1. Samuel

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 1  Das Alte Testament – Einzelbuchbetrachtungen – 1. Samuel, epubli.de, 2021.

1. Samuel

Auch das erste Buch Samuel beginnt mit einer Einzelperson: Hanna. Und wieder ist es eine Frau, die sich völlig auf Gott wirft und die das Liebste was sie hat Gott weiht. So wird sie zum großen Segen für das ganze Volk Israel. Hanna kann kein Kind bekommen. Die zweite Frau ihres Mannes Peninna verspottet sie deshalb. In ihrem jahrelangen Schmerz und in ihrer Not und Demütigung wirft sich Hanna ganz auf Gott. Als ihre Familie wieder einmal beim Heiligtum Gottes anbetet, fleht sie Gott um einen Sohn an. Den will sie Gott lebenslang geben und weihen, wenn er sie erhört. Gott erhört Hanna tatsächlich auf wunderbare Weise und sie bringt Samuel zur Welt. Nach seiner Entwöhnung löst Hanna ihr Versprechen ein und bringt den kleinen Samuel zum Priester Eli, damit Samuel dort am Heiligtum Gott dient. Da erfüllt Gott Hanna mit seinem Geist und sie lobt Gott:

1 Samuel 2, 1-10 N
Hanna betete: Jahwe hat mich wieder fröhlich gemacht, er hat mich aufgerichtet und gestärkt. Jetzt kann ich meine Feinde verspotten, denn deine Hilfe machte mich froh. Jahwe allein ist heilig, ja keiner außer dir, keiner ist ein Fels wie unser Gott. Spielt euch doch nicht so auf, tut nicht so groß, prahlt nicht so frech! Denn Jahwe ist ein Gott, der alles weiß, vor ihm werden die Taten gewogen. Die Bogen der Helden zerbrechen, doch die Schwachen gürten sich mit Kraft. Die Satten arbeiten jetzt für ihr Brot, und die Hungrigen ruhen sich aus. Die kinderlose Frau bringt sieben Kinder zur Welt, die kinderreiche welkt dahin. Jahwe tötet und macht lebendig, schickt zu den Toten und holt wieder zurück. Jahwe macht arm und macht reich, er erniedrigt und erhöht. Er hebt den Geringen aus dem Staub, holt den Armen aus dem Schmutz, um ihn unter die Edlen zu setzen, den Thron der Ehre lässt er sie erben. Die Fundamente der Welt gehören Jahwe, auf sie hat er den Erdkreis gegründet. Er behütet die Schritte seiner Frommen, doch die Frevler enden im Dunkel, denn niemand ist stark durch die eigene Kraft. Die mit Jahwe streiten, zerbrechen. Über sie donnert er im Himmel. Über die ganze Erde hält Jahwe Gericht. Seinem König verleiht er Macht, stärkt und erhöht seinen Gesalbten.

Das scheinbar kleine Geschehen in Hannas Alltag birgt in Wirklichkeit ein für alle Menschen geltendes Handeln Gottes:
Die, die sich wie Pennina aufgrund ihrer eigenen Kraft und Errungenschaft für stark und toll halten, gelten bei Gott nicht viel – die Folgen und der Lohn ihrer ichbezogenen Einstellung und Überheblichkeit sind Niederlage, Mangel und Knechtschaft.
Wer aber völlig auf Gott vertraut und ihn mehr ehrt als sich selbst, dem hilft und den erhört Gott. Er schenkt ihm Sieg, segnet ihn, bewahrt und gebraucht ihn. Gott wird die jetzige sichtbare Ordnung einmal umkehren und die Geringen aus dem Staub heben. Der Lobpreis der Hanna beleuchtet diese Wahrheiten in großer Kraft und geistlicher Tiefe. Und schon hören wir von Gott als Richter der ganzen Erde und von seinem König und Gesalbten, der diese Wahrheiten in Vollendung ausleben wird. So spannt das Loblied der Hannah eine weltumfassende Schau von Gottes Wesen, seiner Erhabenheit und Einzigartigkeit, seinem Handeln bis hin zur Vollendung der Weltzeit.

Der Gott geweihte Samuel ist die Frucht des Glaubens, der Demut und der Hingabe seiner Mutter Hanna. Nach ihm werden zwei Bibelbücher benannt. Er wird einer der segensreichsten, wenn nicht der segensreichste Richter in Israel. Samuel gehört zu den heiligsten Männern in der Bibel. Durch seine beständige Fürbitte wird er zum Wegbereiter einer tieferen geistlichen Umkehr des Volkes und zum dauerhaften Segen. Ohne Samuels Mutter Hanna mit ihren tiefen Glauben und ihrer Selbstaufgabe für Gott wäre es nicht dazu gekommen.

Leider ist das Gegenbeispiel nicht fern: Eli als amtierender Priester wehrt der Sünde seiner Söhne nicht genug, die brutal Gottes Opfer missachten und egoistisch in falscher Weise an sich reißen. Auch leben sie unzüchtig. Im Gericht Gottes kommt schließlich die ganze Familie um und steht fortan unter dem Fluch Gottes.

Nicht nur für das ganze Volk, sondern auch auf der persönlichen Ebene gilt daher:

Sein Liebstes, sein Alles für Gott geben – und Gottes reichen Segen jetzt und noch über den Tod hinaus erleben.

Gott nicht voll gehorchen und nicht ehren und versuchen – dann erfährst du den Tod und sein bitteres Fluchen.

Und noch mehr können wir im 1. Buch Samuel über die Prinzipien gelingenden Lebens und Sieges mit Gott lernen:

Der von Gott berufene Samuel ist Gott schon seit frühester Kindheit treu, vertraut und gehorcht ihm. Gott hilft ihm schon mit 6 Jahren, seine Menschenfurcht zu überwinden und so weist Samuel auch später furchtlos das ganze Volk Israel und König Saul zurecht, letztlich unter Lebensgefahr. Samuel vertraut Gott in Kriegsgefahr fleht und erlebt Erhörung. Samuel ist ein Mann des Gebetes und des Rechts. Und Gottes Recht lebt und lehrt er in Israel sein Leben lang.

Doch das Volk Israel will zu Samuels Zeiten einen König wie die Völker um sie her. Damit sündigen sie schwer in Gottes Augen, weil Gott ihr König war und ist – und sie sich eben nicht auf die gleiche Ebene mit der Welt stellen sollen. Das macht Samuel dem Volk deutlich. Nach der Buße des Volkes über ihren Königswunsch wählt Samuel aber doch auf Gottes Befehl Saul als ersten König Israels aus. Solange Saul als König Gott gehorsam ist, gibt Gott ihm und Israel Gelingen und Sieg über ihre Feinde.
Sauls Sohn Jonathan wagt im Vertrauen auf Gott – ohne konkrete Anordnung oder Verheißung Gottes wie bei den Richtern – einen privaten Angriff auf einen Posten der Feinde Israels. Und Jonatan siegt gegen die Übermacht durch Gottes Hilfe.

Hieraus können wir lernen, dass allein die Kenntnis von Gottes Wesen und seines Wortes uns auch zum mutigen Handeln für Gott veranlassen können, und es nicht immer einen besonderen Auftrag braucht. Auf der menschlichen Ebene hätte er sein Vorhaben zwar besser mit seinem Vater abstimmen sollen – aber Gott stellt sich zum Glauben und Mut Jonathans.

Saul selber ist aber bald darauf nicht mehr Gott in allem gehorsam. Aus Menschenfurcht und Ehrsucht sündigt Saul schwer gegen Gott. Er rottet nicht wie ihm befohlen die Amalekiter aus, die Gott als unheilbar böse gebrandmarkt hat. Gott nicht zu gehorchen heißt sich von Gott abzuwenden, und letztlich dem Götzen der Selbstsucht zu opfern. Da nützen auch keine anderen Opfer mehr etwas, wenn das Herz so falsch ist. Und wir lernen daraus: Unser Herz ist es, worauf es ankommt. Es soll ungeteilt bei Gott sein und ihm folgen. Ganzheit der Nachfolge ist gefragt, ohne Abstriche. Und das umso mehr bei Leitern in ihrer verantwortungsvollen Vorbildfunktion.

Leider muss Samuel dem König Saul daraufhin das Ende seiner Königsherrschaft ankündigen und salbt im Auftrag Gottes – erst noch im geheimen – David zum neuen König. Nach außen sieht David nicht außergewöhnlich stattlich aus, aber Gott sagt bei seiner Auswahl:

1 Sam 16, 7 N
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, Jahwe aber sieht auf das Herz.

Das Herz des Menschen ist der Dreh- und Angelpunkt vor Gott. Saul dagegen wird von einem bösen Geist geplagt und bekommt ausgerechnet und noch unwissend von David dem Harfenspieler Erleichterung und Hilfe bei seinen Anfällen.

Kurze Zeit später verhöhnen die Philister durch ihrem riesigen, starken und schwerbewaffneten Kriegsmann Goliath die Israeliten. Da findet sich im ganzen Heer Israels kein Mann der tapfer genug ist, gegen Goliath zu kämpfen außer dem jungen, kriegsunerprobten David. Aber David sagt zu Goliath:

1 Sam 17, 45 – 47 S
Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast! An diesem heutigen Tag wird dich der HERR in meine Hand liefern, …damit das ganze Land erfahre, dass Israel einen Gott hat. Und diese ganze Gemeinde soll erfahren, das der HERR nicht durch Schwert noch Spieß hilft; denn der Kampf ist des HERRN Sache, und Er wird euch in unsre Hand geben!

Und David siegt tatsächlich gegen Goliath und mit ihm Israel gegen die Philister. Was ist sein Geheimnis? David hat schon „im Kleinen“ bei seiner Aufgabe des Schafe Hütens mit Gott gerechnet. Er siegte schon in jungen Jahren mit und für Gott und bezwang Löwen und Bären. Dabei hatte er jeden Respekt vor der Gefährlichkeit oder der Größe des Gegners verloren – wenn Gott auf seiner Seite ist, wer kann gegen ihn sein? Und David bekennt schon vor dem tatsächlichen Sieg den Sieg, den Gott ihm geben wird. Ähnlich wie Jonathan sieht er, dass hier keine rein menschliche Beleidigung oder Verhöhnung erfolgt – Gottes Ehre wird angegriffen und damit die höchste Autorität im Universum – die in seinem Volk Israel Fleisch und Blut wird. So hat David ein ausgeprägtes Bewusstsein von Israels und seinem eigenen Stand in Gott und wendet dieses Wissen, ja vielmehr diese Überzeugung im Kampf an. Er bewaffnet sich mit 5 Steinen und besiegt ohne Rüstung und weitere Waffen alleine den schwerbewaffneten Goliath mit seiner Schleuder. So wird David zum Urtypus eines selbstbewussten Kriegers für Gott – so wie es auch Gottes Verheißung war für die Landnahme. Diese Haltung gilt es für jeden Gläubigen einzunehmen für alle Kämpfe in der unsichtbaren Welt. Davids Vertrauen auf Gott lässt ihn – wie wir schon so oft als Grundvoraussetzung des Sieges gesehen haben – sein Leben für Gott und andere riskieren.

 

Anders ist Sieg nicht zu bekommen:
Alles anerkennen was Gott ist und sagt. Die Zusagen und den Sieg Gottes schon vorab öffentlich bekennen und dann ganz danach handeln.
Sein ganzes Leben für Gottes Sache einsetzen und riskieren.

 

 

Nach seinem Sieg muss David aber bald und viele Jahre vor dem eifersüchtigen Saul fliehen. Gott bewahrt David und seine Leute vor den Händen Sauls, die ständig auf der Flucht sind. Mehrfach verschont David König Saul bei Gelegenheiten zur Rache und tötet ihn nicht, weil Saul der Gesalbte des Herrn ist. Feindesliebe wird hier als wichtiges Lebensprinzip des Mannes sichtbar, der später als ein Mann nach dem Herzen Gottes bezeichnet wird.

Doch auch David erlebt Beinahe-Niederlagen, wo nur Gott ihn vor Sünde bewahrt. Nabal, dessen Besitz David auf seiner Flucht vor Saul sorgsam behütet, will David in seiner Not nichts geben, obwohl er reichlich hat. Da will David sich mit eigener Hand rächen. Nabals Diener und seine Frau Abigajil erkennen aber die guten Taten Davids an und wollen David ehren. So geht Abigajil ohne Wissen ihres Mannes David mit einem Geschenk entgegen. Und so wird David durch Abigajils Demut, Weisheit und Großzügigkeit und damit durch Gott bewahrt.

David ist aber weiter auf der Flucht vor Saul, der ihm nach dem Leben trachtet. Immer wieder entgeht David mit seinem Männern Saul knapp. Zweimal hätte David Saul aber töten können. Doch er wagt es nicht, die Hand an den Gesalbten des Herrn zu legen und hindert seine Gefährten, es zu tun. David hilft und rächt sich nicht selbst. Er hat Ehrfurcht vor Gott und bewahrt sich.

Doch eines Tages setzt Saul und seinen Männern so sehr nach, dass sie es vorziehen aus dem Gebiet Israels zu fliehen und bei den Philistern Zuflucht und Bleibe zu suchen. Als diese später gegen Israel in den Krieg ziehen, sollen David und seine Männer zuerst zusammen mit den Philistern ziehen. Dann werden sie aber aus Sicherheitsgründen ausgemustert. Als sie heimkehren, sind die Amalekiter über ihr Lager hergefallen und haben ihren Besitz und Frauen geraubt. Seine Gefährten wollen David vor Erbitterung steinigen. Aber David stärkte sich in dem Herrn seinen Gott. Er zieht den Amalekitern hinterher besiegt sie und bringt die Frauen und den Besitz seiner Schar wieder zurück. Auch lehrt er seine Gefährten die Beute unter allen zu teilen, auch denen, die nicht mit in den Kampf zogen.

In der Zwischenzeit kämpfen die Philister gegen Israel. Saul, der auch noch eine Wahrsagerin befragt hatte, stirbt, und mit ihm sein Sohn Jonathan. Israel flieht.
David sendet von seiner Beute bei den Amalekitern eine Segensgabe an alle Stätten Judas, in denen er sich auf seiner Flucht aufgehalten hatte.

 

Segensspuren

  • Wer völlig auf Gott vertraut und ihn mehr ehrt als sich selbst, dem hilft und den erhört Gott. Er schenkt ihm Sieg, segnet ihn, bewahrt und gebraucht ihn mit Langzeitfolgen.
  • Sein Liebstes, sein Alles für Gott geben – und Gottes reichen Segen jetzt und noch über den Tod hinaus erleben.
  • Beständige Fürbitte der geistlichen Leiter für das Volk Gottes ist einer ihrer vornehmsten und wichtigsten Aufgaben neben dem Ausleben und Lehren des Gesetzes.
  • Menschenfurcht und Ehre von Menschen nehmen und auf Menschen mehr hören sind der sichere Weg in geistliche Niederlage und Tod.
  • Gottesfurcht, Gott mehr gehorchen als Menschen und keine Angst vor Gegnern haben, so groß und mächtig sie auch scheinen mögen, das ist der einzige Weg zum Sieg mit und für Gott.
  • Auch ohne besonderen Auftrag Gottes können wir im Vertrauen auf Gott und seine Zusagen Sieg für Gott erringen – denn die Grundverheißung des Sieges ist uns schon gegeben.
  • Wenn das Herz falsch ist, nützen auch keine anderen Opfer mehr etwas. Unser Herz ist es, worauf es ankommt. Es soll ungeteilt bei Gott sein und ihm folgen.
  • In der Kindheit und Jugend lernen wir am besten, wie wir mit Gott siegen können.
  • Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an.
  • Wohl dem Menschen, der nicht ansieht, was vor seinen Augen ist, sondern der auf Gottes Ehre, Stärke und Macht sieht. Ihm wird Gott Sieg schenken.
  • Gottes Sieg unserem Feind trotz drohender Niederlage ins Angesicht bekennen: Das ist die Grundlage des Sieges Gottes über unsere Feinde.
  • Sich an Gott hängen, Geduld in Trübsal, Feindesliebe und Demut bereiten auf verantwortliche Aufgaben in Gottes Arbeit vor.
  • Gewalt, Unrecht und Selbstanmaßung sind keine Option auf Weg, Gottes Verheißungen zu erlangen.
  • Ohne Gottes aktives Eingreifen zu unserem Schutz sind auch wir immer in Gefahr, falsche Entscheidungen zu treffen.
  • Wenn wir am Ende sind, nicht mehr können, alles und selbst unsere Vertrautesten gegen uns sind – dann ist der HERR immer noch die Quelle unserer Kraft und Zuversicht. Wenn wir uns in Gott stärken und alles von ihm erwarten, kann er uns aus dem tiefsten Loch holen und uns zu Ehren bringen.
  • Füreinander einstehen, niemanden bevorzugen oder vernachlässigen – das ist Gottes Lebenselixier für das Wohl seines Volkes und Frieden untereinander.
  • Freigebigkeit bereitet den Weg zu eigenem Segen.

 

Meine Beobachtungen

 

 

 

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