lassen, durch Kulturfehler andere beleidigen, durch eine kleine Unachtsamkeit zu schnell fahren oder Verkehrsunfälle verursachen, Menschen auf die Füße treten und sie ungewollt an Leib und Leben schädigen, mit anderen Menschen durch eine falsche Einschätzung der Lage zu hart oder zu milde umgehen, aus Versehen als Arzt falsch operieren, im Büro Rechenfehler machen, in der betrieblichen Fertigung Fehlproduktionen verursachen, unwissentlich Gesetze übertreten, seine Kinder nicht angemessen erziehen, weil er es nicht besser versteht, mit Situationen aller Art überfordert sein, in Aufgaben, die nicht seinen Gaben entsprechen versagen, von seiner Kraft her vieles nicht schaffen, was auch noch gut oder notwendig wäre, und unendlich viel mehr, die Liste würde kein Ende finden.

Und doch sagt die Bibel: „Seid heilig!“ und „Lebt vollkommen!“ und „Liebt von ganzem Herzen, sowohl Gott, als auch euren Nächsten!“ Gott geht es um unser Herz. Ist es nach unserer Bekehrung zu Christus schon rein und heilig? Und wenn ja, wie rein und heilig und voller Liebe können wir werden? Können wir jemals den alten Menschen in uns überwinden, der uns ständig in seinen Bann und unter das Glaubenswasser und in die Sünde zieht?

Unbestritten ist, dass die Bibel offen und schonungslos über alle Sünden des Gottesvolkes sowohl im Alten als auch im Neuen Testament berichtet. So viel Sünde an sich könnte schon als Gegenargument gegen ein von der Sünde befreites Leben sprechen. Doch darum geht es mir hier bei dieser Untersuchung nicht. Es geht nicht darum zu sehen, was die meisten tun, damals wie heute. Unser Ist-Zustand als gesamtes Volk Gottes ist eine traurige Wahrheit.

In diesem Buch geht es mir vielmehr darum zu verstehen, was Einzelne durch die Gnade Gottes zu tun vermögen. Denn was einer kann, können potenziell alle – da wir alle völlig von der Gnade Gottes abhängig sind.

EIN Pinhas wehrte der Plage, die über die Israeliten kam, ZWEI Kundschafter von 12 glaubten, dass sie das verheißene Land einnehmen konnten und taten es auch, EIN David nahm es durch die Kraft Gottes mit Goliath auf, EIN Petrus ging über das Wasser wie Jesus, EIN Petrus und EIN Johannes wiesen den Hohen Rat zurecht mit den Worten: „Für diese Tatsachen stehen wir als Zeugen und ebenso der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.“ (Apg 5, 32) EIN Paulus forderte mit EINIGEN seiner Begleitern die Thessalonicher heraus mit den Worten: „Ihr selbst seid Zeugen, und Gott, wie heilig, gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind.“ (1 Thess 2, 10). EIN Johannes versichert uns, dass die Gebote Jesu nicht schwer sind und dass wir genauso rein und heilig und liebend leben können, wie unser großer Meister.

Es ist ein Jammer bis heute, dass oft nur Einzelne erleben, was Gott für sein ganzes Volk vorgesehen hat. Aber innerhalb der Grenzen, die Gott uns gegeben hat, können wir alle erleben, was er für uns bereitgestellt hat.

Die Frage, die ich im Buch „Hat Gott wirklich gesagt?“ gestellt habe, ist:
Wieviel Liebe, Reinheit, Heiligkeit und Sieg über die Sünde kann und will Gott jedem einzelnen Gläubigen in diesem Leben geben? Was ist möglich für mich als Nachfolger Jesu, wenn ich – durch Gottes Gnade – das ganze Potenzial ausnutze, das Christus durch sein Opfer in mein Leben hineingelegt hat? Und wo sind meine Grenzen? Was hat Gott gesagt und was nicht?

Die folgenden 95 Thesen sind die Arbeitsergebnisse aus dem Buch „Hat Gott wirklich gesagt?“ und allen Untersuchungen in Gottes Wort. Sie beruhen einzig und allein auf dem, was Gott uns in seinem Wort zusagt – und nicht auf unseren Erfahrungen.

Auch du bist jetzt an diesem Scheideweg der Wahrheit angekommen. Was zählt für dich:

Deine (bisherige) Erfahrung? Oder Gottes Wort?

 

 

95 Thesen zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus

2021 – 500 Jahre nach Luther

 

  1. Jesus hat nirgends und nie auch nur im Entferntesten angedeutet oder klar gesagt, dass wir seine Gebote natürlich nicht halten können. Nein, im Gegenteil, er hat zu allen Zeiten und immer klar erwartet, dass wir seine Gebote halten. Und wo wir Gottes Gebote nicht halten, da hat er klar erwartet, dass wir umkehren und sie dann tun.
  2. Im Kern geht es Gott nicht um unsere Fehlerlosigkeit, oder um eine unerreichbare Vollkommenheit in unserem Handeln, die Gott alleine eigen ist. Wann werden wir an Gott schuldig? Was fordert das Gesetz? Das Gebot „Mach´ keine Fehler“ gibt es bei Gott nicht. Gott fordert dagegen „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst“. Das ist die Erfüllung des Gesetzes: Liebe. Und wer dem noch etwas hinzufügt, der verlässt den Boden der Schrift.
  1. Aber: Kommen wir nicht alle an unsere Grenzen beim Versuch, das Liebesgesetz Christi zu halten? Führt nicht das neue Gebot Christi, Gott von ganzem Herzen und uns gegenseitig und andere zu lieben wie uns selbst, auch bei uns Christen nur zur Erkenntnis unserer immer noch vorhandenen mächtigen alten Sündernatur?
  2. Meint Gott es dann gut mit uns, wenn er uns auch im Neuen Bund nur unsere Unfähigkeit zeigt, anstatt seinen Ausweg aus unserer Unfähigkeit? Hier stellt sich unausweichlich die Frage nach dem Charakter Gottes.
  3. Ist Gott wahrhaftig, wenn er von Unfähigen die volle Erfüllung seines Liebesgesetzes und seiner Gebote verlangt, obwohl sie es nicht können? Der Balsam der Vergebung ändert doch nichts an diesem Widerspruch! Meint Gott es wirklich gut mit uns, wenn er uns an dem Versuch, sein Gesetz zu erfüllen, zerbrechen lässt? Wer nicht mit Gottes Hilfe aus seiner Unfähigkeit rechnet, klagt Gott indirekt der Überforderung seiner Geschöpfe an.
  4. Wenn wir wirklich das Gesetz und alle Gebote Christi nie ganz erfüllen können, dann verlangt Gott etwas, das wir nicht können – ja noch schlimmer: Er verlangt dann etwas, von dem er weiß, dass wir es nicht können. Damit würden wir Gott der Lüge bezichtigen. Denn wenn er so tut, als könnten wir das, was wir nicht können, dann spottet Gott unserer Unfähigkeit und täuscht uns falsche Tatsachen vor.
  5. Wenn wir wissen und sagen, dass Christus alle unsere Feinde überwunden, bzw. ihnen die Macht und Fähigkeit genommen hat, sein Volk zu besiegen, wie können wir da auf die Idee kommen, dass die Sünde in uns – Gottes und unser erklärter Feind – stärker ist als Gott?
  6. Wie könnte Gott die Sünde zu unseren Lebzeiten noch in uns dulden, da er sie doch mehr als alles in der Welt hasst, wenn er doch die Macht hat, uns von ihr zu befreien? Nein, wenn Gott uns aus unserer Sünde helfen kann und die Macht dazu hat, dann wird er uns schon in diesem Leben die Möglichkeit dazu geben. Wenn er es während unseres Lebens nicht tut, obwohl er es könnte, dann würden wir sündigen, weil Gott es nicht anders will. Dann wäre Gott an unserer Sünde mitschuldig und Gott wäre selbst der Sünde schuldig. UNVORSTELLBAR! Und Lob und Dank: Gott will und kann uns helfen durch unseren Hohepriester Jesus, der uns bis aufs Äußerste retten kann. Gott will nicht, dass wir sündigen. Er will, dass wir seinen Willen tun. Und er ist mächtig genug, dieses Wunder in uns zu schaffen.
  7. In der ganzen Bibel gibt es kein „unmöglich“ für das Volk Gottes und die, die an Christus glauben. Gott setzt erreichbare Ziele, und er kann und will uns helfen. Aber wir wollen uns nicht helfen lassen, glauben seinem Wort und seinen Verheißungen nicht und erfüllen seine Bedingungen nicht. Es gibt nur Unglaube, Ungehorsam und dass wir uns selbst oder die Welt oder Menschen oder andere Dinge mehr lieben als Gott. Das ist die einzige und immer zutreffende Erklärung dafür, dass Gott in und durch uns nicht alles tun kann, was er gerne tun möchte und was er tun kann.
  8. Gott zu lieben und seine Gebote zu halten ist NICHT schwer, sagt uns Gott durch Johannes (1 Joh 5, 3-5). Und wer bist da du, der du wagst Gott ins Angesicht zu sagen, dass es schwer und unmöglich ist, seine Gebote zu halten?
  9. Hätte der Hauptmann mit seinem gelähmten Knecht wissen müssen, dass Jesus natürlich lügt und sein Knecht nicht auf das Wort Jesu Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast (Mt 8, 13 L) geheilt würde? Waren die Jünger irrsinnig, als sie auf die Glaubensworte Jesu hin Teilt aus! (Mk 8, 6 F) fünf Brote und zwei Fische an über 5000 Menschen austeilten in dem Vertrauen, dass es für alle reichen würde? War Petrus vermessen, als er auf den Befehl Jesu hin Komm! (Mt 14, 29 E) aus dem Boot stieg und aufs Wasser trat? Und war Petrus größenwahnsinnig, als er im Auftrag Christi zu Äneas sprach: Jesus Christus macht dich gesund! (Apg 9, 34 S)?
    Und sollte Jesus gesagt haben Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmelvollkommen ist (Mt 5, 48 N)? Und hat Gott wirklich gesagt: Seid heilig, wie der euch berufen hat heilig ist, in allen Bereichen eures Lebens (1 Petr 1, 15+16 F)? Werden wir ihm und seinem Wort misstrauen? Ist Gott nicht treu? Ist Gott nicht gut? Meint Gott es nicht bestens mit uns? Stellt Gott nicht mit seinem Befehl auch immer alle Mittel zur Ausführung seines Befehls zu Verfügung?
  10. Die Sünde als verbleibende Mitherrscherin in den Gläubigen würde Jesus als vollkommenen Erlöser Hohn ins Angesicht sprechen. Mit jeder Sünde, die die Gläubigen begehen, weil sie sündigen müssen und nicht anders können, würde der Feind Gottes Jesus verspotten: „Ist das dein Erlösungswerk? Du siehst Jesus, du vermagst gar nichts. Dieser Mensch ist wie nach dem Sündenfall immer noch in meinen Händen und muss meinen Willen tun!“ Wenn wir noch weiter sündigen müssen, sind wir nicht wirklich freigemacht. Wir sind immer noch die Beute des Feindes Gottes, der uns zwingt, seinen Willen zu tun. Eine solche Sicht der Dinge wäre – ja sie ist – Majestätsbeleidigung der Hoheit und des vollkommenen Erlösungswerks Jesu Christi.
  11. Gott überlässt seine Ehre keinem anderen. Der Sieg Jesu schließt den Sieg über jeden Feind ein, auch über die Sünde in dir. Jesus ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören – und er hat über alle gottfeindlichen Mächte triumphiert. Wer wird also beim Kampf um die Freiheit des Volkes Gottes gewinnen? Der Allmächtige? Jesus, der Sieger? Oder sein Erzfeind? Oder etwa dein Unglaube?
  12. Wir Christen sind nicht besser als Israel. Wir sind das geistliche Israel. Wir sind WIE Israel. Und wir irren auch wie Israel seit Jahrzenten in der Wüste herum, ohne das verheißene Land einzunehmen, das uns verheißen ist: In Jesus sein und bleiben und seinen Willen tun, wie Jesus den Willen des Vaters tat. Wir trauen dem Weinstock nicht zu, dass er seine Reben versorgt, mit allem was sie brauchen. Wir erleben und rechnen nicht damit, Leben im Überfluss, volle Genüge und die Freude Jesu in uns zu haben. Die Riesen in unserem verheißenen Land sind zu groß, die Städte zu befestigt, und die Wagen unserer Feinde aus zu hartem Eisen. Wir rechnen mit Niederlage und bekommen, was wir glauben und damit verdienen. Denn Gott ist gerecht.
  13. Glauben wir Jesus, dass jeder Strich im Wort Gottes wichtig ist, wahr ist und seine Bedeutung hat – solange bis Himmel und Erde vergehen (Mt 5, 18-19)? Dann glauben wir auch: ALLES heißt ALLES bei Gott: In seiner göttlichen Macht hat er uns ALLES geschenkt, was wir zu einem Leben in liebevoller Ehrfurcht vor Gott brauchen (2 Petr 1, 3 N). Wenn wir aber bereits ALLES haben, um in Gottes Geboten zu leben, was fehlt uns dann noch? NICHTS! Wer alles hat, was er braucht, braucht NICHTS mehr. Er kann ALLES zur Ehre Gottes tun (Eph 10, 31 N). Und nur sein Unglaube kann ihn daran hindern.
  14. Jesus ist ALLE GEWALT im Himmel und auf der Erde gegeben (Mt 28, 18). Glaube ich dann auch, dass Jesus mit seiner ALLE GEWALT stärker ist, als die Sünde in mir und sie in mir besiegen kann? Ja, Jesus hat auch über mich und die Sünde in mir ALLE GEWALT. Lasst uns nicht wagen zu denken: „Jesus hat zwar ALLE MACHT und ALLE GEWALT, aber da ist eben keine Verbindung von meiner Machtlosigkeit zu seiner Macht?“ IRRSINN: Ich bin Glied an seinem Leib! Und Gott hat Jesus für uns alle dahingegeben, um uns mit ihm ALLES zu schenken (Röm 8, 32). Uns ist nichts vorenthalten von der Macht und Befähigung Jesu (Joh 14, 12). Also kann Jesus unsere, deine, meine Sünde in mir, in dir und in uns überwinden? Ganz klar, denn es ist ihm ALLE MACHT und ALLE GEWALT im Himmel und auf Erden gegeben.
  15. Jesus befiehlt uns, ALLE Völker ALLES zu lehren, was er uns geboten hat. Und bei Jesus heißt sein Wort zu lehren es selber zu tun – und dann dafür sorgen, dass andere es auch tun (Mt 5, 19; Röm 2, 17ff; 1 Kor 9, 27; Esra 7, 10; 2 Tim 2, 2), ohne Abstriche und Einschränkungen. Aber wir machen insgeheim oder sogar öffentlich Abstriche. Wir lehren NICHT alle Völker ALLES, was Jesus gelehrt hat. Denn wir fügen wie die Schlange im Paradies dazu: „Na ja, GANZ kann keiner ALLES halten, was Jesus gelehrt hat.“ Und „Wir können es bestmöglich versuchen, werden aber immer scheitern“. „Wir können einiges umsetzen, aber eben nicht ALLES“. Mit einer solchen innerlichen Umdeutung und öffentlichen Behauptung verdrehen wir die Worte des lebendigen Gottes. Wir sollen ALLE Völker ALLES lehren und damit selber ALLES halten, was Jesus uns BEfohlen – nicht EMpfohlen – hat. Nein, bei Gott heißt ALLES ALLES. Denn auch ALLE unsere Sünden sind uns vergeben, oder etwa nur ein Teil? Wenn Gott keine Ausnahme nennt, dann gibt es auch keine. Wirst du wagen, Gott einmal ins Angesicht zu sagen, dass wo er ALLES sagte, er nicht ALLES gemeint haben konnte?
  16. Jesus hat gesagt: Liebt eure Feinde (Mt 5, 44). Dann sagen die Apostel Ich liebe meine Feinde (1 Kor 4, 11-13; Apg 5, 41) und wie Jesus zu uns Liebt IHR eure Feinde“ (Röm 12, 14; 1 Petr 3,9). Und das, was die Apostel sagen, wird dann wieder Wort Gottes. Damit werden gelebte menschliche Leben zu Gottes Autorität für uns. Und damit bekommt alles, was Gott gesagt hat und was die Apostel im Namen Jesu lehren und uns auftragen, das Siegel der Umsetzbarkeit von Gott. Ja, Menschen können das tun, was Gott sagt – und wir damit auch!
  17. Lukas 6, 40 S (L) Der Jünger ist nicht über dem Meister; wenn er aber ganz vollendet (vollkommen) ist, so wird er sein wie sein Meister. Die Tragweite der Bedeutung des im Urtext verwendeten Wortes vollendet/vollkommen („καταρτίζω“ – katartizo (Strong-Nr. G2675 (17)) ist groß. Hier geht es zwar nicht um göttliche Unfehlbarkeit und auch nicht um deutsch verstandene Perfektion. Aber es geht um einen Zustand, bei dem nichts mehr fehlt, in dem Kaputtes völlig repariert ist, der völlig so ist, wie er sein soll und der von völliger Übereinstimmung geprägt ist – mit unserem Meister. Und alle Bibelstellen, in denen das hier verwendete griechische Wort vollendet (καταρτίζω – katartizo) sonst noch im NT gebraucht wird zeigen, dass wir schon in diesem Leben so vollkommen und vollendet werden können, wie unser großer Meister Jesus es war.
  18. Und es kommt noch besser (Mt 5, 48 E): Ihr nun sollt vollkommen (τέλειος teleios, Strong G5046) sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Das ganze Bedeutungsspektrum von τέλειος umfasst: vollständig, fertig, völlig, vollkommen, abgeschlossen, gesamt, volljährig, mündig, fehlerfrei, tadellos, vollkommen. Und in dieser Hinsicht sollen und können wir als Nachfolger Christi vollkommen τέλειος werden (1 Joh 4, 18 E): Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene (τέλειος) Liebe treibt die Furcht aus. (Jak 3, 2 E): Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener (τέλειος) Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln. (Jak 1, 4 E): Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, auf dass ihr vollkommen (τέλειος) und vollendet (ὁλόκληρος holoklerus, Strong G3648: vollständig in jeglicher Hinsicht, gesund, ganz, körperlich ohne Defekt, frei von Sünde, fehlerlos, ohne irgend einen Mangel, nicht krank) seid und in nichts Mangel habt. Egal, ob vollkommen in der Schrift nach καταρτίζω, τέλειος oder ὁλόκληρος: Die Schrift zeigt uns, dass wir als Christen vollkommen werden sollen und können, und das heißt: vollständig, ohne Fehler, erwachsen, heil, gesund, ohne dass noch etwas fehlt, ohne Defekt, mündig, tadellos, vollkommen, frei von Sünde, wiederhergestellt, repariert, in völliger Übereinstimmung mit Jesus. So sollen, können und werden wir sein, wenn wir Jesus und seinem Wort vertrauen und dadurch in diesem Leben wie unser Vater im Himmel und wie Jesus werden.
  19. Kann es sein, dass Gott den Übergang vom fleischlichen zum geistlichen Christen eigentlich in ganz kurzer Zeit erwartet? Israel sollte schon 2 Jahre nach dem Auszug aus Ägypten das verheißene Land in Besitz nehmen. Die Jünger nahmen ihr geistliches Kanaan nach 3 Jahren zu Pfingsten ein. Wie kommt es denn, dass wir oft erst nach Jahren als Christen merken, wie sehr und wo wir noch in der Sünde gefangen sind und keine Fortschritte (mehr) erzielen? Kann es sein, dass wir einen Bund mit unseren Sündenfeinden gemacht haben und sie nicht mehr vertreiben? Kann es sein, dass Gott UNS vor IHNEN dahingibt, weil wir uns letztlich Christus nicht völlig hingegeben haben? Kann es sein, dass Gott uns nicht ins verheißene Land bringt, weil wir ihm gar nicht glauben, dass es dieses verheißene Land gibt? Kann es sein, dass wir einfach nie geistlich erwachsen werden und deshalb unser Vorrecht der Befreiung von der Sünde durch Christus nie in unserem Leben real erleben? Kann es sein?
  20. Die neutestamentlichen Prediger und Schreiber predigten und schrieben mit Vollmacht, nicht wie die heutigen christlichen Schriftgelehrten. Keiner von ihnen wollte wie die heutigen Prediger unbedrohlich und unfordernd wirken und sagt: „Ich bin ja auch nur ein schwacher Mensch wie ihr.“ Nein, alle sagen: „Die Kraft des Herrn, heilig zu leben und zu lieben ist herrlich, kommt, erfahrt sie auch!“ Nicht ein Einziger solidarisiert sich auf der Ebene des eigenen Unvermögens und des selber Nicht-Schaffens und der persönlichen Sünde mit seinen Hörern. Alle sagen: „Get out of your sin!“. Und alle haben ein reines Gewissen. Alle sind davon überzeugt, dass Gott seinem Volk Sieg schenken kann. Kein Apostel ist gewissensgeplagt, dass er ja selber auch nicht tut, was Gottes Standard ist. Stattdessen geben die Apostel guten Gewissens von ihrem eigenen reinen und heiligen Leben Zeugnis (1 Thess 2, 10; Hebr 13, 18; 1 Joh 1, 6-7; 5, 2-3). Und sie berufen sich darauf, dass ihre Leser das aus eigener Erfahrung bestätigen können (1 Thess 1, 5; 2, 1-12). Sie ermutigen ihre Leser, ein vollkommenes Leben wie sie selbst zu führen (Phil 3, 15-17; 1 Thess 1, 6). Und sie schelten ihre Leser sogar, wenn sie noch nicht da sind, wo sie sein könnten und sollten (1 Kor 3, 2; Hebr 5, 11-14).
  21. In unserer theoretischen Theologie sind wir wie die Jünger NACH Pfingsten. Wir haben ja den Heiligen Geist bei unserer Bekehrung bekommen. Aber in Wahrheit predigen und leben wir nur ein schwaches armseliges christliches Leben wie die Jünger VOR Pfingsten ohne die Taufe mit dem Feuer der Heiligkeit Gottes. Alles andere wäre für uns Blasphemie. Im Großen und Ganzen benehmen wir uns – auch als evangelikale Christen – wie die Jünger Jesu zu Lebzeiten Jesu: Wir streiten uns, führen Rangkämpfe, kämpfen mit Schlaf und Unglauben und Furcht, sehen nicht auf Jesus und können vieles nicht tun, was Jesus gesagt und getan hat, was wir sagen und tun sollen. Und dass unser Verhalten nur so sein kann und bleiben wird, das ist unsere wahre Theologie. Der Mensch und Christ ist und bleibt schwach, auch wenn er bei Jesus ist. Wir erleben nur Schwäche, glauben nur Schwäche und erfahren nur Schwäche. Das Leben Christi und das Gesetz Gottes sind für uns unerreichbar. Das ist unser wahres Menschenbild als Christen. Und es ist nicht das Bild von unserem Christsein, dass die Bibel von den Jüngern NACH Pfingsten zeichnet. Hier finden wir nach der Feuertaufe der Jünger Jesusähnlichkeit, Liebe, Vollmacht, Kraft, Einheit, Mut und viel, viel Frucht.
  22. Unser Versagen, das Gesetz Christi zu erfüllen liegt nicht an unseren vergeblichen Versuchen, es liegt daran, dass wir es noch versuchen – anstatt es Christus in uns zu überlassen. Denn wir können nie tun, was nur er allein tun kann: Sein Gesetz in uns halten.
  23. Jesus Christus ist gekommen, das Gesetz Gottes zu erfüllen. Er hat es getan, bis auf das letzte Jota. Christus ist der einzige Mensch, der je das Gesetz Gottes erfüllt HAT. Und er ist auch der einzige, der je das Gesetz Gottes ganz erfüllen WIRD. Das ist das große Geheimnis des christlichen Glaubens. Christus kann mich dahin bringen, dass ich nicht mehr selbst lebe, sondern nur noch Christus in mir lebt. Dann hält er selbst sein Gesetz in mir. Denn er ist der einzige Mensch, der Gottes Gesetz halten kann. Und das kann er auch in mir.
  24. Unser Problem auf diesem Weg ist, dass wir – unser alter Mensch und unser ICH – noch nicht tot genug sind, so dass nur noch Jesus in uns lebt. Wir scheuen das Kreuz und unseren inneren Tod. Doch Jesus sagt: Hasse dein – altes – Leben (Lk 14, 26). Töte die alten Verhaltensweisen (Kol 3, 5) und lege sie ab (Kol 3, 8). Und wer das vollständig tut, folgt Jesus bis zur Kreuzigung seines inneren Menschen nach (Phil 3, 10). Und ein solcher Mensch wird auch die Auferstehungskraft Jesu in seinem geistlichen Leben erleben (Röm 8, 13; 2 Kor 6, 9; Röm 6, 4-11+Gal 2, 19-20). Er wird erfahren, dass Jesus alleine und ohne seine Herrschaft mit jemand anders zu teilen in ihm lebt – und dass Jesus selbst sein Gesetz in ihm hält.
  25. Im Hebräischen gibt es nur eine Form des Verbes für „du sollst“ und „du wirst“. Wie klingt dann das höchste Gebot (5 Mose 6, 5 F)? Und du WIRST den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit aller deiner Kraft! Völlig anders, als gewohnt. Zufall? Nein, Gott hat sogar in der Grammatik der Sprache seines Volkes seine bevollmächtigenden Verheißungen eingebaut. Wir sollen nicht nur etwas tun. In Gottes Geboten schwingt immer auch Gottes Verheißung mit, dass wir sie halten können und werden.
  26. Ja, da ist ja noch das Fleisch, die Erbsünde, unser alter Mensch, der alte Adam, die Sünde in uns. Hat Christus die nicht auch am Kreuz besiegt? Und wurde sein Sieg nicht unser, als wir seinen stellvertretenden Tod für uns annahmen? Ja, das hat er, ja das glauben wir. Besiegt hat er das alles. Doch er hat unsere alten Feinde nicht weggenommen. Sie treiben weiter ihr Unwesen und bringen uns Christen in Sünde, Schmach und dazu, dass Gottes Name nicht durch uns geehrt und geheiligt wird. Warum hat Gott diese unsere Feinde aber nicht auch gleich durch den Sieg Christi weggenommen? ER hat sie doch besiegt und es wäre ihm ein Leichtes. Doch Gott hat sich entschieden, dass wir noch Feinde haben sollten. Gott ist gut und seine Absichten sind gut. Sicherlich hat er unsere Feinde nicht dazu übriggelassen, dass SIE UNS BESIEGEN. Nein, Gott hat unsere Feinde noch nicht weggenommen, damit WIR UNSERE FEINDE besiegen – und so lernen, was wir sonst nie so gut lernen könnten: Gott von ganzem Herzen suchen und lieben und vertrauen und Krieg führen lernen gegen unsere inneren Feinde. Wenn wir das tun, werden wir Gottes Sieg erleben (Ri 3, 1ff) und seinen Namen heiligen (Mt 6, 9) und verherrlichen (Joh 15, 8) und als Volk eins sein (Joh 17, 23), damit die Welt den Sohn Gottes in uns erkennt.
  27. Wer herrscht wirklich, wenn wir als Christen weiter gesetzmäßig sündigen? Wer ist wirklich unser Herr, wenn wir bis an unser Lebensende der Sünde immer wieder unterliegen müssen, und sei es nur in subtilen Formen? Dann herrschen Christus UND die Sünde. Dann hat Christus seine Herrschaft in uns noch nicht völlig angetreten. Dann geschieht Gottes Wille in meinem Leben noch nicht wie im Himmel. Dann ist Christus in uns noch nicht zur völligen Herrschaft gelangt. Dann gibt es doch noch einen Rivalen auf dem Thron. Jesus herrscht auf dem Thron meines Lebens und die Sünde herrscht auch auf dem Thron meines Lebens. Mag sein, dass sich das Verhältnis immer mehr zugunsten der Herrschaft Christi verschiebt. Aber ich gehöre immer noch zwei Herren. Und das ist unvereinbar mit dem Anspruch und der Zusage Christi für seine völlige Herrschaft in meinem Leben. Jesus ist der Herr und Dein Wille geschehe – wie im Himmel, so auf Erden. Das macht nur Sinn, wenn Jesus wirklich in mir Herr sein kann und wenn der Wille des Vaters in meinem Leben auf der Erde wirklich geschehen kann, wie im Himmel: Nämlich ganz.
  28. Wenn wir nach einem bestehenden Gesetz der Sünde lebenslang sündigen müssten – dann hat Christus die Sünde entweder gar nicht besiegt. Oder wir wenden einfach nicht das Gnadenmittel an, das er uns zur Überwindung der Sünde zur Verfügung gestellt hat: Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus, das mich befreit vom Gesetz der Sünde und des Todes! Denn gibt es jemanden, der mich aus der tödlichen Umstrickung der Sünde befreit? Ja und dafür danke ich Gott: Es ist Jesus Christus mein Herr (Röm 7, 24+25; 8, 2; Hebr 7, 25; 12, 1)!
  29. Es gibt nicht eine Bibelstelle, die unseren leiblichen Tod mit einer Befreiung von der Sünde oder sündhaften Wesen in Verbindung bringt. Alle Bibelstellen zu unserem leiblichen Tod beziehen sich ausschließlich auf den Übergang von der Vergänglichkeit in die Unvergänglichkeit, aus der Verweslichkeit in die Unverweslichkeit, aus der irdisch bedingten Entfernung zum Herrn zur völligen nahen Gemeinschaft mit dem Herrn. Niemals rettet uns unser leiblicher Tod von unserer Sündernatur nach der Schrift. Wie kommt das? Ja, es stimmt, wir können zwingend nur durch unseren Tod und durch unsere Auferstehung von unserem Sündersein erlöst werden. Aber dieser Tod und diese Auferstehung fanden schon in diesem Leben bei unserer Wiedergeburt hier auf dieser Erde statt! Wir sind bereits im Zuge unserer Bekehrung und Wiedergeburt mit Christus gestorben und auferstanden und so unserem alten Menschen entronnen. Unsere Befreiung hat bereits stattgefunden! Das ist das wahre Evangelium! Das ist eine geistliche Tatsache. Gott hat längst für uns getan, was wir uns erst für den Himmel ersehnen. Und wenn wir das im Glauben ergreifen, werden wir diese Wahrheit und Kraft Gottes jetzt schon in diesem Leben erfahren.
  30. Wachstum ist ein Kernthema der Bibel und ein Grundprinzip Gottes in der Schöpfung und in unserem geistlichen Leben. Doch jedes Wachstum hat einen klaren Anfang und auch ein klares Ende. Der Beginn des Wachstums ist immer durch ein punktuelles Geschehen gekennzeichnet, durch einen Zeugungsakt, eine Geburt, eine Befruchtung, durch ein Schöpferhandeln Gottes. Es folgt eine längere Phase des Wachstums. Am Ende einer Wachstumszeit steht der Tod. Und durch den Tod hindurch kommen die Erwählten Gottes zu einer neuen Qualität von Leben und einer erneuten Phase des Wachstums. Wir können zuvor IN einem Gnadenstand, IN einer Heilszeit wachsen. Aber wir können nicht von einem Gnadenstand in den anderen, noch von einer Heilszeit in die andere hinüberwachsen. Dazu braucht es einen markanten, klaren und zeitlich kurzen Übergang, bei dem ein Paradigmenwechsel stattfindet – wie bei unserer Bekehrung. Dann wird alles neu.
    Unsere völlige Heiligung ist dieser Übergang. Durch sie gelangen wir zu wirklicher Freiheit und zu vollkommener Liebe, von denen Jesus und die Apostel schreiben. Das ist der voll erfüllte neue Bund.
  31. Die biblischen Bilder, durch die Gott seine Heilszeiten und Übergänge deutlich macht, sind vielfältig. Eine Auswahl der wichtigsten:Welt nach Adam – nach Sintflut – nach Feuergericht
    Ägypten – Wüste – Kanaan
    Vorhof – Heiliges – Allerheiligstes
    Jünger ohne Jesus – bei Jesus – durch Jesus
    nur fleischlich – Geist gegen Fleisch – geistlich
    verloren – gerecht – völlig geheiligt
    Sünder – Gotteskind – voll erwachsenEs wird deutlich: Kein Wachstum der Welt macht uns völlig heilig, völlig geistlich oder vollkommen erwachsen, wenn wir gerettet sind. Wir müssen innerlich sterben und zu einer neuen Qualität unseres geistlichen Lebens auferstehen, um ganz und gar geheiligt und zu geistlichen, erwachsenen und mündigen Nachfolgern Christi zu werden.
  32. Das Alte Testament strotzt nur so von Verheißungen, dass Gott das Sündenelend seines Volkes einmal ansehen und es davon befreien wird. Gott wird seinem Volk einen neuen Geist – seinen Geist – geben. Er wird seinem Volk ein neues Herz – ein reines Herz – geben. Er wird solche Leute aus seinem Volk machen, die seine Gebote halten und tun. Gott wird sein Volk völlig reinigen, vollkommen heiligen und ganz und gar retten. Gott selbst wird für sein Volk kämpfen und kein Feind dieser Welt wird mehr gegen das Volk Gottes bestehen können. Das sind die Verheißungen des Neuen Bundes, so wie sie im Alten Bund beschrieben werden (Hes 36, 22-38; Jes 54, 17; Jos 21, 44; 23, 10; Sach 12, 8; 5 Mose 30, 6). Und wollen wir etwa im Neuen Bund weniger erwarten, als uns schon im Alten Bund verheißen ist?
  33. Im Neuen Bund geht es NICHT – ich wiederhole NICHT – NUR um die Vergebung. Auch im Alten Bund gab es immer schon die Möglichkeit, durch Opfer, letztlich aber durch Gottes Gnade – zur Vergebung zu kommen. Das, was für den Neuen Bund als völlig neu verheißen war, war Sieg über das Problem, immer wieder zu sündigen. Da der Mensch es offensichtlich nicht anders vermochte, wollte Gott selber kommen und das Problem lösen und selber diesen Sieg beständig für sein Volk erringen. Der Sieg über den Zwang, von Gott wegzukommen, und immer wieder sündigen zu müssen, ist das Besondere, das Neue am verheißenen Neuen Bund.
  34. Wenn es nur um die Vergebung geht beim Heil in Christus, dann sind wir nicht besser dran, als die alttestamentlichen Gläubigen. Und das, obwohl jetzt jeder im Volk Gottes den Heiligen Geist bekommt – das war im Alten Bund nicht so. Doch jetzt tauft Jesus uns schon bei unserer Wiedergeburt mit dem Heiligen Geist. Und die, die er völlig und durch und durch heiligt, tauft er auch mit dem Feuer seiner Heiligkeit. Und dann können sie auch heilig leben.
  35. Nein, wenn uns „nur“ vergeben ist, und Gott sonst nichts weiter für uns tut, dann ist es wirklich so, wie landläufig heute in der Theologie und in den Gemeinden gesagt wird: „Wir sind ja auch nicht besser als andere Menschen, wir sind nur besser dran.“ Und das stimmt auch. WIR sind auch nicht besser als andere. Aber CHRISTUS IN UNS macht den Unterschied! Es steht uns gar nicht an, „besser“ als andere sein zu wollen. Niemand ist besser als ein anderer. Alle tragen den gleichen alten Menschen und das gleiche verdorbene „Fleisch“ als tödliche Erblast Adams mit sich herum. Gott alleine ist gut. Aber Christus wohnt in uns! Deshalb will Gott und ist Gott davon überzeugt, dass sein Volk einen Unterschied machen kann. Gott will, dass sein Volk anders und besser lebt, als ihr Umfeld. Es soll sich von allen anderen Völkern unterscheiden. Es soll Gottes Namen heiligen. Gott selber will IN Gottes Volk den Unterschied machen. Gott selber will in uns der Gute sein und seine Güte ausleben. Der Zerbruch an unserer eigenen Kraft, die Einsicht in unsere eigene völlige Hilflosigkeit (Zef 3, 12; Röm 7, 24) ist die innere Grundlage des Sieges Gottes in seinem Volk, keine selbstische Überhebung, besser als andere sein zu wollen (Phil 3, 7ff). Und wenn es so ist, dann gibt es nur ein Rühmen des Herrn, für das, was ER getan hat und tut (1 Kor 1, 30-31). Und dann erlebt das Volk Gottes den Sieg Gottes über seine Feinde und nicht Niederlage auf Niederlage in seiner eigenen Kraft. Ja, der neue Bund trägt die Verheißung des Sieges über die Sünde in sich (Hebr 8, 10).
  36. Der Siegesjubel der Apostel im Neuen Testament verträgt sich nicht mit einer deprimierten Haltung der Gläubigen in Bezug auf Ihre Aussichten im Kampf gegen die Sünde. Nein, der Jubel über das Werk Christi und die Rettung und Fülle, die uns in ihm geschenkt sind, um in diesem Leben siegreich zu leben, erhebt unsere Sinne und Herzen in Dank und Lobpreis vor dem, der alles für uns getan hat und in uns tun kann und will. IHM sei die Ehre in Ewigkeit!
  37. Was wir Gott bringen können, ist nur, was aus unserer Verbindung mit Christus erwächst, niemals etwas Eigenes und damit niemals etwas, auf das wir uns etwas einbilden können. Alles, was vor Gottes Augen zählt, ist, was wir durch den Reichtum Christi in uns hervorbringen (Joh 15, 5). Aber genau dieser unseren Reichtum IN CHRISTUS müssen wir eben auch verkündigen und erleben, wenn wir nicht von der anderen Seite vom Pferd fallen wollen. In uns sind wir Bettler, ja! Aber in Christus sind wir reich gemacht, ja, ja, ja! Und wer reich ist in Christus, bringt viel Frucht, tut den Willen des Vaters und die Werke Jesu und hat vollkommene Freude in sich (Joh 14+15).
  38. Wenn die Apostel wirklich selber erwarteten, dass wir unser Leben lang nichts weiter als Bettler vor Gott sind, dann müsste das in ihren Briefen auch zum Ausdruck kommen. Das Gegenteil ist genau der Fall: Immer zeigen die Apostel auf, wie reich die Gemeinde in Christus gemacht worden ist. Und die natürliche Schlussfolgerung ist der mögliche Sieg, die herrliche Fülle, die wunderbare Liebe und die erstaunliche Vollkommenheit und Reinheit, die die Apostel von der Gemeinde noch und schon in diesem Leben erwarten und für die sie beten.
  39. Joh 8, 34+36 S: Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. … Wird euch nun der Sohn freimachen, so seid ihr wirklich frei. Wie können wir angesichts dieser Verheißung Jesu meinen, nicht völlig frei von der Sünde und frei vom Tun der Sünde werden zu können?
  40. Niemand würde authentisches Christsein dauerhaft mit groben Sünden wie Ehebruch, Mord, Lügen, Stehlen und dergleichen in Übereinstimmung bringen. Davon befreit uns Christus, wenn wir ihm wirklich folgen (1 Kor 6, 9-11). Ja, die Befreiung von solchen Sünden ist überhaupt erst das Zeichen echter Nachfolge Christi (1 Joh 1, 6; 3, 15). Aber ja, jeder Christ kann, wie alle anderen Menschen grundsätzlich auch, in allen diesen Bereichen punktuell immer fallen und sündigen (1 Kor 1, 11; 5, 1ff; 6, 8; Jakobusbrief etc.). Und doch leben Christen grundsätzlich befreit von der Sünde in allen diesen Bereichen. Durch Christus kann der Christ befreit leben und Gottes Willen tun. Aber kann uns Christus nur von unseren groben, oder auch von den feinen und feinsten und scheinbar kleinsten Sünden befreien? Wenn nicht, wären wir nicht wirklich frei. Jakobus sagt (Jak 2, 10), dass wenn wir auch nur ein einziges Gebot Gottes übertreten, ja, wenn wir nur in einem einzigen Punkt vor Gott schuldig werden, sind wir aller Gebote, der Übertretung des ganzen Gesetzes schuldig geworden. Das zeigt uns ganz klar: Wirklich frei sind wir erst, wirklich herrschen in diesem Leben tun wir erst, wenn wir in keinem Punkt mehr unterliegen und sündigen. Und der gleiche Jakobus rechnet damit, dass Christen in jeder Versuchung bestehen und durch Gottes Gnade siegen können (Jak 1, 4+25), bis dahin, ihren ganzen Körper unter Kontrolle zu haben und nicht in ihren Worten zu sündigen (Jak 3,2).
  41. Wer von irgendwo anders Hilfe erwartet und erhofft, als von Gott, wird enttäuscht. Wer irgend sich auf seine eigene Kraft verlässt, wird zuschanden. Wer das Gesetz Gottes in der Kraft seiner eigenen Möglichkeiten zu erfüllen sucht – sowohl im Alten, als auch im Neuen Bund – steht unter einem Fluch (Jer 17, 5-6; Gal 3, 9-12). NUR und ausschließlich NUR im Vertrauen auf Gott allein liegt unser Heil, unser Segen, unser Sieg und unser Gelingen (Jer 17, 7-8; Gal 3, 12- 14).
  42. Durch die ganze Bibel zieht sich ein Prinzip: Sieg gibt es nur durch Gott. Sieg gibt es nur, wenn Gottes Volk sich vor Gott demütigt. Sieg gibt es nur, wenn das Volk Gottes völlig vom Vertrauen auf die eigene Kraft wegkommt und sich völlig in allen Bereichen seines Lebens Christus unterordnet (5 Mose 20, 4; 1Sam 2, 9; 17, 47; Jak 4, 6-11; Röm 7, 25; 8, 2+37; 12, 1).
  43. Es liegt nicht an unserem offensichtlichen Versagen, den Sieg über die Sünde nicht erringen zu können: Es liegt vielmehr daran, dass wir die Voraussetzungen für Gottes Sieg in uns nicht erfüllen: Zerbruch an unserer eigenen Kraft und Zuschandenwerden an unseren eigenen Möglichkeiten, und Vertrauen auf einen Herrn, der nicht nur von der Schuld der Sünde, sondern auch von der Macht der Sünde erretten kann. Schwach sein in sich selbst, Umkehr, Gehorsam, Bereitschaft, für Gott und andere das Leben hinzugeben und Glaube an das, was Gott zugesagt hat: Das waren damals und sind noch heute die Grundpfeiler jeden Sieges gegen unsere Feinde, den Gott schenkte und schenkt.
  44. Wie geht das, in Christi Wort zu bleiben und Christus zu gehorchen? Wenn ich, Christus, dir nicht wichtiger bin, als alles, was dir in der Welt lieb ist, ja lieber als dein Eigenleben und dein physisches Leben: Dann kannst du nicht mein Jünger sein, dann bist du fade und kraftlos (frei nach Lk 14, 25ff). „Christus ist mir alles, alles andere ist mir nichts.“ Das ist die einzige Einstellung und Verfassung der Gemeinde Christi, die die Verheißung auf Kraft und Sieg im geistlichen Leben hat.
  45. In beiden Testamenten wird uns Sieg zugesagt – wir können die Völker und Sünde/n, die stärker sind als wir, durch Gott, durch Christus, durch seinen Sieg, durch seinen Geist vertreiben (5 Mose 9, 1ff; Joh 15, 10-11; Gal 5, 16). Das ist die Verheißung. Und wenn wir sie nicht glauben, werden wir das verheißene Land nie besitzen (Joh 14, 12-14+15ff; 15, 1ff).
  46. Das Heilmittel Gottes gegen unseren alten Menschen ist unser bewusstes inneres Sterben und Auferstehen, nicht Verbessern. Es ist unser eigener innerer Tod am Kreuz, der den Sieg Christi in uns vorbereitet. Und es ist die Auferstehungskraft Christi in unserem Leben alleine, die uns den Sieg gibt, nicht unsere eigene Anstrengung.
  47. Wenn wir als Christen und Nachfolger von Jesus Christus unserer Erbsünde weiterhin unausweichlich ausgeliefert sind,warum und wie sollen und können wir dann- ein reines Herz haben
    und keine bösen Gedanken und Motivationen mehr Mt 5,8
    –  unter Verfolgungen frohlocken Mt 5,12 Lk 6,22
    und keine bösen Widerworte geben (1 Petr 3, 9)
    –  ein so lauteres Auge haben,
    dass unser ganzer Leib licht ist Mt 6,22
    –  wie unser Meister und Herr sein Mt 10,25
    –  wirkliche Ruhe finden für unsere Seelen Mt 11,29
    –  den Willen des Vaters im Himmel hier auf der Erde tun
    wie er im Himmel geschieht Mt 12,50
    –  im Glauben über Wasser zu gehen,
    das anderen Menschen verschlingen würden Mt 14, 26
    –  den Saum des Gewandes Jesu berühren
    und nicht von unserer Sündenkrankheit genesen
    oder unrein bleiben Mt 14,36
    –  glauben, dass Jesus Menschen ohne Probleme von den stärksten unreinen Geistern befreit, aber nicht von ihrem eigenen unreinen Geist Mk 5,13
    –  die Quelle meiner äußeren Unreinheit heilen,
    aber nicht auch die Quelle meiner inneren Unreinheit? Lk 8,43
    –  das Leben und volle Genüge haben? Joh 10, 10
    –  das Kreuz Jesu auf uns nehmen, ohne auch seine Auferstehungskraft zu erleben Mt 16,24-25
    –  einen Senfkornglauben zu haben
    und nicht zu erleben, wie Gott daraufhin den Berg unserer Sündernatur versetzt Mt 17,20
    –  sich erniedrigen wie ein Kind und dann nicht überreich beschenkt zu werden Mt 18,4
    –  für die Befreiung von dem zu bitten, was Gott am meisten hasst:  die Sünde     und dann nicht erhört zu werden Mt 18,20
    –  täglich siebenmal siebzigmal vergeben zu können
    und nicht in irgendeiner Weise heilig zu sein Mt 18,22
    –  an die Möglichkeit von der Befreiung von der
    Macht der Sünde durch das Blut Jesus zu glauben Hebr 9, 14
    und dann von Gott zu hören: „Unmöglich!“  Mt 19, 26
    –  als der Tempel Jesu zweimal gereinigt werden (Joh, 2, 15; Mt 21, 12)
    –  Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele
    und von ganzem Gemüt und meinen Nächsten
    wie mich selbst, so wie Jesus es lehrt Mk 12, 29-31
    –  das innere und das äußere des Bechers wirklich
    reinigen wie Jesus es sagt Mt 23,26
    –  wachen und beten wie Jesus sagt
    und dann trotzdem zu fallen Mt 26, 41
    –  einen Retter und Herrn im Himmel haben,
    dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden
    gegeben ist
    und doch noch der Sünde zu unterliegen Mt 28,18
    –  alles selber halten und sogar lehren, was Jesus uns
    geboten hat
    und dabei immer noch zu sündigen Mt 28,20
    –  erlöst aus der Hand unserer Feinde Gott dienen
    ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und
    Gerechtigkeit vor seinen Augen? Lk 1,75
  48. NACH ihrer Errettung werden alle von Jesus Geretteten in der Schrift als HEILIGE angeredet – und das, obwohl sie, wie es die Bibel an vielen Stellen im gleichen Atemzug bezeugt, noch vielfach sündigen. Ja, der Begriff Sünder taucht immer wieder im Neuen Testament auf. Aber er wird immer nur in der Beweisführung für uns Menschen in unserem unbekehrten Zustand verwendet, wenn gezeigt wird, dass wir als Menschen von Natur aus böse sind, ein unreines Herz haben und sündigen. So ist die ganze Beweisführung von Paulus im Römer- und Galaterbrief: Gerade, weil wir von Natur aus Sünder sind, brauchen wir die Vergebung und die Rechtfertigung Gottes aus freier Gnade. Danach, wenn wir von Gott so beschenkt sind, werden wir von Gott zu Heiligen und Gerechten gemacht, als solche betrachtet und auch angeredet. Auch wenn wir weiter sündigen: Solange wir Jesus wirklich nachfolgen sind wir Heilige, Brüder, Geliebte, Gerechte, Jünger, Christen. Gott benennt uns nach unserem NEUEN SEIN, nicht nach unserem TUN.
  49. Es ist eben doch ein RIESIGER UNTERSCHIED, ob ein Heiliger sündigt oder ein Sünder sündigt: Ein Sünder kann nicht anders als sündigen. Er tut, was er ist. Ein Heiliger kann und soll heilig leben. Auch er soll und kann tun, was er ist. Und das heißt heilig leben. Das sagt schon sein Name. Sünde ist die Ausnahme und passt nicht zu ihm. Daher können die Heiligen auch ALLES Böse, ALLE Unreinheit und ALLES Schlechte in ihrem Leben ablegen und töten, wie die Schrift sagt (Röm 8, 13; Kol 3, 5+ 8; Jak 1, 21; 1 Petr 2, 1) und ALLES tun, was Christus uns befohlen hat (Mt 7, 21; 28, 20; Joh 15, 14).
  50. Daher ist eine Theologie, die Gläubige entgegen dem Wort Gottes als Sünder und nicht als Heilige bezeichnet, und dann fälschlicherweise – aber innerhalb dieser Verfälschung folgerichtig – nur Sünde erwartet, dem Wort Gottes völlig zuwider. Und nicht nur das: Durch den Gebrauch nicht schriftgemäßer Worte, wenn wir Heilige als Sünder bezeichnen, obwohl sie Heilige sind, verleugnen wir das Werk Christi in uns – und werden nie seine Kraft erfahren. Daher sage ich: Und wenn ich auch 10.000-mal am Tag sündige, bin ich immer noch ein Heiliger und kein Sünder! Denn Gott hat mich zum Heiligen gemacht!
  51. Am Anfang steht immer ein falsches Menschenbild. Jedes Bild vom Menschen, das nicht von Gott inspiriert ist, ist teuflisch. Es wertet ab, tritt in dem Schmutz, raubt dem Menschen die Würde, die Gott ihm zugedacht hat, verunglimpft den Menschen, gibt ihm nicht die Ehre, die ihm zusteht, sondern will den Menschen auf etwas festlegen, das er nicht ist. Hinter einer solchen Gesinnung steckt letztlich Hass auf den Menschen und Verführung durch den Widersacher Gottes.
  52. Daher: Wenn wir uns als Christen – in scheinbarerer Demut, aber in offenem Widerspruch zum Wort Gottes – als Sünder bezeichnen, dann behaupten wir vor der unsichtbaren Welt, dass wir weiter Verfluchte SIND. Sünder sind nach der Schrift verflucht und werden verdammt werden (Ps 104, 35; Gal 3, 13; Jak 5, 20; 1 Petr 4, 18). Wir sehen uns also als Verfluchte an, obwohl Christus uns vom Fluch der Sünde losgekauft hat. Das ist ein negatives Glaubensbekenntnis. Jedes Mal, wenn wir uns als Sünder bezeichnen, obwohl wir Heilige und Gerechte sind, geben wir unserem Glauben Ausdruck, dass wir verflucht sind. Wir legen aktiv den Fluch der Sünde auf uns und unser Leben. Ja wir verfluchen uns selbst. Wer sich so selbst verflucht, wird das Heil Gottes in seinem Leben weder sehen, noch ergreifen können. Und er wird auch nicht glauben – können – was Gott aus seinem Leben bereits gemacht hat und tun kann. Er hat sich festgelegt, und zwar auf den Fluch. Und ihm und ihr wird es geschehen nach seinem und nach ihrem Glauben. Es gibt nur einen richtigen Weg der Wahrheit, des Glaubens und des Bekenntnisses: Wir müssen uns wieder so benennen, wie das Neue Testament uns nennt: Als Heilige, Geliebte und Gerechtfertigte.
  53. Wir halten fest. Es ist ein folgenschwerer Fehler, Heilige als Sünder zu bezeichnen. So verdrehen wir die Schrift. So unterstellen wir, dass Gott nichts für uns tun kann, nachdem er uns berufen und durch sein Blut geheiligt hat. Und wir glauben am Ende allen Verheißungen nicht mehr, die genau darauf abzielen. Wir glauben dem Fluch Adams mehr als dem Sieg Christi. Diese teuflische Gehirnwäsche zur falschen Sicht von uns als Gläubigen und Heiligen beginnt genau da, wo wir unsere Erfahrung höher bewerten als das Wort Gottes. Und wo wir dann durch unsere Umbenennung entgegen dem Wort Gottes Heilige zu Sündern machen und die geistlichen Tatsachen verdrehen.
  54. Im Neuen Testament gibt es kein „kann nicht“, „geht nicht“, „braucht nicht“. Es gibt keine Zugeständnisse an Sünder zu sündigen. Und es gibt auch keine Zugeständnisse an Heilige zu sündigen. Und wieso können wir da behaupten, dass wir nicht anders können, als zu sündigen? Das ist glatte Auflehnung und Rebellion gegen Gottes Wort!
  55. Das Wesen Gottes spiegelt sich in seinem Gesetz wieder. Es ist kein Gesetz, das Gott sich außerhalb von sich selbst erdacht hat. Gott ist wie das Gesetz, er IST das Gesetz. Das Gesetz Gottes beschreibt Gott, wie er ist. Nur Gott selbst kann sein Gesetz vollkommen ausleben, und er tut es, ganz natürlich. Wer nicht wie Gott ist, wird daran scheitern. Jesus in seinem Menschsein konnte nichts von sich selbst aus tun, sondern nur das, was der Vater durch ihn tat (Joh 5, 19). Er lebte das Gesetz Gottes durch den Vater in ihm aus. Durch seine Einheit mit dem Vater war ihm das möglich. Wir als Menschen unsererseits müssen wie Jesus sein, wenn wir das Gesetz Gottes ausleben wollen. Vielmehr: Wir müssen tot sein und Jesus in uns alles sein. Nur durch unsere Einheit mit Jesus, können wir – kann Jesus durch uns – sein Gesetz so ausleben, wie der Vater es in Jesus auslebte, sonst versagen wir. Aber hat uns Jesus nicht genau dieses Geschenk der Einheit mit ihm gemacht und bietet es uns an? Er ist der Weinstock, wir sind die Reben (Joh 15)!
  56. Ein besonderes Wirken Gottes in ihrem Leben erfahren werden nur die, die auch ein besonderes Wirken Gottes in ihrem Leben nach seiner Verheißung erwarten (Joh 14, 14+21+23; 17, 17+26). Erst dann werden sie so verändert, wie Christus es schon immer wollte und sie selber auch. Erst dann werden sie durch eine vertiefte Erkenntnis Christi NACH der Bekehrung in der Liebe und in Christus vollkommen (1 Joh 4, 18; Joh 17, 26). Und das ist das erklärte Ziel Christi für alle seine Nachfolger, ja für alle Menschen (Kol 1, 28).
  57. Völlige Heiligung ist nicht eigene Anstrengung, sondern die Offenbarung Gottes, dass ich eins mit Christus bin (Joh 14, 20+23) und Christus auch mein Retter von der Macht der Sünde ist (Röm 7, 25). Der Christ kann Jesus also mindestens zweimal erkennen: Als den, der ihn von der Schuld der Sünde errettet, und als den, der ihn von der Macht der Sünde errettet (Joh 17, 3; 14, 21; 8, 32).
  58. Wie in aller Welt soll es im Leib Christi zu einer solchen vollkommenen Einheit und Liebe kommen, wie Jesus sie mit dem Vater hat (Joh 17, 21) und wie Jesus sie für die Gemeinde vom Vater erbittet (Joh 17, 23), wenn immer noch Sünde mit im Spiel ist?
  59. Das große Geheimnis des christlichen Glaubens ist die Einheit der Christen mit Christus (Joh 17, 23). Durch Christus gelangen wir zu einem vollkommenen Tausch. Unser alter Mensch ist mit Christus gekreuzigt und wir bekommen Anteil am Auferstehungsleben Jesu. Bevor wir Christus kennen, sind wir Toren, Verlierer, Ungerechte, Unheilige und Unerlöste. Im Tausch macht Christus uns zu Heiligen. Christus wird unsere Weisheit, er schenkt uns seinen Sieg, seine Gerechtigkeit, seine Heiligkeit, seine Erlösung. Das hat Gott so gemacht, damit sich jeder in jeder Hinsicht nur des Herrn rühmt (1 Kor 1, 30).
  60. Alles was Gott hat und Jesus gehört, wird mit unserer Wiedergeburt unser (Joh 17, 10; Röm 8, 32). Und dazu gehört auch sein Sieg über die Sünde (1 Kor 15, 57; 2 Kor 2, 14, Kol 2, 15)!
  61. Doch kann Jesus uns das Heilige anvertrauen, sein Perle von großem Wert in die Hände legen, ohne dass wir das Heilige beschmutzen oder darauf herumtrampeln? Gott wird und kann es uns unser Erbe in Christus in diesem Leben erst geben, wenn wir von unserer Seite zuerst ALLES geben, nichts mehr für uns behalten und wie Abraham Gott unseren Isaak – unser Liebstes opfern und Gott nichts mehr vorenthalten. Und dann, völlig von uns selbst entäußert vor ihm auf den Knien, brauchen wir eine feste Erwartung, dass Gott uns überreich in und durch Christus segnen will – schon in diesem Leben. Wollen wir nicht endlich unser Erbe in Christus antreten?
  62. Nicht der entehrt Christus, der Christus alle Ehre für sein vierfaches Erlösen gibt, von Tod, Schuld, Sündersein und Vergänglichkeit (1 Kor 1, 30+31). Nein, es ist der, der die Ursünde vom Erlösungswerk Christi ausnimmt, der Christus entehrt. Und er wird im Bereich der Sünde seines Lebens die Erlösermacht Christi nicht erfahren. Denn unser Erlöser kommt in seiner Kraft und Macht immer nur zu denen, die sich für ihn vorbereiten und ihn glaubend in seiner Herrlichkeit erwarten.
  63. Je näher wir zu Gott kommen, desto schillernder werden die Farben, desto reichhaltiger die Bilder, die das wahre Leben in Gott ausdrücken. Heiligkeit, Liebe, Reinheit, Licht, Wahrheit, Freiheit, Gehorsam und Glauben sind beispielsweise acht dieser Farbstrahlen. Und doch gehören sie bei Gott wie in einem Regenbogen untrennbar zusammen und sind in Jesus in Vollendung und untrennbar und harmonisch vereint. In der Schrift werden wir an verschiedenen Stellen einmal zu dem einen, dann zu dem anderen aufgefordert: Wir sollen durch und durch geheiligt leben, uns völlig reinigen, vollkommen lieben und im Licht leben, wie Gott im Licht ist. Wir sollen wie Jesus glauben und gehorchen. Und damit das geschehen kann, werden wir vom Sohn durch die Erkenntnis der Wahrheit völlig freigemacht. Jeder Teilaspekt ist für sich selbst wichtig. Und doch ist gleichzeitig keiner ohne die anderen denkbar. Die Ansprache jedes Teilaspektes meint immer auch das Ganze. Wir können nicht heilig ohne Liebe sein, nicht im Licht ohne Reinheit leben, nicht lieben ohne auch frei zu sein, nicht heilig und gleichzeitig noch in der Finsternis sein. Wie können nicht glauben, ohne gehorsam zu sein, nicht gehorchen ohne zu lieben, nicht frei sein, ohne von der Wahrheit in Person freigemacht und mit seiner Liebe erfüllt worden zu sein. Das eine braucht immer auch das andere in der Bibel. Deshalb sollen wir uns nach allen diesen Dingen gleichzeitig ausstrecken – und faktisch kann das eine fast als Synonym für das andere verwendet werden. Und das Neue Testament bezeugt uns klipp und klar: Jeder dieser acht Farbstrahlen Gottes kennt ein VÖLLIG ERFÜLLT SEIN im Leben der Christus-Gläubigen – schon in diesem Leben.
  64. Wie kann ich
    – herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus (Römer 5, 17)
    – in Jesus bleiben und er in mir (Joh 15, 5)
    – leben wie Jesus (1 Joh 2, 6)
    – dem Vater gehorchen wie Jesus (Joh 15, 9-10)
    – die gleichen Werke tun wie Jesus und größere Werke tun (Joh 14, 12)
    – so beten, dass alle meine Gebete erhört werden (Joh 14, 13; Joh 15, 7-8; 1 Joh 3, 21-23)
    – Jesus als Vorbild haben und seinen Fußspuren folgen, die darin bestehen, keine Sünde zu begehen, kein unwahres Wort über meine
    Lippen kommen zu lassen und alle ungerechtfertigten Leiden ohne böse Gegenreaktion zu ertragen
    (1 Petr 1, 21-23),
    wenn ich selber noch unheilig lebe, weil Jesus mich zwar von meinen Sünden errettet, aber nicht zugleich auch von meiner Erbsünde (Mt 1, 21; Jo 8, 32-26; Röm 6, 6-7)?
  65. Ja, als Heilige mögen wir viel, ständig, dauernd und, um mit Luther zu sprechen, kräftig sündigen. Und Gott sei Dank, der uns die Vergebung in Christus gibt und uns jederzeit und immer wieder auffängt! Aber nie erlaubt uns das Wort Gottes, da zu bleiben. Immer wird uns vor Augen gemalt: Es geht. Durch die Vergebung und Liebe Gottes gehen wir vorwärts, Gott hat für alles vorgesorgt. In Christus haben wir alles, was wir für ein gottgefälliges Leben brauchen. Er schafft es selbst in uns.
  66. Gott hat außerhalb unserer Wahrnehmung in uns geistliche Tatsachen geschaffen. Wir können sie zwar nicht sehen, aber glauben – wie Abraham (Röm 4, 19-21) – oder nicht. Was wir im Geist jetzt schon haben, sollen wir auch jetzt schon auf dieser Erde ausleben. Geistlich gesehen sind wir schon mit Christus gestorben, begraben und auferstanden und im Himmel angekommen (Kol 3, 3; Eph 2, 6; Hebr 12, 22-24). Dieses himmlische Leben sollen wir jetzt auf der Erde leben (Kol 3, 5; 12-17) und nicht erst nach unserem Tod. Und der Weg dazu ist Hingabe an Gott und für wahr halten, was Gott getan hat (Röm 6, 11+13).
  67. Wer als Nachfolger Christi Christus liebt, wird Gott auch den intimsten und empfindlichsten Teil seiner eigenen Persönlichkeit opfern und weihen (Röm 12, 1). Auf diese Liebe Gott gegenüber antwortet Gott seinerseits. Der Vater nimmt das Opfer an. Und er beschneidet den Gläubigen, der sich so mit allem was er hat und ist Gott hingegeben hat (Joh 15, 2-3). Diese schmerzhafte Beschneidung führt zu einer tieferen Gotteserkenntnis und einer neu erlebten Inne-Wohnung der Heiligen Dreifaltigkeit, deren sich der Gläubige bewusstwird, und die ihn zu einem heiligen Leben in der Liebe Christi befähigt (Joh 14, 20-21+23; 17, 17+19-20+26).
  68. Wenn wir wirklich alle Voraussetzungen erfüllen würden, in Christus und in seinem Wort zu bleiben – wenn wir das würden -, dann – würden – wir auch die Erfüllung all seiner Verheißungen erleben. Und dazu gehört auch und besonders unsere völlige Heiligung (1 Thess 5, 23), die Erkenntnis Christi (Joh 14, 21), bewusst erfahrene Innewohnung Christi und des Vaters (Joh 14, 23), die uns mit Gottes Liebe füllt (Joh 17, 26), die Befreiung von der Sünde (Joh 8, 32), Ströme lebendigen Wassers aus unserem Leib (Joh 7, 38), unser Erwachsenwerden in Christus (Eph 4, 13), das Erfülltwerden mit der ganzen Fülle Gottes (Eph 4, 13) und der Eintritt in ein Siegesleben durch Christus (Gal 2, 20), in dem nicht mehr ich lebe, sondern in dem Christus in mir lebt.
    Doch: Wird und will irgendjemand, der diese Zeilen liest, einmal vor Jesus stehen und sagen und behaupten wollen: Ich konnte doch nicht in dir bleiben Jesus. Das war zu hart, zu schwer, ja unmöglich. Du bist ein harter Herr, Jesus, so etwas zu verlangen. Was wird Jesus dir dann antworten, der dir hier auf der Erde sagt: Bleibe in mir! (Joh 15, 4)?
  69. Joh 14, 20 E An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch. Das Prinzip Jesu ist: „Wie der Vater mir, so ich euch und ihr daher so wie ich“ Einschränkungen gibt es keine. Durch unser (bewusstes) Einssein mit Christus haben wir Zugang zu allem was Gott hat und was in Christus ist. Wir können unser Menschsein ausleben, so wie Christus sein Menschsein ausgelebt hat. Wir können die Gebote Christi halten, so wie Christus die Gebote des Vaters gehalten hat (Joh 15, 10-11), wir können die Werke Christi tun, so wie Christus die Werke des Vaters tat (Joh 14, 12) und wir können so und immer erhört werden, wie Christus vom Vater erhört wurde (Joh 14, 13).
  70. Paulus tröstet seine Gemeinden an keiner Stelle mit seinem eigenen aktuellen Versagen, sondern spornt sie zu Höchstleistungen aufgrund seines eigenen guten Beispiels an (2 Kor 4, 2; 1 Thess 2). Und so machen es auch die anderen Schreiber der neutestamentlichen Briefe (Hebr 12, 1+14; 13, 13-18; 1 Joh 1, 3-7; 2, 3+6; 5, 3; Jak 1, 2-3; 1 Petr 1, 15; Jud 1, 24). Wie kann das jemand, der selber noch in der Sünde gefangen ist? Wer nicht selber tut, was er lehrt, richtet und verdammt sich selbst (Röm; 2, 21ff; 1 Kor 9, 27; Jak 3, 1). Im Neuen Testament gibt es keine Lehre à la: „Ich habe Probleme und versage wie ihr, Gemeinde, wir sollten aber eigentlich alle“. Es gibt nur: „Tut es – so wie ich. Mein Leben deckt meine Lehre.“
  71. Die Aufforderung, dass wir das Vorbild Christi und der Apostel in gleicher Weise nachahmen sollen (1 Kor 11, 1), zeigt uns ganz klar, dass wir wie Christus und die Apostel leben können – ohne jede Einschränkung.
  72. Wir sollen Christus selber nachahmen. Und wie genau sollen wir Christus nachahmen? Prüfen wir selbst: 1 Petr 1, 22 N Auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Fußspuren folgt: Er hat keine Sünde begangen und kein unwahres Wort ist je über seine Lippen gekommen. Er wurde beleidigt und schimpfte nicht zurück, er litt und drohte nicht mit Vergeltung, sondern überließ seine Sache dem, der gerecht richtet. Und wer hier irgendetwas ausklammert von der uns be- und nicht empfohlenen Nachfolge Christi, der verlässt den Boden der Schrift.
  73. Hes 36, 22 +27 N So spricht Jahwe, der Herr: Ich mache es nicht wegen euch, ihr Leute von Israel, sondern ich greife wegen meines heiligen Namens ein, den ihr überall, wohin ihr unter den Völkern gekommen seid, in Verruf gebracht habt. … Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und euch nach meinen Rechtsbestimmungen richtet.
    Mt 6, 9-10 N Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name werde geehrt! Deine Herrschaft komme! Dein Wille geschehe auf der Erde wie im Himmel!!
    Und wir dachten, wir wären als Gläubige schon rein und heilig genug, o welch ein Irrtum! Wir sind rein und heilig genug, um gerettet zu werden. Aber wir sind noch nicht rein und heilig genug, um Gott durch ein völlig gereinigtes Leben die Ehre zu geben, die ihm eigentlich zusteht. Ohne Gottes völlige Reinigung und ohne Gottes völlige Heiligung heiligen wir Gottes Namen in dieser Welt noch nicht so, wie es der Vater im Himmel will und wie er uns bei den Propheten verheißt und im Vater-Unser lehrt zu bitten.
  74. Das Wichtigste im Himmel und auf Erden ist, dass Gottes Name geheiligt wird – zuerst von seinem Volk, dann aber auch von allen Menschen. Gottes Name soll und wird in aller Welt geheiligt durch den heiligen Wandel seines Volkes. Gott will, dass sein Volk heilig und ein Königreich von Priestern ist. Wenn Gott bei seinem Volk an erster Stelle steht, wenn sein Name durch den heiligen Lebenswandel seines Volkes über alle anderen Namen hinaus geehrt wird, dann erhält sein Name Strahlkraft bis hin zu den Völkern der Welt. Dann werden auch sie seine reinigende Gnade und Liebe erfahren.
  75. Gott tut, was er sagt. Immer. Es ist Gottes Sache, scheinbare Widersprüche in seinem Wort aufzulösen. Unsere Aufgabe ist, Gott zu vertrauen, ihm zu gehorchen und zu folgen. Gottes Gedanken und Möglichkeiten übersteigen bei weitem unser Vorstellungsvermögen, unseren Horizont und unsere Mittel. Es gibt praktisch keine Grenzen der Erlösungs- und Befreiungsmacht Gottes. Vertraue ihm, wenn er sagt: Tu meinen Willen, immer und ganz (Joh 15, 9-11). Und Jesus selbst wird seinen Willen in dir tun, wenn du ihm vertraust (Joh 15, 4-5).
  76. Wie konnte Petrus in so kurzer Zeit – 50 Tage – vom Versager zum Heiligen werden? Nicht durch mühsames Wachstum: Nur durch Buße, Tod des Ichs und Reinigung, nur durch völlige Heiligung und Bevollmächtigung durch die Taufe mit dem Heiligen Geist und mit Feuer, nur durch eine neue Stufenerfahrung im Glauben, nur durch einen Quantensprung in seiner Erfahrung, nur durch neues Leben ganz aus Gott.
  77. Wohl dem Menschen, der nicht ansieht, was vor seinen Augen ist, sondern der auf Gottes Ehre, Stärke, Macht und Heil sieht. Ihm wird Gott Sieg schenken. Der Sieg eines solchen Menschen ist der Sieg des Volkes Gottes und Gottes Ehre vor vielen Menschen. Durch ihn wird der Name Gottes erhöht, erhoben und geheiligt.
  78. Wie kann es sein, dass ich an der Fülle Christi und an seinem Sieg über alle Mächte Anteil habe, und doch von den gottfeindlichen Mächten in und außerhalb von mir ständig Niederlagen einstecken muss (Kol 2, 9-10; 1 Kor 15, 57)? Wie können wir, wenn wir ständig von der Sünde überwunden werden, Gott danken, dass er uns allezeit Sieg und Triumph gibt in Christus, und unseren absolut reinen und heiligen Lebenswandel vor Gott rühmen, ohne in die Pharisäerfalle zu tappen (Lk 18, 11; 1 Kor 15, 58; 2 Kor 1, 12; 2, 14+17; 1 Thess 2, 10; Röm 9, 1-3; Phil 1, 20)?
  79. Wie können wir wagen zu sagen, als Christen sind wir auch nicht vollkommen und können es nie werden, wenn Jesus es uns doch befiehlt, Paulus dafür betet, arbeitet und damit rechnet, Johannes und Jakobus daran glauben und es auf Erden und im Himmel eine Schar Vollkommener gibt, die diese gottgeschenkte Vollkommenheit erreicht und in ihrem Leben auf der Erde ausgelebt haben (Mt 5, 48; 2 Kor 13,9; Kol 1, 28; Eph 3, 15; 1 Joh 4, 18; Jak 1, 4; 3,2; Offb 14, 1-5)?
  80. Wie können wir wagen, zu klagen, dass unsere Heiligung ein unendlicher Kaugummi-Prozess mit oft mehr Rückschritten als Fortschritten ist, wenn wir uns doch von allem Schmutz, der uns noch anhängt, völlig reinigen können, und wenn Jesus uns vollständig und durch und durch schon in diesem Leben heiligen kann, wenn wir ihm gehorchen und vertrauen (Joh 14, 21+23; 1 Thess 5, 23; 2 Kor 7, 1; Joh 17, 17)?
  81. Wie können wir es wagen, zu sagen, dass Gott nicht die Macht hätte, uns vor JEDEM Fehltritt und vor JEDEM bösem Werk zu bewahren (Jud 1, 24; Mt 6, 13; 2 Tim 4, 18)? Wirst du am Tage der Wiederkehr Jesu Freimut haben aufgrund deines untadeligen Herzens in Heiligkeit (Thess 3, 13) oder wirst du vor ihm beschämt werden aufgrund deines Lebenswandels (1 Joh 2, 28)?
  82. Tausende tun, was sie sagen. Bekenntnis und Tun sind eins bei ihnen. Und sie sind in den Augen Gottes recht und vollkommen. In ihrem Mund wurde nichts Falsches gefunden. Sie haben reine Herzen, Zungen und Lippen und in ihrem Mund wurde kein Betrug gefunden. Sie sind der vollkommene Mensch, der in der Rede nicht fehlt und auch den ganzen Leib unter Kontrolle halten kann (Jak 3, 2). Auf Erden lebten sie wie ihr Herr Jesus und redeten wie ihr Herr Jesus. So reden sie auch im Himmel wie er und singen sein Lob, wie sonst niemand anders im Himmel und auf Erden es kann. Die in ihrer Zahl 144.000 symbolisch Vollkommenen im Himmel zeigen uns, was auf der Erde in der Nachfolge Jesus möglich ist: Mit reiner Rede und reinen Lippen ohne Tadel dem Lamm folgen, wohin es auch geht und sich keinerlei Untreue dem Lamm gegenüber schuldig machen. Und sie werden mit dem größten Geschenk geehrt, das Jesus im Himmel zu vergeben hat: Auf dem unnahbaren heiligen Berg Gottes bei Jesus zu stehen in seiner höchstmöglichen Gegenwart. Die 144.000 haben sich nicht nur reingewaschen, sie haben sich reingehalten.
  83. Auf wen fällt das Feuer der Heiligkeit Gottes, ohne ihn oder sie zu verzehren. Auf Sünder? Sünder kommen um im Feuer der Heiligkeit Gottes. Nur Bußfertige und Opferbereite reinigt Gott durch sein Feuer, ohne sie zu verzehren. Und dann brennen sie für ihn – ohne zu verbrennen. Ja, ihr Dornbusch brennt von der Heiligkeit Gottes, in deren Gegenwart sich kein menschlich fleischliches Werk halten kann, das Gottes Geist nicht gewirkt hat (1 Kor 3, 15).
  84. Wenn wir als Christen und Nachfolger von Jesus Christus unserer Erbsünde weiterhin unausweichlich ausgeliefert sind, wie kann Jesus dann- den Gefangenen predigen, dass sie frei sein sollen?
    Lk 4,18
    –  die unreinen Geist austreiben,
    und nicht mein unreines Wesen? Lk 4,35
    –  Aussätzige rein machen,
    aber Sündenaussätzige nicht? Lk 5,13
    –  einer Legion Dämonen in mir gebieten,
    aber nicht der Sünde in mir? Lk 8,33
  85. Wir haben nie die Reifeprüfung bestanden, so wie Jesus in der Wüste, wir haben nie den Gesellenbrief bekommen, so wie die Jünger zu Pfingsten, nachdem sie versagt hatten, wir sind nie erwachsen geworden in Christus, wie wir eigentlich sollten – und wir wundern uns, dass Gott uns unser Erbteil in Christus nicht anvertrauen kann – seine Heiligkeit – ?
  86. Der Sabbat steht für die uneingeschränkte Herrschaft Gottes, im Himmel und auf der Erde. Der Sabbat steht für die Ewigkeit bei Gott, wo wir von unseren eigenen Werken und in Gottes Werk für uns ruhen. Und an jedem wöchentlichen Sabbat und an allen Festsabbaten Israels erkennen wir an und verkündigen wir den Sabbat-Bund Gottes, der uns geschenkt wird. Er macht uns jetzt schon auf der Erde möglich, dass Christus uneingeschränkt in uns regiert. Christus ist unsere Erlösung, unsere Heiligung, unsere Ruhe und unser Friede. Wir ruhen in ihm von unseren eigenen Werken – und er wirkt seine Werke in uns zu seinem Wohlgefallen. Für die, die ihm vertrauen ist es JETZT SCHON MÖGLICH, in seine Sabbatruhe einzugehen. Dann ruhen wir von unseren Werken und Christus in uns tut seine Werke – bis wir schließlich in der Ewigkeit in die volle Sabbatruhe zusammen mit allen Heiligen eingehen.
  87. Apg 2, 3-4 E Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geiste erfüllt.
    Hier brennen nicht mehr Tieropfer und der Dornbusch, nicht der Berg Gottes oder das Allerheiligste von der Heiligkeit Gottes, hier werden nicht Übertreter oder Sünder oder tote Werke vom Feuer verbrannt: Hier brennen Menschen vom und im Feuer Gottes, ohne von den Flammen der Heiligkeit Gottes verzehrt zu werden! Und das, obwohl sie noch den Fluch Adams an sich tragen! Die Schatten der Wahrheit Gottes aus dem Alten Testament werden in der Geburtsstunde der Gemeinde Wirklichkeit. Jesus ist der Schutzschild der ersten Jünger. Ihr Gottesdienst findet in völlig richtiger Weise statt, die Jünger stehen rein und heilig vor Gott und sie befinden sich vollkommen in seinem Willen. Die absoluten Höhepunkte in der Geschichte des alten Gottesvolkes werden in den ersten Jüngern Realität. Das sind heilige Gipfelerfahrungen in der Geschichte des Volkes Gottes, die im Neuen Testament zu Pfingsten ihre geistliche Entsprechung finden. Die Jünger erfahren völlige Reinheit und Heiligkeit in ihrem Leben – da ist nichts Unreines und Unheiliges mehr in ihrem Leben. Sie verbrennen nicht am Feuer Gottes, sondern brennen vom Feuer Gottes. Sie haben Wasser für Wein eingetauscht. Sie sind nicht mehr im Fleisch, sie sind jetzt ganz im Geist und haben Sieg über ihr Fleisch. Sie leben im neuen Menschen, den Gott in ihnen geschaffen hat, in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit (Eph 4, 24). Endlich steigt ihr heiliger Gottesdienst unvermischt als heilige Flamme zur Ehre des Herrn auf.
  88. Die Bibel beschreibt so oft, dass es eine zweite Erfahrung der Heiligung gibt – aber außer zu Pfingsten nie, wie sie geschieht. Es ist ein Geheimnis für die, die Gott lieben, die auf ihrem einsamen Weg ans innere Kreuz vor Gott ins Allerheiligste treten und dort sein Auferstehungsleben und Heiligkeitsfeuer wie Jesaja erfahren, das fortan in ihnen brennt und sie antreibt, ohne sie zu verbrennen – wie das Feuer im brennenden Dornbusch. Sie sind nicht nur mit dem Heiligen Geist bei Ihrer Bekehrung, sondern auch mit dem Feuer des Heiligen Geistes zu ihrer völligen Heiligung getauft.
  89. Im Wort Gottes – sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament – bekehren sich Sünder nicht durch die Gebete des Volkes Gottes. Nein, sie werden durch das vollmächtige Wort Gottes durch vollmächtige Prediger ins Herz getroffen und durch das feurige Leben einer heiligen Gemeinde, die voll des Geistes Gottes ist. Es gibt NUR EIN EINZIGES Beispielsgebet für die Bekehrung von Sündern im Neuen Testament, ja in der ganzen Bibel. Und das ist für das berufene Volk Gottes Israel, das Gott nicht erkannt hat (Röm 10, 1). Immer nur wird sonst nur für die Vollmacht der Boten Gottes gebetet und für die heilige Strahlkraft der Gemeinde.
  90. Im Alten Testament erfahren wir, dass JAHWE die Welt einmal von einem geheiligten Israel aus regieren und die Welt durch Israel mit seiner Wahrheit erreichen wird (Ps 99, 2). Das geheiligte Gottesvolk tut keine Sünde mehr auf seinem ganzen heiligen Berg (Jes 11, 9) und lebt in Jahwes Gesetz (Hes 36, 27) – obwohl sie noch das Erbe Adams mit sich tragen. Denn Jahwe regiert nicht nur über sie, sondern in ihnen. Er heiligt selbst seinen Namen (Hes 39, 7). Und so ist die Heiligung des Namens Gottes durch das geheiligte Leben des Gottesvolkes schon im Alten Testament der Schlüssel zur Gotteserkenntnis der ganzen Welt.
  91. Und im Zentrum des Gebetes Jesu für seine Jünger und seine Gemeinde in Joh 17 stehen ihre Bewahrung, ihre Heiligung, ihre Sendung und die Erfüllung seiner Jünger mit der Liebe Gottes durch eine tiefere Offenbarung des Vaters. Darin liegt der Schlüssel zur Erreichung der Welt. Es sind nicht die Gebete für die Welt, sondern die Gebete für die Heiligung des Volkes Gottes, durch die Gottes Name in der Welt geheiligt wird. Das ist das Herzensanliegen Christi. Das ist sein letztes Vermächtnis an seine Jünger vor seinem Leiden für uns. So wird die Gemeinde zu dem Zeugnis werden und sein und zu dem Licht, zu dem Gott sie in die Welt gesetzt hat. Und Gott der Vater wird so verherrlicht und geehrt werden, wie es ihm gebührt.
  92. Offb 21, 2-3 N “Jetzt ist Gottes Wohnung bei den Menschen. Unter ihnen wird er wohnen und sie werden alle sein Volk sein. Gott selbst wird als ihr Gott bei ihnen sein.“ Das ist der und mehr als der Garten Eden (1 Mose 2, 8ff). Das ist die Formel der völlig wiederhergestellten Gottesbeziehung im Himmel. Doch wir müssen nicht bis zum Himmel warten, bis Gott so bei uns wohnen kann. Im Neuen Bund verheißt Jahwe sowohl Israel (Hes 36, 28), als auch Jesus seiner Gemeinde (2 Kor 6, 16-18; 7, 1), dass er bei uns auf der Erde wohnen und unser Gott sein kann, genauso wie im Himmel. Für Gerechtfertigte ist das seine Verheißung, für völlig Geheiligte jetzt schon Realität. Gott macht sein Volk heilig und liebend und sie werden in seinem Gesetz leben und es tun – wenn Jahwe wirklich auf dem Thron ihres Herzens sitzt. Dann ist das Reich Gottes völlig unter uns aufgerichtet, wie wir es im Vaterunser beten. Dann geschieht wirklich Gottes Wille auf Erden wie im Himmel wie wir es täglich erflehen (Mt 6, 9-10). Und dann wohnt Jahwe erhoben, herrlich und ohne Einschränkung unter seinem Volk mitten auf der Erde. Wir sind sein Volk und er ist unser Gott – hier auf der Erde wie im Himmel.
  93. Wie kann ein Sünder so in Vollmacht und Autorität andere Sünder ihrer Sünde überführen, wenn er selber nicht völlig frei von seiner Sünde ist (nach Apg 7, 51; 3, 14f; 5, 32)? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Ohren und Herzen! Ihr widerstrebt immerzu dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr, die ihr das neue Gebot Christi durch den Herrn selbst empfangen und es nicht gehalten habt! Ihr verleugnet den Heiligen und Gerechten in euch und glaubt viel mehr dem Mörder in euch. Davon bin ich Zeuge, und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen!

 

 

 

Pro und contra völlige Heiligung im NT

Kein einziger Autor, kein einziges Buch im Neuen Testament unterstützt die Annahme einer lebenslang notwendigen Gefangenschaft der Christus-Gläubigen in der Sünde oder ihr ständiges Zukurzkommen vor Gott. Durchweg fordern sie völligen Sieg über die Sünde und stellen den Gläubigen in Aussicht, dass sie ganz nach Gottes Geboten leben können und sollen. Sie vertrauen darauf, dass Gott alle Mittel dafür bereitgestellt hat. Im Buch „Hat Gott wirklich gesagt?“ (Gesamtausgabe) habe ich die Argumente für und gegen diese Sicht sorgfältig abgewogen und stelle hier das Ergebnis vor. Die detaillierte Untersuchung und Argumentation kann hier auf dieser Webseite https://heiligdemherrn.de/vielesindberufen unter dem Hauptmenüpunkt “Hat Gott wirklich? gesagt” nachgelesen werden.

Hat Gott
wirklich gesagt?
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pro = für mögliche völlige Heiligung, contra = dagegen,
Feld leer = offen.   Größere Lehrbücher sind fettgedruckt

Die 7 größten Irrtümer der Theologie

 

  1. Das Gesetz Gottes ist zu hoch, als dass wir es halten können.
    Damit beschuldigen wir Gott, uns zu überfordern. Und wir klagen Christus an, dass sein Erlösungswerk nicht ausreicht, um uns im wahren Leben liebend und heilig zu machen. Und wir verleugnen die Auferstehungskraft Jesu in uns und behaupten, dass sein Leben in uns kraftlos ist, und der Weinstock seine Reben nicht versorgt.
  2. Auch als Christen sind und bleiben wir lebenslang Sünder.
    Wir sind alles andere, nur keine Sünder. Wir sind Heilige, Gerechte, Geliebte, Kinder, Könige und Priester Gottes. Sünder kommen in die Hölle, Heilige in den Himmel. Sünder müssen sündigen, Heilige können sündigen. Unsere Identität ist unser neuer Mensch in Christus, der nach Gott geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. Und der kann heilig leben, wenn wir unser altes Ich völlig gekreuzigt haben und wenn wir innerlich mit Jesus zu seinem neuen Leben auferstanden Und das geschieht durch Glaubensgehorsam.
  3. Wir retten Menschen, indem wir um ihre Bekehrung beten.
    Jesus betete nicht um die Errettung der Welt, sondern um die Vollmacht seiner Boten und um vollkommene Liebe und Einheit seiner Nachfolger. So scheiden sich Licht und Finsternis. So kommen Menschen zum Glauben oder wenden sich ab. In der Liebe, Heiligkeit und Vollmacht des völlig geheiligten Volkes Gottes liegt der Hauptschlüssel zur Evangelisation der Welt und der Erkenntnis des Sohnes Gottes.
  4. Unsere Theologie ist ein Lügengefängnis, deshalb singen wir anders
    Im Sehnen unserer Herzen und Lieder nach Gott wissen wir, dass wir mit Jesus völlig eins sein können, voller Liebe, rein, heilig, völlig abhängig von Jesus – und dass wir mit ihm alles überwinden können. Aber mit unserer Theologie verleugnen wir die Möglichkeit der Erfüllung dieses Sehnens. Anstatt unserem Herzen und der Schrift zu glauben, setzen wir uns in unserer Theologie selber in Gefängnismauern des Unglaubens, auf denen die Schergen des Teufels als Wachtposten stehen und darüber wachen, dass ihnen niemand aus dem Gefängnis der ewigen Niederlage vor der Sünde entkommt.
  5. Der Sieg Christi hat keine Auswirkung auf mein Leben.
    Sag mir, welcher Feind Gottes ist vom Sieg Christi ausgenommen:
    Der Tod, der Teufel, die Werke des Teufels, unser alter Mensch, das Fleisch, die Sünde? Und wenn kein Feind mehr vor Christus bestehen kann, wo ist denn dann der Sieg Christi in unseren Leben Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde? Ich sage dir, wo Christi Sieg in unserem Leben auf der Strecke geblieben ist: Im Ungehorsam und Unglauben, der nicht auf das Werk Christi, sondern nur auf die eigenen Möglichkeiten sieht. Sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament haben Gottes Feinde nur dann Macht über das Volk Gottes, wenn Gott nicht der absolute Herr über sein Volk ist und sein Volk ihm für den Sieg nicht vertraut. Unglaube, Ungehorsam und dass wir uns selbst und Andere/s mehr lieben als Gott: Das ist die einzige und immer zutreffende Erklärung dafür, dass Gott in uns und durch uns nicht alles tun kann, was er gerne tun möchte und kann.
  6. Heiligung ist ein endloser Kaugummi-Prozess, mit dem wir in diesem Leben nie an ein Ende kommen.
    Nichts könnte weiter an Gottes Wort vorbei sein. Wir werden bereits bei unserer Wiedergeburt in unserer neuen Existenz völlig geheiligt. Und die Möglichkeit und das Ziel unserer auch bewussten völligen Heiligung in diesem Leben bezeugen alle Apostel. In ihr – in Jesus, unserer Heiligung – gibt es völlige Reinheit, vollkommene Liebe, schattenloses Licht, wirkliche Freiheit, vollkommenen Glauben, völlige Einheit mit Jesus, ganzen Gehorsam, vollendete Heiligkeit, wie der, der uns berufen hat, heilig ist – schon in diesem Leben. Das völlig geheiligte Leben ist das einzig wahre Leben, zu dem uns Christus beruft. Es ist das Leben Jesu Christi in uns. Das Leben davor ist Wüste, das bewusste Leben in Christus ist das verheißene Land. Und mit unserem in Christus völlig geheiligten Leben können wir unendlich weiter wachsen – ohne Limits.
  7. Bei unserem leiblichen Tod werden wir von der Sünde befreit.
    Suche und finde auch nur eine Bibelstelle, die das belegt. Bei unserem leiblichen Tod legen wir nur dieses Zelt ab und unsere Vergänglichkeit. Wir wechseln vom Glauben zum Schauen. Ja, wir wechseln die Machtbereiche. Aber Christus hat uns bereits am Kreuz und bei unserer Wiedergeburt von unserem alten Wesen und von der Sünde erlöst. Seine Befreiung von unserem alten Wesen ist für jetzt, nicht erst für unseren Tod. Warum erleben wir das nicht? Weil wir es Gott nicht Halte deinen alten Menschen für tot und dich für Gott lebendig – und du wirst seine Auferstehungskraft jetzt schon in deinem Leben erfahren.

 

 

Und was folgt daraus?

Unsere derzeitige Theologie ist 1) defizitlastig
2) menschenlastig


Als Christen haben wir ein zu schlechtes Bild von uns selbst. Wir ahnen und erfahren nicht, wie kraftvoll Christus in uns wirkt und wohnt. Jesus in uns ist auferstanden und lebt. Er hat unseren alten Leib der Sünde überwunden und außer Wirksamkeit gesetzt. Diese neue Wirklichkeit erfahren wir nur durch eine völlige Hingabe unserer selbst an Christus und durch den Glauben an sein Retten. Das neue bewusste Leben „in Christus“ wird uns in einem einzigen Augenblick gegeben, genau wie unsere Bekehrung. Jesus rettet uns von der Macht der Sünde durch die Kraft seines Heiligen Geistes. Er lebt sein Leben durch uns. Das erfahren alle seine Kinder, die an ihrem eigenen Unvermögen scheitern: Dann, wenn sie sich Jesus völlig hingeben und glaubensvoll seinem Retten anvertrauen.

Christus unsere Heiligung – das ist das gute Land, das Gott gehört und in dem er regiert. Dieses Land ist SEHR GUT. Es ist ein sehr fruchtbares Land, das vom Regen des Himmels getränkt wird und reichlich Früchte trägt. Gott selbst wohnt darin. Keine Mauer ist zu hoch, keine Festung zu befestigt, kein Gegner ist zu stark oder mächtig, dass wir ihn nicht überwinden könnten. Christus ist Gottes Erbteil für sein Volk.

Die Heiligen Gottes haben diesem Land ganz verschiedene Namen gegeben: Die Ruhe in Christus, das reine Herz, die vollkommene Gewissheit des Glaubens, das Überwinderleben, das Leben im Licht, in Christus sein und bleiben, völlige Heiligung, Kanaan, die Ruhe in Christus und viele mehr. Gottes Wort und Menschen ringen nach Worten, um die ganze Fülle dieses herrlichen Regenbogens der Gnade Gottes zu beschreiben, der vom Schöpferhimmel bis in die Alltagsebene unseres Lebens hier auf der Erde reicht.

Dieses Land ist uns durch Gnade gegeben und Jesus ruft uns, es durch ihn einnehmen! Komm mit, erobern wir das Land!

Der große biblische Bogen

Der Mensch im Paradies hatte Gemeinschaft mit Gott. Doch er hörte auf die Stimme der Schlange, die in ihm Zweifel an Gottes Wort säte:

 Hat Gott  wirklich?  gesagt

 Da machte sich der Mensch von Gott und seinem Wort frei und liebte das Geschöpf und seine Eigenständigkeit mehr als seinen Schöpfer. Adam und Eva sündigten im Paradies und verloren ihre Unschuld. Da wurde der Mensch von Gott aus dem Garten Eden und aus der Gegenwart Gottes vertrieben. Seitdem steht er unter dem Fluch der Sünde.

Schnell macht Gott klar: Nicht eigene Leistung und Werke können die Beziehung zu Gott wiederherstellen, nur ein stellvertretendes blutiges Opfer und das Vertrauen auf Gottes Gnade. In der Zeit der Urväter nach Adam und Eva nahmen die Sünde und die Bosheit des menschlichen Herzens trotzdem so überhand, dass Gott die Sintflut schicken musste.

Nur der in Gottes Augen gerechte Noah überlebte die Wasserflut mit seiner Familie. Doch die menschliche Verderbtheit hat auch Noah und seine Familie nie ganz aus ihrem Fängen gelassen. Und beim Turmbau zu Babel musste Gott erneut einen Riegel vor die vor die vereinte menschliche Eigenzentriertheit zum Bösen schieben.

Dann fängt Gott mit der Erwählung Abrams an, Heilsgeschichte zu schreiben. Gott beruft Abram und Abram folgt Gott: Er zieht aus seiner Heimat aus. Abram glaubt Gott seine Segensverheißungen. Das wird ihm von Gott als Gerechtigkeit gerechnet. Aus Abram wird zu Abraham und der Vater Isaaks, des Sohnes der Verheißung. Schließlich wird Abraham vollkommen in seiner Liebe zu Gott, als er bereit ist, Gott seinen verheißenen Sohn Isaak zu opfern. Jetzt werden er und seine Nachkommen Sieg über alle ihre Feinde haben, verspricht Gott.
Das sind Abrahams Glaubensstationen, die fortan beispielhaft jeden Glaubenden ermutigen.

Isaak gehorcht seinem Vater Abraham und damit Gott völlig bis in den Tod.

Jakob kommt ans Ende seiner Kraft bei seiner Begegnung mit Esau, seinem Bruder, den er betrog. Im Kampf mit Gott will er schließlich nur noch Gott und seinen Segen. Da wird ihm von Gott der Sieg und ein neuer Name zugesprochen.

Alle Urväter wurden von Gott bis aufs Äußerste geprüft und überwanden.

Dann wächst Israel in Ägypten zu einem Volk heran. Gott erlöst sein Volk aus der Unterdrückung der Ägypter. Der Todesengel geht aufgrund des Blutes des Passalamms an Israels Erstgeburt unbeschadet vorbei. Nach dem Auszug aus Ägypten wird Israel in den Wassern des Roten Meeres auf Mose getauft, während die Ägypter darin umkommen. Das befreite Israel wird in der Wüste von Gott erzogen und geführt. Gott offenbart ihm seine Heiligkeit und sein Gesetz. Wenn Israel Gottes Gesetz hält, sollen sie sein Volk sein und will er ihr Gott sein. Doch schon am Festtag der Verlobung Jahwes mit seinem Volk wird Israel Jahwe untreu: Es sündigt gegen das erste Gebot, keine anderen Götter neben Jahwe zu haben. Nur durch die Fürbitte des Mose überlebt das Volk Gottes Zorn.

Die aufgerichtete Stiftshütte mit ihrem Gottesdienst versinnbildlicht Gottes Wahrheiten, dass Jahwe ein heiliger Gott ist. Man kann sich Jahwe nur stufenweise und völlig gereinigt unter besonderen Opfern nahen. Doch Israel hat bis zu diesem Zeitpunkt weder offene Augen, offene Ohren noch ein verständiges Herz von Gott geschenkt bekommen. Und so sündigen, murren und rebellieren sie auf vielfältige Weise gegen Gott.
Der fortwährende Ungehorsam gipfelt in der Weigerung des Volkes, nach zwei Jahren Wüsten- und Lehrzeit in das verheißene Land einzuziehen.
Sie hörten nicht auf 2-fach guten, sondern auf 10-fach schlechten Rat. Die Folge sind Gottes Zorn und 40 Jahre Wüstenwanderung, bis das ungläubige Volk ausgestorben ist.

Dann nimmt Israel nach dem Tod von Gottes Gesetzgeber Mose unter der Führung von Josua das verheißene Land ein. Die Voraussetzung dafür sind völlige Hingabe an Gottes Willen und Vertrauen, Heiligung, eine erneute Beschneidung Israels, ihr Glaube an Gottes Wirken und Sieg und Gottes Handeln. Und tatsächlich, als die Israeliten durch die Priester im Glauben ins Wasser des Jordan treten, schneidet Gott den Jordan bei Adam ab und lässt sein Volk trockenen Fußes hinüber ins verheißene Land ziehen. Dort angekommen gib Jahwe auch künftig die Feinde Israels vor ihnen dahin, solange sie ihm treu nachfolgen. Doch nur eine einzige Übertretung lässt Gott aus dem Lager weichen. Durch Buße und Feuerreinigung kommt Gott wieder ins Lager. Dann hat Israel dauerhaft Sieg und Gott kämpft für sie. So nimmt Israel schließlich weite Teile des Landes ein, solange Josua und die Ältesten seiner Zeit noch leben.

Doch Israels erobert folgend nicht mehr das gesamte Land. Sie fallen in Götzendienst. Israel kommt in eine Spirale aus Bedrückung durch ihre Feinde und der zwischenzeitlichen Rettung durch Richter, die Gott ihnen erweckt. Als das Volk einen König will, gibt Jahwe ihnen Saul, den er bald wegen seiner Untreue und Menschendienerei verwirft. Gott erweckt sich in David einen neuen König nach seinem Herzen. Als junger Mann überwindet David den Bären, den Löwen und schließlich Goliath, der das Heerlager des lebendigen Gottes verhöhnt. In Gottes Kraft und durch Gottes Geist und im Vertrauen auf Gott ist David stark. Über Jahre der Verfolgung durch Saul formt Gott David. Dann richtet er durch ihn das wahre Königreich in Israel auf. David ist der Typus eines wahren Nachfolgers Jahwes. Er rechnet mit Gottes, nicht mit seiner eigenen Kraft. Und er kämpft für Gottes Ehre. Er sucht Gott von ganzem Herzen, nach seinem schrecklichen Sündenfall mit Batseba noch viel mehr. Am Ende kann Gott von David sagen, dass David trotz aller seiner Fehler ein Mann nach dem Herzen Gottes war.

Doch schon Davids Sohn König Salomo fällt nach gutem Beginn am Ende seines Lebens von Gott ab und leitet so die Zweiteilung Israels in ein Nord- und ein Südreich ein.

Das Nordreich wird durch Jerobeam schnell in einen tödlichen Götzendienst geführt, aus dem es sich nie ganz erholt. Er mündet in die assyrische Gefangenschaft und die Assimilation der 10 Stämme in die umgebenden Völker.

Das Südreich Juda ist Jahwe länger treuer. Doch auch Juda fällt immer mehr von Jahwe ab, trotz aller Umkehrrufe seiner Propheten. Schließlich endet es in der babylonischen Gefangenschaft. Von dort erlöst Jahwe sie nach 70 Jahren und bringt sie wieder in ihr Land zurück. Fortan warten sie auf den Messias und sein Reich und den Neuen Bund, der ihnen verheißen ist. Gott wird Israel im neuen Bund völlig verändern. Er hat seinem durch seine Propheten Volk versprochen, ihnen ein neues Herz und einen neuen Geist zu schenken, durch das sie Gottes Gesetz befolgen können. Dann erst wird Jahwe seine Königsherrschaft in seinem Volk Israel auf Erden aufrichten und sein Wille wird durch Israel auf der Erde geschehen, wie im Himmel.

In dieser Zeit des Wartens auf Gott uns seine Verheißungen kommt Jesus, der Messias, der Sohn Gottes auf diese Erde und besucht sein Volk. Er kommt, um das Gesetz zu erfüllen und seine wahre Bedeutung aufzuzeigen. Er ruft zur Buße und zur Umkehr auf. Wer Gott liebt, muss Jesus nachfolgen mit allem, was er hat und ist. Die Liebe zu Gott, zu Jesus und dem Nächsten sind das höchste Ziel für Gottes Volk. Das ist unsere Bestimmung. Sünder müssen ihre Sünden lassen, ja ihre sündigenden Neigungen amputieren, als gelte es das Leben. Ja, es gilt das Leben. Wem durch die Offenbarung Jesu viel gegeben ist, von dem wird auch viel verlangt werden. Jesus richtet zuerst Gottes geistliche Königsherrschaft auf, und noch nicht seine sichtbare Herrschaft auf Erden. Und er erhebt den Anspruch Gottes Sohn, der menschgewordene Jahwe zu sein. Darum wird er von Israel verworfen und durch die Hände der Römer gekreuzigt.

Aber die Jünger Jesu werden nach seiner Auferstehung mit dem Heiligen Geist und mit Feuer getauft. In Vollmacht tragen sie das Evangelium der Erlösung durch Jesus in die ganze Welt hinaus. Nach den ersten Juden glauben auch die Heiden an Jesus, ihren Erretter von der Sünde. Die Boten und Apostel Jesu wollen fortan seine gläubige Gemeinde in die vollkommene Einheit mit Jesus ihrem Haupt führen. Aus dieser Verbindung soll das Gottesvolk des Neuen Bundes das Leben Jesu so vollmächtig und in Einheit ausleben, dass die Welt erkennt, dass der Vater den Sohn als Messias gesandt hat. Die volle Erfüllung dieses Planes und Gebotes Christi steht noch aus. Dazu muss sich jeder Gläubige und auch das Volk Gottes als Ganzes reinigen und heiligen, bis es die Heiligung vollendet. Wir müssen alle von Gott durch und durch geheiligt werden. Dann erst lebt sein Volk wie Jesus, tut den Willen des Vaters im Himmel auf der Erde und heiligt den Namen Gottes durch seinen heiligen Lebenswandel. Dann wird die Welt erkennen, dass der Vater den Sohn gesandt hat. Dann wird jeder einzelne, der so lebt und die ganze Gemeinde, die so lebt, nicht beschämt werden, wenn Jesus wiederkommt. Und wenn Jesus wiederkommt, wird er seine Gemeinde um sich sammeln und sein Reich auf dieser Erde durch Israel aufrichten. Wann und wie das immer auch geschieht, das weiß alleine Gott. Doch das Ende der Welt wird im Feuer sein, in dem alle Gottlosen und gottlosen Werke ihr Ende finden. Nur bluterlöste Gerechte und Heilige, die überwinden und gottgewirkte Werke wirken, werden es in den Himmel schaffen. Dort werden wir als erlöste Schar Gottes Angesicht sehen und ihm in Ewigkeit dienen und uns an ihm freuen.

Alle Heilslinien laufen da zusammen, wo Gott unter seinem Volk wohnt und herrscht. Wo Gott wirklich herrscht, ist Einigkeit und Heiligkeit und Liebe. Das wird im Himmel so sein. Das ist auch schon hier auf dieser Erde unter uns Christen so. Und das wird auch Israel erfahren und sichtbar auf dieser Erde ausleben. Christus wird einmal in Jerusalem auf seinem heiligen Berg thronen und Israel und die Welt für 1000 Jahre regieren. Niemand in Jerusalem und auf dem ganzen heiligen Berg Gottes wird mehr Unrecht tun. Das ist die Vorausschattung des Lebens im Himmel auf der Erde. Jeder kann es sehen, wie wunderbar es ist, wenn der Friedefürst Jesus regiert und sein Volk ihm so dient, wie es Jahwe gebührt. Israel versucht nicht mehr vergeblich, Gottes Gesetz aus eigener Kraft zu halten und um die Anerkennung Gottes zu gewinnen. Nein, Jahwe heiligt sein Volk durch den Neuen Bund und schafft selber in ihnen, was vor ihm wohlgefällig ist. Jahwe selber bewirkt, dass sie in seinen Geboten und Satzungen leben, sie halten und sie tun. Das ist das wahre und voll erfüllte Evangelium. Dann wird die Erde voll werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, so wie die Wasser die Meere bedecken. Im Friedensreich Christi werden die Völker zum Hause Gottes kommen und seine Wege lernen.

Doch bis es soweit ist, gehen wir als Gemeinde Christi als die Zeugen Jesu in die Welt, um den Menschen die Frohe Botschaft von dem noch unsichtbaren Reich Gottes zu bringen. Jesus wird seine Gemeinde am Ende der Zeit noch ganz rein und heilig und eins machen und mit seiner Liebe erfüllen. Dann wird die Welt erkennen, dass der Vater den Sohn gesandt hat.

 

Heilig leben und lieben: Das ist der Weg

Gottes Wort kam zu Wort. Hast du nach allem Gesagten die Überzeugung gewonnen, dass

  • heilig leben und lieben durch Jesus möglich ist
  • heilig leben und lieben genau das ist,
    was Jesus DIR persönlich schenken will?

Dann wirst du vor der Frage stehen:

Wie komme ich dahin, heilig leben und lieben zu können?

Hier kommt die Antwort – aus Gottes Wort. Es ist eine Wahrheit des Sieges über die Sünde. Der Weg zu diesem Sieg kennt verschiedene Aspekte:

  • Alles für alles
  • Schiffbruch
  • Wehen
  • Kreuzigung
  • aus Glauben
  • durch Glauben

Wer Gottes Sieg in seinem Leben erfahren will, muss alle diese Stationen durchlaufen. Ohne die Erfüllung dieser geistlichen Wahrheiten in unserem Leben werden wir den Sieg Gottes in unserem Leben nicht erleben.

Und doch kann es sein, dass Gott seinen Finger vor allem besonders auf einen dieser Bereiche legt, um uns zum Durchbruch zu verhelfen. Sein Geist hat in unserem Leben in den anderen Bereichen dann vielleicht schon die nötige Vorarbeit geleistet. Wir sind schon fast bereit. Es fehlt uns nur an dieser einen wichtigen Voraussetzung. Begreifen wir, was wir Gott noch schuldig sind und geben wir es ihm bereitwillig. Wenn alles erfüllt ist, was Gott für die Erlangung seiner Verheißung vorausgesetzt hat, wird Gott handeln. Denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat (1 Thess 5, 24).

Dann warten wir glaubend auf sein Handeln, bis er kommt, um uns zu segnen.

Egal, du jetzt noch in allen oder nur noch in einem Bereich völligen Durchbruch brauchst. Lass Gott zu dir reden, lass dich beschenken und erfahre deinen Durchbruch zum völligen Heil in Christus!

1 Thess 5, 23+24 S
Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, …
Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.

 

Alles für alles

Es ist so selbstverständlich, dass man es glatt übersehen kann. Und doch ist es sonnenklar: Gott gibt sein Alles in unser Leben nur für unser Alles für ihn. Nie würde er seine Heiligkeit, Liebe und Kraft jemanden in ganzer Fülle anvertrauen, der oder die ihm nicht ganz und völlig in jeder Hinsicht ergeben ist.

Die Bedingung ist einfach und klar: Alles für alles.

Die Jünger mussten alles verlassen, um Jesus nachzufolgen (Mt 19, 27).

Der reiche Kaufmann verkaufte ALLES, was er hatte, um die eine kostbarste Perle der Heiligkeit zu kaufen (Mt 13, 46).

Jesus muss uns wichtiger sein als ALLE Menschen, die uns lieb und kostbar sind (Mt 10, 37).

Wir sollen Gott als Liebesantwort unseren ganzen Leib und unser GANZES Leben als lebendiges und heiliges Opfer zur Verfügung stellen (Röm 12, 1).

In unserem Wettlauf zum Himmel sollen wir in ALLEM enthaltsam sein (1 Kor 9, 25).

Ob wir essen oder trinken oder was wir sonst tun, ALLES soll nun zur Ehre Gottes geschehen (1 Kor 10, 31), NICHTS ist davon ausgenommen.

Wir sollen IN ALLEM so gesinnt sein, wie Jesus Christus es auch war (Phil 2, 5): Jesus entäußerte sich selbst, diente allen und war seinem Vater in allem gehorsam, ja gehorsam bis zum Tod – so auch wir.

Jetzt, wo wir Christus kennen, sollen wir ALLES ANDERE, was uns vorher wichtig war, als Verlust betrachten. Gegenüber dem unschätzbaren Gewinn der Erkenntnis Christi wird alles zunichte. Erst wenn wir bereit werden, alles andere zu verlieren und es als Dreck zu betrachten; erst, wenn wir wie Jakob Gott alleine und nur noch Gott und seinen Segen wollen, erst, wenn nur noch Jesus allein Wert für uns besitzt, dann haben wir die Einstellung die unter der Verheißung des Sieges Gottes steht (Phil 3, 7-8).

Das ist unser ALLES für Gott.

Dem ALLES von uns stehen aber auch wunderbare ALLES für uns von Gott gegenüber. Dem, der so unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder erdenken, und der mit seiner Kraft in uns wirkt, ihm gebührt allein ALLE Ehre (Eph 3, 20-21 N)!

In seiner göttlichen Macht hat Gott uns bereits ALLES geschenkt, was wir zu einem Leben in liebevoller Ehrfurcht vor Gott brauchen (2 Petr 1, 3+5).

Gott enthält uns nichts vor, er gibt uns ALLES, was er geben kann (Röm 8, 32).

Jesus will uns zum zweiten Mal die Hände auflegen – und dann werden wir ALLES wieder klar und deutlich sehen (Mk 8, 25)

Ein Jünger steht nicht über seinem Lehrer; wenn er aber ALLES gelernt hat, dann ist er ganz wie sein Meister (Lk 6, 40 F).

Wenn wir Jesus IN ALLEM vertrauen und gehorchen, werden wir solche Dinge wie Jesus tun, ja sogar noch größere, denn er ist jetzt beim Vater. Und Jesus wird dann ALLES tun, worum wir ihn in seinem Namen bitten. Denn so wird der Vater im Sohn geehrt (Joh 14, 12-14; 15, 7-8+10).

Durch den, der uns stark macht, können wir dann IN ALLEM bestehen und IN ALLEM weit überwinden (Röm 8, 37; Phil 4, 13, 1 Joh 5, 4).

Wenn wir dann den Kampf bestehen, werden wir ALLES erben, was Gott für uns bereit hat. Dann wird Gott unser Gott und wir werden seine Söhne und Töchter sein (Offb 21, 7).

 

Wessen Kraft? Notwendiger Schiffbruch

Die Bibel sagt und bestätigt ohne Unterlass, dass unsere eigene menschliche Kraft vor Gott nichts vermag. Nein, sie steht sogar unter Gottes Fluch.

Jer 17, 5-6 N
So spricht Jahwe: “Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut, der sich auf Menschenkraft verlässt und sein Herz von Jahwe abkehrt! Er ist wie ein kahler Strauch in der Steppe, der vergeblich auf Regen hofft.

Ist unser geistliches Leben einem kahlen Strauch gleich? Versuchen wir etwa in unserer eigenen Kraft das göttliche Leben zu leben? Das ist von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

Die einzig richtige Haltung, in der wir zu Gott kommen und SEINE Kraft erfahren können ist, wenn wir vorher an unserer eigenen Kraft zuschanden geworden sind.

Jakob der Betrüger musste erst ganz ans Ende seiner eigenen Möglichkeiten kommen. Sein Leben lang hatte er mit unfairen Mitteln den Segen Gottes erschleichen und erhandeln wollen. Jakob kämpfte um Gottes Segen. Und als er im Begriff stand, alles zu verlieren, kämpfte er noch immer weiter mit Gott. Da renkte Gott sein Hüftgelenk aus, das muskelstärkste Gelenk des Menschen. Und Jakob wollte nach dieser scheinbaren endgültigen Niederlage immer noch nicht von Gott lassen. Er wollte nichts und niemanden als Gott selbst und seinen Segen. Er war am entscheidenden Punkt angekommen: Alles, was er hatte, war in Gefahr, umzukommen. Er selbst war praktisch besiegt und der eigenen Kraft beraubt. Und dann wollte Jakob trotzdem und erst recht nur noch Gott und seinen Segen.
Da beurteilt Gott die Situation ganz anders: Ja, Jakob hat mit Gott gekämpft. Aber als er innerlich alles verliert, um Gott zu gewinnen, siegt in Wirklichkeit Jakob. Und Jakob gewinnt alles: Gott.
Denn Gott spricht ihm den Sieg zu und gibt Jakob einen neuen Namen:

Israel

Israel heißt übersetzt „Gott streitet (für uns)“ oder „Gott möge (für uns) streiten“ und „Gott herrscht“ oder „Gott möge herrschen“ oder lässt sich auch mit „Verstand, der Gott sieht“ übersetzen (19).

Wenn wir an unserer eigenen Kraft zuschanden geworden sind, wenn Gott uns alles
und alles andere uns nichts mehr ist
dann herrscht Gott wirklich.
Dann ist sein Reich in uns völlig angebrochen.
Dann haben wir Gott als den Sieger erkannt.
Und unser Sieger-Gott streitet und siegt für uns
in unserer Schwäche.

Unser Zuschanden werden an unserer eigenen Kraft ist absolut notwendig.
Nur wer sich nicht mehr auf die eigene Kraft verlässt, ist bereit, sich von Gott helfen zu lassen. Solange der Ertrinkende noch selber kämpft, ist ihm nicht zu helfen. Nur wer Gott vertraut, und ihm seine Rettung überlässt, wird auch gerettet. Und er wird dann auch nicht stolz, wenn Gott ihm Sieg schenkt. Denn er weiß und ist zutiefst überzeugt davon, dass er das selbst niemals aus eigener Kraft geschafft hätte. Er gibt Gott alle Ehre.

Zef 3, 11-13 N
Denn dann entferne ich aus dir deine hochmütigen Prahler. Dann wird es auf meinem heiligen Berg keine Überheblichkeit mehr geben. Übrig lasse ich in dir ein demütiges und armes Volk, das seine Zuflucht sucht beim Namen Jahwes: den Rest von Israel, Menschen, die kein Unrecht tun und nicht mehr lügen werden.

Auch Israel muss erst an sich selbst zuschanden werden, bevor es Jahwe vertraut, es kein Unrecht mehr tut, und nicht mehr lügt, und stattdessen so lebt, wie Gott es will.

Jona musste erst an seiner eigenen Kraft, seinem eigenen Willen und seinen eigenen Plänen zuschanden werden und bis in Todesnot und Angst kommen, bevor er bereit wurde, Gottes Willen ganz zu tun. Und er wurde der vollmächtigste Prediger seiner Zeit. Mit einer Predigt aus nur 5 Worten rettete er 100.000 Menschen das Leben und zusammen mit diesen unzähligen Tieren (Buch Jona).

Erst wer allein und ganz auf Gott vertraut und nicht mehr mit seinen eigenen Ressourcen rechnet, erfährt Gottes Rettung. Die scheinbare Übermacht des Gegners spielt dann keine Rolle mehr. Wie viele Könige Israels haben das erfahren (2 Chron 14+15+16, 8-9; 18, 31; 20; 26, 1-15; 27; 31-32).

Paulus und mit ihm jeder religiöse Mensch und jeder fleischliche Christ muss erst an den Punkt kommen, an dem er ruft:

Röm 7, 24 S
Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib?

Und erst dann ist er bereit, seinem treuen Erlöser zu begegnen.
Und nach dieser Begegnung kann er rufen:

Röm 7, 25 S
Ich danke Gott durch Jesus Christus, unsren Herrn!

Es ist absolut notwendig, dass wir vom Vertrauen auf unsere eigenen Möglichkeiten wegkommen, um die Auferstehungskraft Jesu in unserem eigenen Leben zu erfahren, die alleine das Leben Christi in uns schafft und ermöglicht so zu leben, wie es Gott wohlgefällig ist.

Phil 3, 8-10 N
Ja wirklich, alles andere erscheint mir wertlos, wenn ich es mit dem unschätzbaren Gewinn vergleiche, Jesus Christus als meinen Herrn kennen zu dürfen. Durch ihn habe ich alles andere verloren und betrachte es auch als Dreck. Nur er besitzt Wert für mich. Und zu ihm möchte ich um jeden Preis gehören. Deshalb vertraue ich nicht mehr auf meine Gerechtigkeit, die aus dem Befolgen des Gesetzes kam, sondern auf die Gerechtigkeit, die ich durch den Glauben an Christus habe, auf die Gerechtigkeit, die von Gott kommt und dem Glaubenden zugesprochen wird. Ich möchte nichts anderes mehr kennen als Christus, und ich will die mächtige Kraft, die ihn aus den Toten auferstehen ließ, an meinem eigenen Leib erfahren.

Die Jünger, allen voran Petrus, waren völlig an ihren eigenen Möglichkeiten zuschanden geworden und hatten Schiffbruch erlitten. Aber Jesus setzt sie wieder in ihr Amt ein. Und von einer Sekunde auf die andere, zu Pfingsten, kann Gott sie segnen und gebrauchen und schenkt Ihnen Sieg.

In diesen Sieg sind die Männer und Frauen Gottes nicht hineingewachsen. Alle mussten erst bitterlich und unter Schmerzen die Grenzen ihrer eigenen Möglichkeiten, Geschöpflichkeit und der Kraftlosigkeit im Kampf gegen die Sünde erfahren.

Die (scheinbare) eigene Niederlage wird zur Voraussetzung für den Sieg Gottes. Doch es ist nicht unser Sieg. Es ist Gottes Sieg über uns in unser eigenen Kraft, unserer Eigenwilligkeit und unserer alten Natur. Und nur und erst, wenn Gott uns so überwunden hat und wir uns haben so überwinden lassen, dann schenkt Gott uns seinen Sieg und erklärt uns zu den eigentlichen Siegern. Unsere völlige Niederlage auf der ganzen Linie wird zu unserem größten Sieg.

Unser eigener Schiffbruch wird zur Voraussetzung für Gottes völliges Heil in unserem Leben. Erst wer an seiner eigenen Kraft zerbrochen ist, vertraut nicht mehr auf menschliche Kraft und ist vom Fluch des Vertrauens auf die eigene Kraft befreit.

Er vertraut jetzt vielmehr auf Gott und Gott allein zu seinem Heil.
Und da liegt der Segen.

Hören wir auf das Zeugnis von Hanna Whitall Smith (dazu (9), Kapitel 16).

Ich hatte gelernt Ihm zu vertrauen, dass er mir meine Sünden vergibt. Aber ich hatte immer geglaubt die Sünde selbst überwinden zu können. Meinen traurigen Irrtum durch Gesetzlichkeit erlöst werden zu können hatte ich erkannt. Aber in Bezug auf ein heiliges Leben dachte ich immer noch gesetzlich. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht dem Herrn für ein heiliges Leben zu vertrauen, und ich wusste auch nicht, wie ich das praktisch tun sollte.

Und so gab ich mich noch ernsthafter hin. Immer wieder versuchte ich mich Gott ganz zu weihen. Ich versuchte meinen Willen mit Ketten der Hartnäckigkeit zu stählen und ihn Gott als heiliges Opfer darzubringen. Ich lag ganze Nächte wach und rang im Gebet darum, dass Gott mir den Segen gewährte, den er diesen anderen Christen gegeben hatte. Ich tat kurz gesagt alles, nur nicht die eine Sache die notwendig war. Ich konnte nicht glauben. Und ich konnte nicht vertrauen. Aber alles andere war noch nutzloser als nutzlos. Oder vielleicht doch nicht so nutzlos. Denn es lehrte mich sehr effektiv eine notwendige Lektion: Und das war meine eigene völlige und absolute Hilflosigkeit.

Zuletzt begriff ich deutlich, dass ich wirklich nichts war; dass ich den Herrn genauso dringend für mein tägliches Leben brauchte, wie ich ihn zuerst gebraucht hatte, als er mir Leben gab. Mir wurde bewusst, dass ich heute noch genauso unfähig war, mein Temperament oder meine Zunge auch für fünf Minuten im Zaum zu halten, wie damals vor langer Zeit, als ich mich bekehrte. Ich fand kurz gesagt die einfache Wahrheit heraus, die ich schon längst vorher hätte lernen müssen, dass ich ohne Christus nichts tun konnte, absolut nichts. Ich sah, dass alle meine Bemühungen nichts geholfen, sondern sein Werk nur behindert hatten. …

Ich bekannte meine eigene absolute Unfähigkeit ihm zu dienen und meine Ohnmacht, mich Seinem Willen zu unterwerfen. Ich warf mich sozusagen kopfüber in den Ozean seiner Liebe, um all diese Dinge in mir durch Sein allmächtiges Wirken vollenden zu lassen. Ich vertraute Ihm völlig und vollkommen. Ich nahm ihn als meinen Erlöser von der täglichen Macht der Sünde in einem so nackten Glauben an, wie ich ihn einst als meinen Erlöser von meiner Schuld angenommen hatte. Ich glaubte an die Wahrheit, dass er meine praktische Heiligung war, genauso wie meine Rechtfertigung, und dass er mich nicht nur retten konnte und würde, sondern dass er es auch tat. Der Herr Jesus Christus wurde mein gegenwärtiger Erlöser, und meine Seele fand endlich Ruhe, eine Ruhe, die keine Worte beschreiben können: Die Ruhe von allen gesetzlichen Anstrengungen, die Ruhe von allen ermüdenden Konflikten, die Ruhe von allen bitteren Misserfolgen. Das Geheimnis der Heiligkeit wurde mir offenbart, und dieses Geheimnis war Christus. Christus wurde mir zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.

Und so steht diese Wahrheit Gottes unverrückbar und felsenfest fest:
Im Zerbruch an unserer eigenen Kraft und Vertrauen auf Jesus allein
erleben wir Jesus als unsere Heiligung.

Jer 17, 5-8 N+F
Verflucht ist der Mensch, der sich auf Menschenkraft verlässt / und sein Herz von Jahwe abkehrt! …
Gesegnet ist der Mensch, der auf Jahwe vertraut, dessen Hoffnung Jahwe ist! Er ist wie ein Baum, der am Wasser steht / und seine Wurzeln zum Bach hinstreckt. Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt, seine Blätter bleiben grün und frisch. Ihm ist nicht bange vor dem Dürrejahr; er trägt immer seine Frucht.

Wehen, kreuzigen, sterben, neues Leben

Vor dem Beginn jeden neuen Lebens liegen Geburtswehen, eine Kreuzigung oder ein Sterben.

Röm 8, 21-22 N
Auch die Schöpfung wird von der Versklavung in die Vergänglichkeit zur Herrlichkeit der Kinder Gottes befreit werden. Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis heute unter ihrem Zustand seufzt, als würde sie in Geburtswehen liegen.

Mt 24, 8 N
Doch das ist erst der Anfang, es ist wie bei den Geburtswehen.

Auf der Ebene der Welt sehen wir diese Wahrheit in der Schöpfung und Menschheitsgeschichte verwirklicht.

Auf der persönlichen menschlichen Ebene setzte Jesus den Maßstab.
Jesus gab sei Leben freiwillig hin. Als Samenkorn gab Jesus sein Leben in den Tod. Unser neu geschenktes Leben ist die Frucht – wir verdanken es ihm. Und wir sollen es ihm gleichtun. Und aus dem Tod unseres Eigenlebens wird das neue übernatürliche und fruchtbare Leben aus Gott kommen, das uns verheißen ist (Joh 14, 12-15; 15, 9-10).

Joh 12, 24-26 N
Ja, ich versichere euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde kommt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, wird es viele neue Körner hervorbringen. …
Wenn jemand mir dienen will, muss er mir auf meinem Weg folgen.

Welche Phasen gibt es in diesem Geschehen?

  • Auftrag, Weg und Ziel (Mt 20, 28; Eph 2, 5-23)
  • Bereitschaft und Entschlossenheit (Lk 9, 44+51; Röm 8, 13)
  • Zweifel, Angst, Verzweiflung, Gebet (Mt 26, 37-42; Röm 7, 23-24)
  • Leiden, Ausharren, Gottesferne, Glaube (Hebr 12, 2; Röm 4, 18-21)
  • Kreuzigung (Mk 8, 34; Gal 5, 24; Röm 8, 13)
  • Tod (Joh 19, 30; Röm 7, 4)
  • Auferstehung (Mt 28, 6; Röm 6, 4)
  • Neues, übernatürliches Leben aus Gott (Joh 20, 14ff; Gal 2, 20-21)
  • Himmelfahrt (Lk 24, 51; 1 Thess 4, 17)

Und wir lernen ((7), Kapitel 29):

 Um gerechtfertigt zu werden,
muss ein Mensch seine Sünden aufgeben.

Um völlig geheiligt zu werden,
muss er sich selbst aufgeben.

 Töten sollen wir alles, was von uns noch zu dieser Erde gehört. Es soll sterben. Dann wird nur übrigbleiben, was Gott in uns neu geschaffen hat. Das allein wird unser Leben erfüllen und bestimmen.

Und das ist der Weg ((7), Kapitel 29):

 Rechtfertigung ist eine Geburt.

Heiligung ist eine Kreuzigung.

 Was ist die Summe allen Willen Gottes, wie er uns in der Bibel offenbart ist?

Mt 22, 37-40 N
Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Jesus sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt.» Das ist das erste und größte Gebot. Ein anderes aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Und das gilt sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament.

Röm 13, 10 N
[Paulus sagt] Darum wird durch die Liebe das ganze Gesetz erfüllt.

Im Allgemeinen nehmen wir an, dass wir lieben können, indem wir uns besonders anstrengen, zu lieben. Wir entscheiden uns, zu lieben. Auch wenn das sicher ein Teilaspekt der Wahrheit ist, so hat wahre Liebe doch viel mehr mit Kreuz und Tod zu tun, als uns meist bewusst ist und lieb sein mag.

Mt 10, 38+39 N
Wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir folgt, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. Wer sein Leben festhalten will, wird es verlieren. Wer sein Leben aber meinetwegen verliert, der wird es finden.

Mk 10, 21 N
Jesus sah ihn voller Liebe an. “Eins fehlt dir”, sagte er, “geh und verkaufe alles, was du hast, und gib den Erlös den Armen – du wirst dann einen Schatz im Himmel haben -, und komm, folge mir nach!”

Lk 9, 23-24 N
Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen., er muss täglich sein Kreuz aufnehmen und mir folgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten.

Das sind die Bedingungen der Nachfolge Jesu.

Aber was hat

  • täglich sein Kreuz auf sich nehmen
  • sein Leben nicht festhalten
  • sein Leben nicht retten wollen
  • sein Leben um Jesu willen verlieren
  • sich selbst verleugnen
  • auf alles verzichten, was man hat

mit Liebe zu tun?

Joh 14, 15+21+23 N

  • Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote befolgen.
  • Wer meine Gebote kennt und sie befolgt, der liebt mich
  • Wenn jemand mich liebt … wird er sich nach meinem Wort richten.

Jesus bezieht ganz selbstverständlich das biblische Gebot, Gott von
ganzem Herzen, von ganzem Verstand und mit aller Kraft zu lieben
auf sich selbst. Nur wem Jesus wichtiger ist, als alles andere auf der Welt, der liebt ihn wirklich.

Nur wer Jesus wirklich liebt, gehorcht ihm auch in Hinblick auf die von Jesus geforderte Selbstverleugnung, den Verzicht auf alles andere in der Welt, die Preisgabe seiner natürlichen Loyalitäten, die Hingabe seines Lebens und er nimmt täglich sein Kreuz auf sich.

Jesus als Sohn Gottes hat alleine das Recht, das zu fordern. Denn er hat uns zuerst geliebt. Und Jesus hat uns diese Liebe in Vollendung vorgelebt und durch sie beschenkt – allein durch sie sind wir gerettet.

Röm 8, 32 N
[Der Vater] hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern ihn für uns alle ausgeliefert.

Phil 2, 7-8 N
[Jesus] legte alles ab und wurde einem Sklaven gleich. … Er erniedrigte sich selbst und gehorchte Gott bis zum Tod – zum Verbrechertod am Kreuz.

Gerettet werden ist relativ einfach. Zum Glauben an Jesus kommen, heißt das richtige Fundament legen und anzufangen, zu bauen (1 Kor 3, 11).

Einer von zwei Verbrechern mit Jesus am Kreuz vertraute auf Jesus, ohne noch weiter etwas tun zu können und zu müssen. Und er wurde gerettet.

Die ersten Gläubigen nach dem Pfingstwunder mussten nur ihre Sünde einsehen und an Jesus glauben, um gerettet zu werden (Apg 2).

Die Samariter in Samaria brauchten nur auf die GUTE NACHRICHT von Philippus zu hören, um gerettet zu werden und sich zu freuen.

Der Hauptmann Kornelius und die Seinen wurden wiedergeboren und bekamen den Heiligen Geist, alleine auf die gute Botschaft der Vergebung Gottes durch Jesus Christus hin. Da wurde das Fundament für ihren Glauben gelegt und sie wurden erleuchtet wie die Hebräer (Hebr 10,32). Sie mussten nicht erst die Bergpredigt hören oder dass sie als Jünger bereit sein müssen, sich selbst um Jesu willen zu verleugnen und ihr Kreuz täglich auf sich zu nehmen. Die pure Botschaft von der stellvertretenden Kreuzigung Jesu für ihre Schuld und ihr Glauben an diese gute Nachricht rettete sie.

Und so ging es allen Gläubigen der neu gegründeten Gemeinden in der Apostelzeit. Allein die gute Botschaft des Evangeliums rettete sie.

Aber an Jesus Gläubige müssen mit der Verkündigung des Evangeliums auch zu Jüngern gemacht werden und lernen alles zu halten, was Jesus befohlen hat, so beauftragt Jesus seine Jünger vor seiner Himmelfahrt.

Mt 28, 16-20 S
Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; etliche aber zweifelten. Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und sie halten lehrt alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!

Und so haben die Apostel die Neubekehrten NACH ihrer Bekehrung gelehrt, wie kostbar, wunderbar und herrlich Jesus noch über sein Erlösersein von der Schuld der Sünde ist und wie ihm allein all unsere Hingabe, Nachfolge und Loyalität und unser Leben gehört.

Das taten sie mit den Herrenworten Jesu

Lk 14, 26-29+33 N
“Wenn jemand zu mir kommen will, muss ich ihm wichtiger sein als sein eigener Vater, seine Mutter, seine Frau, seine Kinder, seine Geschwister und selbst sein eigenes Leben; sonst kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein.
Wenn jemand von euch ein hohes Haus bauen will, muss er sich doch vorher hinsetzen und die Kosten überschlagen, um zu sehen, ob sein Geld dafür reicht. Sonst hat er vielleicht das Fundament gelegt, kann aber nicht weiterbauen. …
Darum kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht von allem Abschied nimmt, was er hat.

Oder mit eigenen Worten

Apg 22, 14 S
[Barnabas und Paulus] stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und sagten ihnen, dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen.

Apg 20, 27-31 S
Denn ich habe nichts zurückbehalten, dass ich euch nicht den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hätte. So habt nun acht … Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen.

Wie beim Volk Israel in der Wüste gibt Jesus sein Gesetz, ihn mehr als alles andere zu lieben, erst nach der Erlösung und nach dem Auszug aus der Sklaverei der Sünde. Gott schenkt uns, dass wir ihn zuerst in seiner Güte und Gnade kennen lernen können, bevor er von uns verlangt, selbst alles zu geben. Der Sünder braucht Jesus nur seine Schuld zu geben, um gerettet zu werden. Von seinen Nachfolgern verlangt Jesus, ihr Leben zu geben. Ja, die Nachfolger Jesu sind es, die ihn und seine Gebote kennen gelernt haben, denen Christus sagt: „Liebt mich mehr als alles andere.“

Wer nach seiner Errettung sein Lebenshaus so bauen will, dass es den Stürmen des Lebens standhält und für die Ewigkeit geeignet ist (Mt 7), der muss ein Jünger Jesu werden, der Jesus mehr liebt, mehr, als alles andere in der Welt. Es reicht Jesus nicht, dass er beim Jubel über die Vergebung seiner Schuld stehen bleibt.

Keiner kann zwei Herren gleichzeitig dienen (Lk 16, 13). Wir können Jesus nur ganz und völlig lieben, wenn wir allen anderen VORLieben, die wir in unserem Leben haben, buchstäblich sterben. Um Jesu willen müssen wir alles hintenanstellen. Und wer allen anderen Lieben stirbt und sie ans Kreuz gibt, der macht eine doppelte Erfahrung wie Jesus.

Jesus überwand zu Beginn seines Dienstes in der Wüste (Mt 4)

  • körperlich
  • seelisch
  • geistlich

und verleugnete sich völlig selbst und seine eigenen Bedürfnisse in allen diesen drei Bereichen seiner Persönlichkeit. Er gab sie bildlich gesprochen schon dort ans Kreuz. In allen Versuchungen liebte er den Vater von ganzem Herzen, mit aller Seele und mit ganzer Kraft.

Das Kreuzigen des eigenen Ichs und seiner eigenen Bedürfnisse war die Grundlage für den vollmächtigen Dienst Jesu in der Kraft des Heiligen Geistes.

Und so lernen wir, dass die Bedingungen, die Jesus an unsere Jüngerschaft stellt, die Grundlage für die wahre Liebe Gottes in unserem Leben und für Vollmacht in unserem Dienst sind.

Nur wer Jesus über alles liebt, ist seiner wert.

Nur, wer nicht nur seine Sünden, sondern auch sich selbst aufgegeben hat, wird die Auferstehungskraft des Heiligen Geistes in seinem Leben erfahren.

Nur wer sich selbst stirbt, wird Gott erleben – und reiche Frucht bringen.

Und am Ende seines Lebens geht Jesus buchstäblich ans Kreuz. Er kreuzigte seinen eigenen Willen, um dafür den Willen des Vaters zu tun.

Mt 26, 38 N
Auf einmal wurde er [Jesus] von schrecklicher Angst und von Grauen gepackt und sagte zu ihnen: Die Qualen meiner Seele bringen mich fast um. Bleibt hier und wacht!” er … warf sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde, und betete: “Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.” … Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch trinken muss, dann geschehe dein Wille! Und [er] betete zum dritten Mal dasselbe.

Und aus der Bereitschaft Jesu, den Willen des Vaters zu tun und für andere ans Kreuz zu gehen, kam unendliches neues Leben für Jesus selbst und für so viele, die ihm folgen. Aus Kreuzigung und Tod kommt neues Leben in der Kraft der Auferstehung.

Jesus verleugnete sich selber völlig. Er starb vor und am Kreuz seinem eigenen Willen. Und was da Jesus für uns auf sich nahm, eröffnet uns als Nachfolger Jesu den Weg in die allertiefste Gemeinschaft mit Gott in der unmittelbaren Nähe des Vaters.

Mt 27, 50-53 N
Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und starb. In diesem Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde fing an zu beben, Felsen zerrissen und Grüfte öffneten sich. Viele verstorbene Heilige wurden auferweckt. Nach der Auferstehung von Jesus kamen sie aus ihren Grüften, gingen in die Heilige Stadt und erschienen vielen Menschen.

Joh 12, 24-26 N
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde kommt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, wird es viele neue Körner hervorbringen.

Ja, bei unserer Wiedergeburt aus dem Geist Gottes wird alles unser, was Jesus uns durch seinen Tod erworben hat. Und wer dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm (1 Kor 6, 17).

Aber nur, wenn wir

  • uns genauso selbst verleugnen und unser eigenes Leben und Wünschen so kreuzigen, wie Jesus
  • innerlich wirklich allem sterben, was nicht die Liebe Gotte ist
  • Jesus wirklich den Vorrang geben in allen Dingen unseres Lebens
  • glauben, dass nach diesem inneren Tod ein inneres göttliches Leben in Auferstehungskraft folgt

Dann werden wir auch in unserem Bewusstsein diesen Schritt in eine völlig neue Dimension der Gegenwart Gottes und der Bevollmächtigung erleben. Dann werden wir wirklich seine Auferstehungskraft erfahren.

Mit meinem Geist bin ich schon seit meiner Bekehrung in Jesus. Aber erst mit dem Tod und der Auferstehung meines bewussten Ichs in der völligen Heiligung ist auch meine Seele völlig in Jesus und darf alle Vorrechte genießen, die damit verbunden sind. Unser Leib dagegen wird erst nach unserem Tod oder bei der Wiederkehr Jesu in den himmlischen Leib umgewandelt, der wie der von Jesus ist.

Das Schema auf der nächsten Seite zeigt, was passiert und markante biblische Bilder dafür (erst Englisch, dann für alle Sprachen mit Übersetzungsprogramm.

Drei grafische Beispiele für 3 Zustände und 2 Übergänge zur völligen Heiligung und Sieg im Neuen Bund.Bedeutung der Zahlen im Bild

1  Ägypten, 11 versklavtes Volk Israel
2  Wüste, 22 erlostes und befreites Volk Israel
3  verheissenes Land, 33 siegreiches Volk Israel
4  Stiftshütte Israels in der Wüste, 5 Tempel Israels in Jerusalem
6  Vorhof der Stiftshütte und des Tempels
7  Heiliges der Stiftshütte und des Tempels
8  Allerheiligstes der Stiftshütte und des Tempels
66  Sünder  77  Alter Bund  88  Neuer Bund
9 Natürlicher Mensch
99  Mensch ohne Christus
10  Seele
11  Fleisches-Natur des natürlichen Menschen / Sünders
12  Jesus Christus
13  Alte Adams-Natur
14  Geist, Geist des Menschen, Geist Gottes, beide sind eins
15  Neuer Mensch, Neue Natur in Christus
12+14+15  wiedergeborener, gerechtfertigter Christ, dem Stand nach „in Christus“
10+12
+14+15  völlig geheiligter Christ, bewusst „in Christus“

 

 

Aus Glauben

Durch den Sündenfall im Paradies von Adam und Eva hat die Menschheit alles verloren, was sie hatte: Unschuld, Gemeinschaft mit Gott, das ewige Leben, den Garten Eden. Ihre Nacktheit war vorher kein Problem gewesen. Jetzt weckt ihre Nacktheit ihre Scham vor Gott und ruft nach Bedeckung. Und Gott gebraucht Tierfelle, um ihre Scham zu bedecken.

Schon durch Kain und Abel erfahren wir, wie es wieder möglich ist, in Gemeinschaft mit Gott zu kommen: Nicht durch eigene Werke, wie Kain, sondern nur durch ein stellvertretendes Opfer, wie Abel es Gott im Glauben darbrachte (Hebr 11, 4). Auf Abel folgten Henoch (Hebr 11, 5) und Noah (Hebr 11, 7). Sie glauben Gott und nehmen ihn beim Wort und erfahren sein rettendes Handeln.

Dann wird Abraham von Gott besonders erwählt. Die ganze Menschheit soll durch den Glauben Abrahams gesegnet werden und vom Glauben Abrahams lernen (1 Mose 12-25; Joh 8, 39; Apg 3, 25; Römer 4; Gal 3, 6-29; Hebr 6, 13; 11, 8; Jak 2, 21-23; 1 Petr 3, 6).

Wir sehen drei Phasen eines gottwohlgefälligen Glaubens bei Abraham.

  1. Abram glaubt Gott und zieht aus seiner Heimat aus. Abram beginnt, Gott nachzufolgen (1 Mose 12).
    Das entspricht unserer heutigen Bekehrung und Wiedergeburt
    (Mt 8, 22; Lk 14, 33; 2 Kor 5, 17)
  2. Abram glaubt Gott, obwohl er nicht sieht, was Gott versprochen hat. Und diesen Glauben rechnet Gott dem Abraham als Gerechtigkeit an (1 Mose 15, 6).
    Hier sehen wir im Bild unsere Rechtfertigung aus Glauben (Röm 4).
  3. In seine Rechtfertigung spricht Gott die Berufung Abrahams zu einem vollkommenen Leben aus (1 Mose 17, 1). Und diese Vollkommenheit ist eng mit der Beschneidung Abrahams für Gott verbunden, in der Abraham Gott den intimsten und empfindlichsten Teil seiner Persönlichkeit geben soll. Das ist der Anspruch Gottes (1 Mose 17, 9).
    Auch an uns Christen ergeht der Ruf Christi: Liebt mich mehr als alles andere (Lk 14, 25-35) und seid vollkommen (Mt 5, 48) und unsere wahre und innere Beschneidung äußert sich im Halten der Gebote Gottes (Röm 3, 17ff).
  4. Abraham glaubt und gehorcht Gott. Abraham folgt dem Ruf zur Vollkommenheit Gottes. Er gibt Gott alles, was ihm lieb ist. Abraham gibt Gott die Verheißung zurück, die er von Gott empfangen hat: Seinen geliebten Sohn Isaak. Gott ist Abraham wichtiger, als seine Gaben. Abraham liebt Gott über alles und lebt sein Beschnittensein aus (1 Mose 22). Er ist bereit, seinen einzig geliebten Sohn Isaak für Gott in den Tod zu geben. Gleichzeitig rechnet Abraham mit der Auferstehungskraft Gottes (Hebr 11,19). Solch ein Glaube bekommt neben allen anderen Segnungen auch den Sieg über seine Feinde zugesprochen (1 Mose 22, 17).
    Und auch wir: Wenn wir unser Liebstes Gott hingeben, wenn wir Jesus mehr ehren, als irgendetwas anderes in unserem Leben, wenn wir angesichts der Unmöglichkeit Gottes Gebote zu erfüllen glauben, dass Jesu Auferstehungskraft in uns tun kann, was wir nicht schaffen, dann werden wir den Sieg über unseren Erzfeind erleben: Die Sünde (siehe alle Ausführungen in diesem Teil 5 dieses Buches).

So macht Gott schon durch Abraham klar:

Alles, was wir je auf dieser Erde von Gott bekommen können, ist aus Glauben. Keine eigenen Anstrengungen, keine eigenen Werke bewirken den Segen Gottes. Es geschieht alles aus der Gnade des Berufenden und auf unsere Antwort des Glaubens hin, aus Glauben an unseren Gott, der zu tun vermag, was er zusagt.

Und so ist es auch mit der Erlösung:

Keine eigenen Werke irgendeiner Art können uns die Vergebung unserer Sünden sichern. Das kann nur der Glaube an das kostbare Blut Jesu Christi als eines fehlerlosen Opferlammes (Eph 2, 13; 1 Petr 1, 2).

Und so ist es auch mit unserer völligen Heiligung und dem Sieg über unsere Feinde:

Den Sieg schenkt alleine Gott. Und er schenkt ihn dann, wenn wir Gott alles geben und ihm nichts vorenthalten. Keine Werke irgendeiner Art sonst können uns den Sieg bringen, den wir so ersehnen. Keine einzige eigene Anstrengung macht uns würdig, heilig, liebend und rein wie Jesus. Das kann nur das Blut Jesu, siebenmal auf den Vorhang unseres Herzens und des Allerheiligsten gesprengt bei dem, der Jesus über alles liebt.

Glaubst du das?

Glaube ist das absolute Vertrauen auf das, was Gott sagt und zusagt. Und Glaube ist unsere innere und äußere Antwort auf das Reden Gottes, die uns zur Überzeugung führt, das stimmt, was Gott sagt und die unser Denken und Handeln in Bewegung setzt, entsprechend seinem Wort zu handeln.

Die Kenntnis von Gottes Wort und Willen sind dabei entscheidend.

Hebr 10, 17 N
Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft und die Verkündigung aus dem Wort von Christus.

Siehe, heute ist der Tag des Heils.
Siehe, dieses Buch verdeutlicht die biblische Botschaft:

Jesus ist der Sieger über die Sünde, auch in deinem Leben.

Christus will dich mit seinem Auferstehungsleben beschenken.
Nur Jesus mit seiner Lebenskraft kann in dir schaffen, was dich vor ihm wohlgefällig macht.

Wenn etwas nicht gepredigt wird, kann es nicht geglaubt werden.

Und was nicht geglaubt wird, kann nicht erfahren werden.

Siehe hier ist Gottes Wort. Glaube, dass Gott auch dich meint. Und du wirst das gute Land aus Glauben in Besitz nehmen.

Glaubst du inzwischen, wie gut es Gott auch mit dir meint?

Ich bin überzeugt, dass du inzwischen glaubst. Und ich bete, dass über kurz oder lang die ganze Christenheit diese gute Botschaft glaubt:

Christus befreit uns von der Schuld der Sünde

UND

Christus befreit uns von der Macht der Sünde.

Beides zu erfahren ist nur aus Glauben möglich.
Ja, unser Glaube wird uns heilen und uns von unserer Sündenkrankheit gesund machen. Und (nur) unser Glaube an den bewahrenden Gott wird uns beständig in diesem Heil bewahren.

Wird Jesus einen solchen Glauben in seiner Gemeinde finden? Von Norden, Süden, Osten und Westen werden zu Jesus kommen, die das glauben. Und wer glaubend zu Jesus kommt, den wird er nicht abweisen und nicht ausstoßen, sondern die innigste Gemeinschaft mit ihm haben. Vater und Sohn werden im Geist Wohnung bei solchen Gläubigen machen wie nie zuvor. Und sie werden Christus und die Liebe des Vaters erkennen – und erfüllt werden zur ganzen Fülle Gottes. Glaubst du das?

Ja, ich glaube, dass du der Christus bist Jesus. Du bist auch mein Retter von der Macht der Sünde. Und weil ich glaube, werde ich die Herrlichkeit Gottes sehen, auch in meinem Leben. Und mein Angesicht wird leuchten, und nicht mehr beschämt werden. Denn ich weiß, wem ich vertraue. Und als der Höchste wird er und er allein in meinem Herzen regieren. Ohne jeden Konkurrenten. Allein die Vergebung im Vorhof war schon so gut, erkauft durch dein teures Blut. Doch der Eintritt ins Allerheiligste ist noch so viel besser, erkauft durch den Stich in d/m ein Herz mit dem Messer. Siebenmal sprengst du mich ein, so werd’ ich endlich völlig rein und ich kann in dir heilig sein. Zum Freund, der dein, erhebst du mich, wenn deinen Willen tue ich. Den Willen des Vaters – so wie du – ich fortan durch dein Wirken tu’. Der Himmel kommt auf diese Erde, wenn so dein Heiligtum ich werde. Die Wolke füllt dann dieses Haus, sie bleibt und wirft die Sünde raus. Und mächtig bist du zu bewahren dies anvertraute Gut mir Armen. Auf deine Treue zähle ich, allein dein Wirken rettet mich. Bekennen tu´ ich liebend gern – alles kommt von meinem Herrn.

Erlösung
Weisheit
Heil und Kraft,
die Heiligung die Reinheit schafft

sie sind gegeben mir zugut. Mein Herz voller Gewissheit ruht in deinem Schrei „Es ist vollbracht“ der auch beendet meine Nacht. Das aussichtslose Fleisches Ringen geht über in ein himmlisch´ Singen. Gott ist noch besser als ich dachte, vollkommen in Christus er mich machte. Mein Lied erhebt den höchsten Gott, der mich erlöst aus meiner Not und gab den Sünder in den Tod, um neues Leben aufzuwecken, in dem sich Wort und Tun ganz decken. Drum geb’ dem Gott des Himmels ich Ehre, dass all dies seinen Ruhm vermehre. Die Welt soll sehn´ er ist der Herr, so herrlich ist sonst keiner mehr. Gott allein ist wirklich gut, ich geh´ voran mit Glaubensmut!

  Amen.

 

Durch Glauben

Die Jünger Jesu zeigten schon beachtlichen Glauben, als sie Jesus folgten, als er sie rief. Sie ließen alles stehen und liegen, und sie folgten ihm. Das war der Beginn ihrer Nachfolge. Und sie hielten mit Jesus aus in seinen Versuchungen und Prüfungen (Lk 22, 28). Das allein war Grund genug für Jesus ihnen zuzusagen, dass sie einmal mit ihm auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten würden.

Und doch werden die Jünger in ihrer Nachfolge von Jesus durchweg wegen ihres Klein- und Unglaubens und Unverstands getadelt (Mt 6, 30; 8, 26; 14, 31; 15, 16; 16, 8; Mk 7, 18; 8, 33; Lk 24, 25+38).

Da war noch eine Dimension des Glaubens, die ihnen noch verborgen war, und die sie erst nach der Auferstehung Jesu erlebten.

Andere Menschen glaubten Jesus bereits völlig – und erlangten die Anerkennung Jesu für ihren Glauben. Diese standen Jesus eigentlich nicht so nahe, wie die Jünger. Und doch waren sie noch un-ver-schämter darin,
Jesus alles zuzutrauen.

Der Hauptmann des gelähmten Knechtes (Mt 8, 10) wollte nur ein Wort von Jesus für seinen Glauben, kein Zeichen wie die Juden, nichts weiter. Und er bekam das Wort Jesu zugesprochen und erlebte seine Kraft.

Die syrophönizische Frau (Mt 15, 28) ließ von Jesus mit einer Beharrlichkeit nicht ab, die an völlige Selbstaufgabe erinnert. Durch nichts wird ihr Blick auf Jesus und ihr Vertrauen auf ihn getrübt. Und sie bekam, was sie von Jesus begehrte, obwohl es eigentlich nicht der Auftrag Jesu war.

Und was soll ich sagen? Durch ihren Glauben an Jesus wurden Aussätzige rein, Blinde sehend, heilten verdorrte Hände, liefen Lahme, bekamen Eltern ihre toten Kinder lebend zurück oder sie erlebten die Befreiung ihrer dämonisierten Kinder. Hat je jemand die Grenzen der Heilungs- und Befreiungsmacht Jesu erfahren, der glaubend auf dieser Erde zu ihm trat? Hat Jesus je irgendetwas ausgeschlossen, dass durch unseren Glauben an ihn nicht möglich ist? Und umso mehr möglich ist, wenn wir absolut mit der Erhörung rechnen und noch mehr möglich ist, wenn zwei oder drei von uns auch noch eins werden, es von unserem Vater im Himmel zu erbitten?

Es ist der unverschämte Glaube, der auf nichts sieht als auf Jesus allein, der einen Jünger aus seinem Alltagsboot steigen und Jesus auf dem Wasser entgegengehen lässt. Ein Wort von Jesus genügt.

Ja, Jesus meint auch mich. Er will auch mich segnen. Nicht nur die anderen. Sein Wort ist mir genug. Und das heißt in unserem Fall für dich und mich: Heilig lieben und leben.

Liebe und Heiligkeit in unserem Leben ist nicht nur nicht ausgeschlossen in den Dingen, für die wir Jesus vertrauen und bitten dürfen. Sie sind uns explizit als höchste Anliegen und Gebote Gottes befohlen, nicht empfohlen!

Wieviel mehr wird der große Arzt Jesus, der alle Gebrechen und alle Krankheiten heilte, der alle Teufel austrieb, der alle Werke des Teufels zerstörte und dem im Himmel erhöht alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist, auch unsere Seelen, Geister und Herzen erlösen von der Sündenkrankheit, die uns seit dem Fall und Fluch im Paradies plagt?

Glauben wir, dass Jesus das tun kann?

Ja Herr, ich glaube

ist die einzige Antwort, die der Glaube im Aufblick zu Jesus geben kann. Und es wird uns geschehen nach unserem Glauben.

Johannes kennt nur zwei Hauptgebote Jesu:
Wir sollen die Geschwister lieben und an Jesus glauben.
Und dann sagt er:
Seine Gebote sind doch nicht schwer.

Wieso betont Johannes gegenüber den an Jesus Gläubigen, dass es so wichtig ist, an Jesus zu glauben? Kann es sein, dass es Gott eben nicht nur um den erlösenden Glauben an Jesus geht, sondern auch um den Glauben an Jesus als den Erretter von der Macht der Sünde? Um den Glauben an Jesus, der so retten kann, dass es eben nicht mehr schwer ist, seine Gebote zu halten? In dem einen Gebot wäre eben alles enthalten, was wir brauchen: Vertraue Jesus! Jesus ist unsere Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung und noch so vieles mehr. Für all das vertrauen wir ihm. Jesus vertrauen – und uns nicht auf unsere eigene Leistung oder Kraft verlassen – das ist das reine Evangelium in jeglicher Hinsicht, in allem, was Jesus uns geben möchte und was wir nicht haben. Wir sind sein und er ist unser.

Jesus ist nicht nur die Tür ins Reich Gottes auf den wir ihn reduziert haben. Er ist auch die Wahrheit, die uns freimacht, der Weinstock, der uns alles täglich alles gibt, was wir zum Leben brauchen und das überfließende Leben, das er versprochen hat.

Glauben heißt Gott beim Wort nehmen.

Glauben heißt einem von Gott gesteckten Ziel folgen.

Glauben heißt Geduld üben.

Glauben kennt drei Phasen: Unmöglich, schwer, es ist vollbracht!

Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen (Hebr 11, 6).

Darin [im Glauben] haben unsere Vorfahren gelebt und die Anerkennung Gottes gefunden (Hebr 11, 2).

Habt Glauben an Gott! sagt Jesus (Mk 11, 22 S).

Für Gott ist nichts unmöglich. (Lk 1, 37 N) – und am wenigsten, dass er uns fähig macht, seinen Willen in unserem Leben zu tun.

Deshalb können wir auch voller Zuversicht sein, dass Gott uns hört, wenn wir ihn um etwas bitten, das seinem Willen entspricht. (1 Joh 5, 14).

Und was entspricht mehr seinem Willen, als dass wir seinen Willen tun und auf der ganzen Linie lieben und heilig leben? Was vor Augen ist, zählt nicht. Gott zählt.

Was bleibt uns in der Zwischenzeit, bis Jesus uns ganz erhört hat? Es ist an uns, uns zu reinigen und zu heiligen (1 kor 7, 1; 1 Thess 4, 7; 1 Joh 3, 3) und fest im Vertrauen auf den zu bleiben, der uns völlig heiligen kann, will und wird (1 Thess 5, 23-24). Töten wir durch den Geist Gottes die Taten unseres Fleisches und unsere Glieder, die noch auf Erden sind (Röm 8, 13; Kol 3, 5). Beten wir auf der Grundlage des Wortes Gottes, dass Jesus durch den Glauben in unserem Herzen wohnt, dass wir ihn tiefer erkennen und dadurch mit seiner Liebe erfüllt und dadurch zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werden (Eph 3, 17-19). Warten wir glaubend wie die Jünger, die wussten: Erst, wenn der Heilige Geist kommt und uns mit göttlicher Kraft ausrüstet, sind wir wirklich bereit, Gott in dieser Welt so zu dienen, wie er es will und die Welt es braucht (Apg 1-2).

Und das gemeinschaftliche glaubensvolle Warten und Beten in der völligen Überzeugung, dass Gott kommen und handeln wird, hat eine besondere geistliche Durchschlagskraft. Denn wo zwei oder drei, und erst recht wo 120 oder mehr in Jesu Namen zusammen sind und etwas von ihm glaubend erwarten und erbitten, da wird Jesus sie – uns – mit Rauschen und Feuer vom Himmel und mit Beben auf der Erde antworten (Mt 18, 19; Apg 1 – 2; 4, 31). Das Gebet um völlige Heiligung (1 Kor 7, 1; 1 Thess 5, 23-24), um völliges Einssein mit Jesus (Joh 17) und Vollkommenheit in Christus (2 Kor 13, 9) gilt allen Gläubigen, nicht nur einigen Auserwählten. Die ganze Gemeinde Jesu soll, kann, darf und wird, wenn sie daran glaubt, diese geistliche Wirklichkeit erfahren.

Doch wird Jesus, wenn er kommt, um uns zu heiligen, uns auch vorfinden als solche, die sich danach sehnen, ausstrecken, sich reinigen, darum beten und fasten und festen ungebrochenen Glaubens darauf, und damit auf ihn, den uns völlig heiligenden Erlöser warten?

Wenn Jesus uns so wachend und auf ihn wartend findet, wird er uns durch und durch heiligen – und zwar sofort.

 

Aufruf

Schau in den Spiegel

Sieh dir das Wort Gottes an. Betrachte es, schaue tief hinein. In ihm ist das vollkommene Gesetz der Freiheit. Gottes Wort und sein Gesetz sind ein Spiegel für unser geistliches Leben (Jak 1, 23-25). So kann und soll unser Leben sein.

Wo findest du dich wieder im Wort Gottes? Bist du

  • … im Leben der Jünger, als sie noch bei Jesus waren? Bist du im Leben der Christen und Gemeinden, um deren geistliches Wohl die Apostel ringen, und die doch noch so viel Sünde und Niederlage erleben?
  • … oder bist du bei Kaleb und Josua im verheißenen Land, bei David im Kampf gegen Goliath, bei den Aposteln nach ihrer Taufe mit Feuer und bei Paulus, der Gott als Zeugen für sein allezeit reines und heiliges Leben in Liebe anrufen kann und erwartet, dass Gott ihn vor allem Bösen bewahrt?

Unser Problem heute ist, dass unser Spiegelbild des Wortes Gottes einer Gebirgslandschaft gleicht, bei der alle Höhen und Gipfel abgeschnitten sind. Die Hauptansicht des Spiegelbildes besteht nur aus den Talgründen. Nach oben ist alles gekappt. Es gibt keine hohen, markanten Spitzen und schneebeladene Gipfel, die sich nach dem Himmel ausstrecken zum Lobe des Schöpfers. Es ist alles plattgewalzt.

Was machst du, was machen alle Prediger, mit den ganzen Bergspitzen der herausragenden Verheißungen des Wortes Gottes? Wo sind diese unerschütterlichen Felsen der Ewigkeit in unserer Theologie? Ist der Bilderrahmen einfach nur zu klein und der Fokus nur nach unten gerichtet? Passen der Mount Everest und alle hohen Berge nicht in unser Spiegelbild vom Wort Gottes? Und doch ragen sie alle in den Himmel empor und sind umspült von himmlischer Luft und von himmlischen Duft. Wohl dem, der auf Weitwinkel stellt und Gottes Wort als Ganzes für wahr annimmt und sein eigenes Spiegelbild vom ganzen Wort Gottes zurückwerfen lässt.

  • Seid liebesvollkommen, wie euer Vater im Himmel liebesvollkommen ist.
  • Seid und lebt in allen Dingen heilig, so wie der, der euch berufen hat heilig ist.
  • Tut den Willen des Vaters genauso, wie ich den Willen des Vaters getan habe, sagt Jesus und freut euch dann über alles Maß.
  • Denn: Gottes Gebote sind nicht schwer. Daher:
  • Liebt so, wie ich euch geliebt habe – und tut die Werke, die ich getan habe. Wenn ihr an mich glaubt, wird es geschehen sagt Jesus.
  • Dann gibt Gott euch allezeit Sieg und an eurem Leib wird Jesus zu jeder Zeit großgemacht.
  • Gott und Menschen sind dann Zeugen, wie rein und heilig und untadelig du allezeit lebst.

Wie sieht dein eigenes Spiegelbild aus im Licht dieser Gottesworte?

Das sind die Bergspitzen, in denen wir unser Bild im Allgemeinen nicht widergespiegelt sehen. Das sind die geistlichen Höhen, die wir sehen und gleich wieder vergessen. Das ist das Bild von uns, das Gott eigentlich in uns sehen möchte (Jak 1, 24).

Doch diese Bergspitzen sind genauso real und wahr, wie die Tatsache, dass Jesus uns unsere Sünden vergibt. Es gibt keinen Unterschied. Gottes Wort ist Gottes Wort. Gottes Verheißungen sind Gottes Verheißungen. Warum machen wir einen Unterschied zwischen der Vergebung durch unseren Herrn Christus und unserer völligen Heiligung durch Christus? Wir müssen nur jeweils die entsprechenden Bedingungen erfüllen.

Wer Vergebung und Erlösung erfahren will, muss von seinen Sünden und von seinen eigenen Wegen umkehren. Er muss erkennen, dass er nichts selbst zu seiner Erlösung beitragen kann. Und er muss Buße tun und Jesus zu seinem König machen.

Wer wie Jesus sein und leben will, so wie Gottes Wort es befiehlt und verheißt, der muss innerlich sterben. Er muss sich selbst und seine eigenen Ziele kreuzigen. Er muss erkennen, dass er nicht aus eigener Kraft und eigenem Vermögen so sein und leben kann wie Jesus. Er muss das völlige Heil in Christus erkennen, annehmen und glauben.

Im Hinblick auf die Vergebung stimmt doch, was Gottes Wort sagt. Du hast es erfahren. Wie viele Jahrzehnte und Jahrhunderte willst du und wollen wir aber noch warten, bis sich auch die Gipfel der Verheißungen Gottes in unserem geistlichen Leben erfüllen?

Wohin willst du, was ist deine Sehnsucht?

Wie willst du dich mit deinem Leben im Spiegel von Gottes Wort widerspiegeln, wenn du einmal vor Christus stehst, was wird dein Spiegelbild sein? Wird es sich mit dem decken, was dir Christus in seinem Wort ein Leben lang an Herrlichkeit vorgespiegelt hat?

 

Erfülle deine – Gottes – Sehnsucht

Kennst du dieses Sehnen, ganz mit Jesus eins zu sein, mit ihm im Glauben ganz zu verschmelzen, von ihm völlig erfüllt und zu jedem Dienst bereit für ihn zu sein?

Unendlich viele christliche Lieder kennen diese Sehnsucht und verleihen ihr mit einem tiefen Schrei der Seele und des Geistes Ausdruck, wie z. B.

Oceans – mit Jesus über das Wasser gehen im Glauben, in völliger Abhängigkeit von ihm und Einheit mit ihm über sonst unbezwingbare Naturgesetze triumphieren. Völlig abhängig von Jesus sein, ihm folgen, wohin er mich auch führt, über der Tiefe und den Wellen wandern und in ihm geborgen sein.

No longer slaves – kein Sklave der Sünde mehr sein, ja, frei von der Schuld der Sünde sein. Aber auch frei von der Kraft der Sünde. Zu erleben, dass Jesus mich wirklich befreit von allem, was mich noch fesselt und bindet. Zum Teil ist es schon wahr. Zum Teil ersehne ich es erst noch. Denn ich weiß ganz tief in meinem Inneren. Das ist mein Erbteil in Christus. Diese völlige Freiheit von der Sünde kann und will mir Jesus schenken.

Mach mich rein, mach mich heilig, läutere mich wie Gold, fülle mich mit deiner Liebe – das singen wir voll Sehnsucht zu Gott, obwohl wir all das doch seit unserer Wiedergeburt doch schon sind und haben. Und doch wissen wir ganz genau tief in uns: Es braucht noch eine weitere Reinigung, es braucht noch ein tieferes Werk der Heiligung, ich habe längst noch nicht Gottes Liebe, so, wie ich sie haben könnte und für die Begegnung mit der Not in dieser Welt brauche. Und in meinem Lied zu Gott und in meiner Anbetung bekomme ich den Mut, das zu glauben und strecke mich danach aus.

Und wenn du Andachten und Predigten hörst: Immer wieder flammt bei unseren Predigern die Sehnsucht und Hoffnung auf, mit Gott mehr eins zu sein und im Glauben mit Jesus zu einer Einheit zu verschmelzen und siegen zu können. Doch es ist immer ein fernes, unerreichbares Land des Sollte und Könnte, nie ein Land des Seins und Habens.

Ja, tief in uns wissen wir auch als Christen, dass wir noch nicht alles sind, was wir sein können in Christus, und dass wir noch nicht alles haben, was Christus uns geben kann und will. Tief in unserem Inneren besingen wir und loben wir Gott für diese vollkommene makellose Einheit mit ihm, die wir ersehnen, für die er solch ein inständiges Verlangen in unser wiedergeborenes Herz gelegt hat, die unser Erbrecht schon in diesem Leben ist,
und –

die unsere derzeitige Theologie in der Praxis verdammt:

„Unmöglich!“ „Ketzerei“ „Fahnenflucht“ sagt eine Theologie, die uns lebenslang zu Sündern macht, die ihrem Adams-Erbe nicht entkommen können. Sie hält uns gefangen und unmündig, sie fesselt uns in Ketten, sie will mit aller Macht verhindern, dass wir ihr entfliehen.

Oder sollte ich statt „Theologie“ vielmehr sagen:

Der Teufel und seine dämonischen Mächte?

Denn Gottes Wort sagt:

Ihr seid frei! Und Christus macht euch wirklich frei! Christus macht dich zu mehr als einem Überwinder, nichts kann dich von seiner Liebe trennen. ER ist mächtig genug, dich allezeit zu bewahren und dich stets im Triumphzug durch das Leben zu führen. Er ist ein Heiland, der völlig rettet, er hat mit seinem Blut einen Bund gestiftet, der zur Vollkommenheit führt und er selber über lässt seine Ehre keinem anderen- und am wenigsten der Sünde und dem Teufel, in deren Hand wir noch sind, wenn wir lebenslang sündigen müssen.

Ja, unsere Theologie und der Teufel lassen uns gerne singen und sehnen nach der großen Freiheit in Christus – solange wir noch ihren Sklavendienst tun und in sengender Hitze an Ketten gefesselt ihre Adams-Felder bebauen und ihnen untertan sind. Die Gospelchöre der Gequälten klingen wohl lieblich, fein und sehnsuchts-, ja hoffnungsvoll. Aber so lange wir nicht den Versuch machen, wirklich unserem Frondienst zu entkommen und die Sklaverei hinter uns zu lassen, lassen uns unsere Peiniger gerne gewähren. Wir sind und bleiben in ihrer Hand.

Als Christen wissen wir instinktiv, dass es ein gutes Land in Christus gibt und wir sehnen uns danach auf dieser Erde! Doch wagen wir nicht, dieses Sehnen in Gedanken konsequent zu Ende zu denken. Denn schon allein der Versuch wird außerhalb von Liedern und Traum-Predigten von unserer Theologie abgestraft. Zu zahlreich sind die falschen und illegalen Bewacher, die uns auf den Sklavenfeldern der Zwangsarbeit in Schach halten und knechten. Das theologische Gebäude des ewigen Sündern Seins ist wie der Ring des Bösen – kraftvoll und mächtig und zieht es uns in seinen verderbenbringenden Bann – und muss völlig vernichtet werden im Unheilsberg, aus dem es entnommen und in dem es geschmiedet wurde von der Hölle selbst, und wo es mit allen dämonischen Kräften ausgestattet wurde. Wenn wir uns als Christen von diesem Fluch nicht losmachen, bleiben wir zwiegespalten und sind trotz der Königsherrschaft Christi in uns auch weiter dem Teufel und der Sünde in uns versklavt. Wir dienen immer noch zwei Herren, Jesus UND der Sünde, und wir laufen mit unseren unerfüllten Sehnsüchten nach ganzheitlicher Jesus-Nachfolge durch das Leben.

Doch die Stunde ist gekommen, das Zeitalter des Königs bricht an, JETZT! Wenn wir unser tiefes inneres Wissen und Sehnen ganz zu Ende denken, dann führt es uns unweigerlich zur Lehre der völligen Heiligung und Liebe und der sekündlichen Verbundenheit mit Christus dem Weinstock, der uns jeden Augenblick rettet, ja der uns rettet von dem was in uns ist und von dem, was außerhalb von uns ist. Und der Preis dafür ist Selbstverleugnung jeden Augenblick und dass wir täglich und stündlich unser Kreuz auf uns nehmen. In unserer ständigen eigenen Schwachheit liegt die ständige Auferstehungskraft Christi für unser geistliches Leben verborgen.

Ja, im Lobpreis spüren wir dieses Leben und diese Gegenwart Gottes schon. Und wir wissen: Das ist unser Erbteil auf ewig! Als junger Christ beneidete ich oft Lobpreis-Bands – die dürfen Gott immer preisen und können ihm viel länger und öfter nahe sein als ich – so dachte ich. Und ich merkte: Weil ich, weil wir die Gegenwart Gottes im Lobpreis so gerne festhalten und nie mehr hergeben wollen, kann Lobpreis zur Ersatzdroge werden, um unsere unerfüllte Sehnsucht nach Jesus und unserer Einheit mit ihm zu stillen.

Doch Christus will immer und allezeit unser Leben sein und uns Fülle und volles Genüge geben, und nicht nur, wenn wir ihn loben! Wenn Christus uns völlig heiligt und reinigt und wir ins Allerheiligste eintreten und er völlig mit dem Vater durch die Feuertaufe des Geistes in uns einzieht, haben wir jederzeit auch ohne äußeren Lobpreis diese ungetrübte Gemeinschaft mit ihm, nicht nur ihn unseren Sehnsüchten und Träumen. Dann singt unser Inneres ein ständiges Lied: „Anbetung, Lob und Dank dem, der mich befreit, bewahrt und mein völliger Retter in allen Dingen geworden ist! Halleluja! Christus hat ein neues Lied in meinem Mund gelegt, denn er ist gekommen, dass ich Leben habe und es in Fülle und Überfluss habe.“ Ströme lebendigen Wassers fließen seitdem von mir und mein innerlicher Lobpreis steigt auch ohne äußeren Gesang ständig zu Gott auf.

Sehnst du dich nach diesem Leben der Freiheit in Christus, in dem alle deine Sehnsüchte gestillt sind und deine Träume wahr geworden sind? Willst du endlich frei sein von deinem Adams-Erbe, das dich herunterzieht? Dann werde Teil der Gemeinschaft des Rings. Vernichte den Ring des Bösen, der dich und alle Wüstenchristen mit dir zusammen versklavt! Geh´ den Weg des Kreuzes und der Demütigung vor Gott und vertraue auf sein Retten und Handeln – und darauf, dass Gott letztlich der ist, der die Macht des im Bild gesprochenen Rings und allen Böses bereits vernichtet hat. Christus hat durch seinen Sieg am Kreuz über alle bösen Mächte und die Kraft der Sünde triumphiert. Er hat den Ring des Bösen bereits im Unheilsberg vernichtet! Wir brauchen es nur noch im Glauben zu erfassen. Lasst uns gemeinsam unseren eigenen Lügenring, der uns vom Teufel und seinen Dienern angedreht wurde, im Feuer der uns von unserem Heiland zugesagten Heiligkeit, Liebe und Erlösung einschmelzen, bis nichts mehr von ihm übrig ist. Erst dann werden wir frei sein, völlig frei von der Macht des Bösen, wenn wir Gott mehr vertrauen als uns selbst und dem „Wirklich?“ des Feindes Gottes. Denn Gott unser Fels hat es gesagt.

Wie könnten wir dieses Kapitel des Sehnens und des Lobpreises besser beschließen als mit einem Lied zur Ehre Gottes aus dem Wort Gottes

Psalm 40, 2-6 N
Ich hoffte und hoffte auf Jahwe, da hat er sich mir zugewandt, hat mein Rufen gehört. Er zog mich hoch aus dem brodelnden Loch, aus Schlick und Schlamm. Er stellte mich auf festen Fels und gab meinen Schritten sicheren Grund. Er gab mir ein neues Lied in den Mund, einen Lobgesang auf unseren Gott. Erschauernd werden viele es sehen – und Jahwe vertrauen! Wie glücklich der Mann, der Jahwe vertraut; der in ihm seine Sicherheit hat, sich nicht an Ungestüme hängt und keinen Lügnern glaubt. Jahwe, mein Gott! Du hast so viel für uns getan; niemand ist wie du! Deine Pläne, deine wunderbaren Taten! Wollte ich von ihnen erzählen, es wären mehr, als man aufzählen kann.

und einem persönlichen Zeugnis des schwedischen Herrenhuters
Arvid Gradin über seine persönliche Erfahrung der Heiligung ((5), Teil II):

 

Ruhe im Blut Christi,
ein festes Vertrauen auf Gott
und die Gewissheit der göttlichen Gunst;
vollendete innere Ausgeglichenheit,
Sorglosigkeit und Seelenfrieden,
einhergehend mit einer Befreiung
von jeglichem fleischlichen Verlangen
und einem Ende aller, auch innerer Sünden.

 

 

 

Der Herr ist treu

Wann wird Gott handeln, wann wird er mich durch und durch heiligen? Wann werde ich den Jordan trockenen Fußes durchschreiten und in das Allerheiligste eintreten können und Gottes dauerhafte Gegenwart erleben, wonach meine Seele lechzt, in einem trockenen und dürren Land, wo kaum Wasser ist?

Das ist Gottes souveränes Handeln und der Zeitpunkt, den der Vater und der Sohn in ihrer Vollmacht festgesetzt haben.

Mag sein, jetzt und sofort ist der Augenblick gekommen, der Kairos Gottes. Wenn Jesus jetzt zu dir sagt wie zu Petrus im Fischerboot: „Folge mir“ dann brauchst du nicht mehr auf bessere Zeiten zu warten. Folge deinem Heiland! Der Weg ist frei und du kannst ihn gehen! Glaube und vertraue ihm JETZT, wenn er dich ruft – und du wirst sein Handeln an dir erleben – JETZT –

– WENN du SEINE ZWEI BEDINGUNGEN erfüllst:

  • Eine völlige Übergabe an Gott ohne jegliche Einschränkung
  • Und das hoffnungsvolle Vertrauen, egal wie zitternd, stark oder schwach du bist, dass Jesus das tun kann, auch für dich

Kaleb (15) („Hingabe“) und Josua (14) („Gott ist Rettung“) allein glaubten sich ins verheißene Land.

Ich habe es selbst erlebt!

Aber auch, wenn das das zweite Kommen deines Herrn der Herrlichkeit in seinen Tempel und seine zweite Reinigung sich zu verzögern scheint, warte darauf, denn er kommt bestimmt, er bleibt nicht aus!

1 Thess 5, 23+24 S
Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch. … Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.

Apg 1, 4-5+8 N
Wartet bis die Zusage des Vaters in Erfüllung geht, die ihr von mir vernommen habt. … ihr werdet schon bald … mit dem Heiligen Geist getauft werden. … Wenn aber der Heilige Geist auf euch gekommen ist, werdet ihr Kraft empfangen und als meine Zeugen auftreten.

Joh 14, 23 N
“Wenn jemand mich liebt”, gab Jesus ihm zur Antwort, “wird er sich nach meinem Wort richten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden kommen und bei ihm wohnen.

Rechne mit dem Kommen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen zu jeder Zeit. Er hat es verheißen. Und er ist treu, der die Verheißung gegeben hat. Wenn du dich nach dem Wort Jesu richtest, ihn liebst und seine Bedingungen erfüllst, dann wird er unweigerlich kommen und die Feuerwolke der Herrlichkeit Gottes wird auf dem Allerheiligsten deines Geistes ruhen und dich erfüllen.

In der Zwischenzeit bereite dich vor:

Den Thessalonichern wollte Paulus erst noch einen Besuch abstatten und ergänzen, was ihrem Glauben noch fehlte, bevor er sie bereit sah, völlig geheiligt zu werden.

In gleicher Weise du, lies Gottes Wort und alles, was deinen Glauben an die völlige Liebe Gottes in dir stärkt, bis du so voll von Gottes Wahrheit und von deinen Zweifeln und allem Störenden befreit bist, bis zu es fassen, glauben und ergreifen kannst.

Die Korinther mussten sich erst noch reinigen von aller Beschmutzung des Fleisches und des Geistes, bevor Paulus eine Chance bei ihnen sah, dass sie, bzw. Gott, ihre Heiligung vollenden konnten. Da war noch viel zu tun! Doch der Weg dorthin war und ist der lohnendste, den es im Universum gibt: Völligste und tiefste und himmlische und dauerhafte Gemeinschaft mit Gott schon auf dem Weg der Nachfolge jetzt.

Wo musst du dich reinigen vom Schmutz dieser Welt und wo musst du dich deiner ständigen Neuverschmutzung entziehen? Geh´ den Weg der Reinigung! Nur dann wird der Herr zu seinem Tempel kommen und ihn füllen.

Für andere Gemeinden wie die Epheser beteten die Apostel um Offenbarung, die Wahrheit dieses Geheimnisses des Einsseins mit Christus zu glauben, zu erfahren und auszuleben. Stimme doch auch du in die Gebete der Apostel ein und bete mit ihnen täglich und glaube ihre Worte!

Petrus dagegen ermahnt uns, nicht faul und fruchtleer in der weiteren Erkenntnis Christi zu sein: Selbstbeherrschung, Geduld, Gottesfurcht und Liebe öffnen uns den Weg zur tieferen Erkenntnis Christi.

Wo kannst du Selbstbeherrschung, Geduld, Gottesfurcht und Liebe einüben? Tue es, wo sich dir die Chance bietet. Diese geistliche Übung bringt uns näher in den Zustand, in dem Gott wirken kann und uns beschenken kann. Aber das Werk der völligen Heiligung kommt am Ende allein von Christus und durch unseren Glauben an sein vollbrachtes Werk, nicht durch irgendwelche eigenen Werke.

Der Mensch in Römer 7 dagegen musste erst völlig ans Ende seiner eigenen Kraft und seiner eigenen Möglichkeiten kommen. Dann konnte Jesus ihn erretten, wie ein Rettungsschwimmer einen Ertrinkenden.

Hast du diesen Tiefpunkt schon erreicht? Hast du in der Schule Gottes gelernt, dass du niemals aus eigenem Vermögen und mit eigener Anstrengung die Macht des Fleisches und der Sünde überwinden kannst?
Jesus wird nicht kommen, bevor du nicht am völligen Ende deiner eigenen Möglichkeiten bist. Erst dann erscheint dir dein Erlöser. Aber dann wird er sein Heiligtum betreten und füllen, und alles überwinden und hinauswerfen, was dort nicht hineingehört!

Die Jünger hatten dieses Ende ihrer eigenen Möglichkeiten erlebt. Sie waren völlig an sich selber gescheitert. Dann sprach ihnen Jesus 40 Tage Mut und alle seine Verheißungen zu. Am Ende warteten sie nur noch 10 Tage auf ihre Taufe mit Feuer, die sie zum Zeugnis in der Welt befähigte.

Die Frage, wann Gott uns völlig heiligt, ist also offen. Wir bereiten uns vor und reinigen und heiligen uns. Und Gott ist sofort bereit zu seinem Werk, wenn wir die Bedingungen erfüllen und ihm dafür vertrauen. Ein Wort Jesu genügt und wir können auf das Wasser treten und mit ihm im Sturm über die Wellen gehen. Und dieser Augenblick KANN JETZT SEIN.

Darum erwarten wir ihn glaubend in Geduld und rechnen mit der absoluten und baldigen Treue Gottes.

Unser Warten auf die sichtbare Wiederkehr Jesu und unser festes Vertrauen auf Gottes Handeln zu unserer völligen Heiligung haben im Übrigen viel gemeinsam.

Immer bereiten wir uns vor und reinigen wir uns und erwarten wir unseren Herrn – jeden Augenblick.

Während Jesus aber am Ende der Zeiten nur einmal kommen wird, um uns sichtbar vor aller Welt als sein Volk zu sich zu holen, kann Jesus für jeden Gläubigen, der sich reinigt, heiligt und ihn glaubend erwartet, jederzeit kommen und seinen Tempel erfüllen. So wird du schon jetzt zur geistlichen und erfahrenen – nicht nur verliehenen – himmlischen Einheit mit deinem Herrn kommen. Fortan tut ein so geheiligter Christ, solange er in Christus bleibt, in Einheit mit Christus die Werke Christi – und nimmt darin zu und wächst. Und er kann mit Freimut sein Haupt erheben, wenn sein Herr kommt, denn so wie sein Herr, so ist auch er in dieser Welt.

Nein, Gott gibt uns keine Zeitangabe beim Warten auf ihn. Er fordert uns auf, uns auf ihn vorzubereiten, damit er uns wachend und glaubend und wartend auf ihn findet, wann immer er kommt.

Und er wird kommen – denn er ist treu. Er verzieht die Verheißung nicht hin, er wird handeln. Jesus hat selbst das größte Sehnen danach, dass sein Volk heilig rein und in eins mit ihm verbunden ist. Und das wird er zu seiner Zeit eilends ausrichten bei allen, die ihn glaubend und sehnsuchtsvoll erwarten. Das kann jetzt und jeden Augenblick sein. Erwarten wir ihn! Und ergreifen wir, was er uns sagt und fassen wir es mit Glauben. Amen.

 

 

Glaube dich ins gute Land

Ohne das verheißene Land als erreichbares Ziel in unserem Leben werden nicht die letzten Reserven in unserer Nachfolge mobilisiert.

„Wenn ich sowieso nie frei von der Sünde werden kann, dann kommt es ja beim Sündigen auf einmal mehr oder weniger nicht an.“

Erwartungslosigkeit und Erfolgslosigkeit im Kampf gegen die Sünde führen zu Apathie und Lethargie im Kampf gegen die Sünde. Letztlich geben wir uns dann damit zufrieden, so zu sein „wie die Welt“ und dass wir der Welt nur die Vergebung voraushaben (1 Kor 3, 3; 6, 1-11; 2 Kor 6, 11-18; Kol 2, 18). Das heißt, wir willigen ein, weiterhin ein fleischlicher Christ sein, der immer noch „natürlich“ handelt und nicht, wie Jesus in der Bergpredigt fordert, völlig anders lebt als die Welt und die, die Gott nicht kennen.

Und ist es nicht so: In jedem moralischen Bereich gibt es einzelne Nichtchristen, die moralisch gesehen besser sind, die mehr natürliche Liebe haben, die selbstloser sind und die mehr für andere tun, als der Durchschnitt von uns Christen. So gesehen sind wir auch nicht anders oder besser als die jeweils besten Vertreter unserer nichtchristlichen Umwelt.

Gott will aber, dass jeder einzelne Christ besser und anders lebt, als die Welt. ER will, dass sein ganzes Volk sich positiv von dieser Welt unterscheidet. Erst wenn wir so sind wie Jesus, sind wir wirklich nicht mehr wie die Welt. Und erst dann wird die Welt es auch – am ganzen Volk Gottes – merken, dass Jesus der Herr ist. Dann sind wir als Volk Gottes eins. Und dann wird der Vater die Ehre bekommen, die ihm zusteht: Wenn endlich sein Wille auf Erden durch sein Volk geschieht, so wie im Himmel.

Auf, Jesus nach!

Das habe ich neu erkannt. Das ist mir wichtig geworden.
Das will ich im Glauben tun.

 

 

 

Schlusswort

Die Lage ist ernst. Entweder gibt es ein Leben der vollkommenen Heiligkeit und Liebe in der Nachfolge Christi, oder es gibt dieses Leben nicht.

In diesen Seiten habe ich ausführlich aus Gottes Wort beleuchtet und abgeleitet, dass Gott uns zur Einheit mit Christus ruft und befähigt hat. Wir können alles sein und haben, was Christus in uns ist. Und Christus ist stärker als der Adam in uns, er hat ihn völlig überwunden. Jesus Christus ist der Sieger! Durch sein stellvertretendes Opfer rettet er uns. Durch sein stellvertretendes Leben erfüllt er sein Gesetz in uns. Jesus ist unser Hohepriester, der uns bis aufs Äußerste rettet. Wir können frei und heilig sein und lieben. Trotz aller unserer Fehler und menschlichen Unvollkommenheiten können wir so leben, wie Gott es will: Heilig lieben und leben. Gott selber kämpft und siegt in uns. Er alleine ist unser Held und unser Leben, unsere Liebe, unsere Erlösung, unsere Rechtfertigung und unsere Heiligung. Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!

Bist du nun überzeugt? Ich würde mich nicht wundern, denn Gottes Botschaft des Sieges Christi in uns ist so klar und deutlich in seinem Wort bezeugt.

Oder bist du absolut gegen diese bahnbrechende und über die Jahrhunderte vergessene Botschaft? Bist du trotz aller Worte Gottes zu dieser Wahrheit empört, schockiert und entsetzt und fürchtest um die Verführung der Christenheit auf einen Weg des Bösen?

Dann sage ich dir eines:

Mein Anliegen ist NICHT das Folgende:

„Bitte, bitte hört auf Gott durch mich, erkenne doch ein bisschen an, was ich im Namen Christi sage, ohne mich gleich ganz zu verdammen.“

Nein, im Gegenteil. Ich sage dir, ich sage deiner Gemeinde, ich sage den Christen, ich sage den Nachfolgern Jesu in aller Welt:

„Tu Buße, abgefallene Christenheit! Tue Buße von deinem Unglauben Gottes Verheißungen gegenüber, tue Buße von deinem Ungehorsam Gottes Wort gegenüber, sei entsetzt über deine Weltliebe, ekel dich vor deiner Fleischesliebe!

Tue endlich den Wein von dir, den du aus dem Becher des Bösen getrunken hast und der dir den Sinn für den Heiligen und Vollkommenen in dir vernebelt hat. Werde nüchtern, werde wach, richte dich selber auf, dass du selber aufrecht gehst und nicht kriechst. Ja gehe, ja renne deinem Goliath entgegen, siegesgewiss, die Ehre Gottes allein im Sinn, leg alles ab, was dich behindert und nimm nichts mit als dein Vertrauen auf deinen Gott – sein ist der Kampf! Bewaffne dich mit 5 Zusagen Gottes aus dem ganzen Arsenal der Waffenkammer Gottes, schreite deinem Gegner mutig entgegen, rechne mit Sieg und schleudere dem Feind ohne Erbarmen Gottes Wort ins Gesicht. Er ist ja so groß, du kannst nicht fehlen. Schon der erste Stein aus deiner Gotteswortschleuder wird ihn niederstrecken. Er kann vor Gottes Wort nicht stehen bleiben, er fällt, und das Entsetzen unter den Feinden ist groß. Und dann gibt ihm mit dem Schwert des ganzen Wortes Gottes den Rest! Was folgt ist Geschichte und das Volk Gottes, das Davids Sieg über Goliath sieht, wird sich eilends aufmachen und dem Feindesheer hinterherjagen, bis es auch den letzten Rest vernichtet hat. Das ist das Ziel, das ist der Weg! Der Schwächste unter uns wird stark sein wie David und wir geistlichen Davidsnachkommen wie eine Gottesmacht, wie Jesus selbst, der uns voranzieht. Auf ins verheißene Land! Wir KÖNNEN es einnehmen, denn Gott ist mit uns!“

Ich sehe es NICHT so:

Wer nicht gegen mich ist und mich einfach mit dieser Botschaft laufen lässt, ist wenigstens keine Gefahr für mich.

Nein, es ist genau andersherum:

Wer nicht für diese Wahrheit Gottes ist, kämpft gegen Gott!

Hier geht es um eine Grundsatzentscheidung wie auf dem Karmel:

Ist die Sünde ins uns Gläubigen der heimliche wahre Gott, weil sie uns hindert, Gottes Willen ganz zu tun?

Oder ist der wahre Gott der Gott Elias und der Vater Jesu Christi, der Feuer vom Himmel herabfallen und diese Dornbüsche für ihn brennen lässt?

Ich fordere die die ganze Jesus nachfolgende und bibeltreue Christenheit heraus:

Alle, die überzeugt sind, dass Gott das Feuer seiner Heiligkeit und Liebe auf sein Volk fallen lassen und wie bei den Aposteln heilig in diesen Dornsträuchern brennen kann und will, hinter mich! Und nicht hinter mich, sondern hinter Gott und seine Wahrheit!

Und alle, die ihr der Macht der Sünde den höchsten Platz in eurem Leben eingesteht, rauft euch zusammen und ruft auch ihr Gott um sein Feuer für euer Leben an.

Wir mit der Erwartung, dass Gott uns heilig und liebesfähig macht und uns mit seinem eigenen Leben ausrüstet für den Dienst für IHN in dieser Welt.

Ihr mit der Überzeugung, ewig Sünder und der Sünde unterworfen zu sein trotz aller Teil-Befreiungen Gottes und einer Mischung aus eigener Kraft und Gottes Kraft.

Ja, jeder von uns soll beten um das Feuer der Heiligkeit Gottes in seinem Leben, das Gott verherrlicht und ehrt!

Und wessen Gott mit Feuer antworten wird, der sei Gott!

Es geht um die Ehre Gottes in dieser Welt, um nichts weniger. Kann Gott halten, was er zugesagt hat, oder sollte er es einfach nur so dahingesagt haben? Kann es sein, dass er uns etwas befiehlt und wir sagen ihm frech ins Angesicht: „Das können wir nicht tun, da wird nichts draus“. Angesichts einer solchen Unverfrorenheit der Beleidigung der Ehre Gottes kann es keine Neutralität mehr geben. Angesichts der nahenden Endzeit dürfen wir nicht mehr nach beiden Seiten hinken. Alles, alles für Gott geben und ihm und seinem Wort völlig vertrauen, und das jetzt und sofort, das ist das Gebot der Stunde! Sagen wir der Finsternis, trotz allem, was dagegen zu sprechen scheint: Das Hat Gott gesagt. Und hören wir nicht länger auf das „Wirklich?“ der Schlange.

Rufen wir, ja rufen wir zu Gott, tun Buße und kreuzigen unser Ich, unser Fleisch und unser Eigenleben – vertrauen wir ihm und ihm allein, bis Gottes Feuer vom Himmel fällt und er unser Opfer wohlgefällig annimmt und in diesen Dornbüschen brennt, ohne sie zu verzehren, wie bei den Jüngern zu Pfingsten – zur Ehre seines heiligen Namens und zum Zeugnis für diese Welt, was Gott aus dem Leben derer machen kann, die ihm ganz vertrauen.

Das wird die ganze Welt sehen und wir werden in die ganze Welt gehen und seine Zeugen sein – in der Kraft des Heiligen Geistes – und den Namen Jesu verherrlichen, wohin wir auch gehen.

Amen, ja Komm Herr Jesus!

Literaturverzeichnis

  1. Befreiung von der Macht der Sünde, Charles Trumbull (Brunnen)
  2. Der geistliche Christ, Watchman Nee (Ökumenischer Vlg.)
  3. Eine klare Darstellung der christlichen Vollkommenheit wie John Wesley sie glaubte und lehrte, John Wesley (epubli)
  4. Frei um zu siegen, Arthur S. Booth-Clibborn (Herold),
    PDF-Ausgabe online unter https://info.heilsarmee.de/files/hauptseite/dateien/downloadmaterial/hava-katalog/literatur/ebooks/deutsch/Frei-um-zu-siegen_Booth-Clibborn.pdf
  5. Heilige Sehnsucht: Lieder und Texte, Hrsg. Heino Weidmann (epubli)
  6. Heiligkeit und Vollmacht, Aaron Merritt Hills (epubli)
  7. Heiligung in biblischen Symbolen, Beverly Carradine (epubli)
  8. Tagebuch einer Heiligung – Von der Wüste ins verheißene Land,
    Heino Weidmann (epubli)
  9. Vierzig neue Leben Teil 1, Hrsg. Heino Weidmann (epubli)

 

Internetseiten:

  1. http://www.reformatorischeschriften.de/vollkommenheit.html
    Zugriff im Dezember 2018
  2. https://bibelbund.de/2014/12/100-jahre-berliner-erklaerung-teil-1/ Zugriff im Dezember 2018
  3. https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/poesie-at/ch/25f212d7fe337e01b19204dfbb282798/
    Zugriff am 25.03.2019
  4. http://www.evangelische-kirche-tittling.de/sites/predigten_2017/bettler.htm
    Zugriff am 25.03.2019
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Josua
    Zugriff am 12.01.2020
  6. https://www.vorname.com/name,Kaleb.html
    Zugriff am 19.07.2021
  7. http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=1414
    Zugriff am 27.11.2020
  8. http://www.netbible.org/ KJV Bibeltext mit Verweis auf Strong-Nummern und Strong Konkordanz mit Wort-Definitionen der im Urtext verwendeten Worte
  9. https://www.scripture4all.org/ Interlinear Bible
  10. https://de.wikipedia.org/wiki/Israel_(Name)
    Zugriff am 23.11.2021

  

Weitere deutschsprachige Literatur über Heiligung
(Beispiele, einige derzeit nur gebraucht / antiquarisch erhältlich)

“Das Geheimnis eines glücklichen Christenlebens“ von Hanna Whithall Smith (Herold-Verlag)

“Das Tagebuch John Wesleys“ (Herold-Verlag)

“Sie fanden neues Leben“ (Herold-Verlag)

“Vollkommene Übergabe“, “Bleibe in Jesu“ von Andrew Murray

“Hudson Taylor – ein Mann der Gott vertraute“ von Taylor, Biografie Hudson Taylors im Brunnen-Verlag / ABC Team, S. 194-199ff.

“Das geistliche Geheimnis Hudson Taylors“ von Taylor

“Hilfe zur Heiligung“ von Samuel Brengle (Herold-Verlag)

“Befreiung von der Macht der Sünde“ von Charles Trumbull

“Fürbitte verändert die Welt“ “Charles Studd“ von Norman Grubb

 

Weitere englischsprachige Literatur über Heiligung

Tausende gute Werke zum Thema gottgeschenkter siegreicher Heiligung aus dem 18. und 19. Jahrhundert gibt es kostenlos zum Download im Wesley Center Online http://wesley.nnu.edu/ in der Holiness Classics Library  http://wesley.nnu.edu/holiness-classics-library/

For A FREE HDM DVD containing over 14.000 files on Holiness, you may email Duane V. Maxey dvcm1937@gmail.com or dvcm37@holinessdataministry.net

 

 

 

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