© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 1 Das Alte Testament – Einzelbuchbetrachtungen – 2. Samuel, epubli.de, 2021.
2. Samuel
Nach dem Tod Sauls und Jonathans wird David König über Juda. Über die restlichen Stämme Israels wird Isch-Boschet König, ein Sohn Sauls. Sieben Jahre leben die benachbarten Reiche unter Spannungen miteinander. Schließlich wird Isch-Boschet ohne Davids Wissen und Schuld ermordet. David bestraft die Schuldigen. Alle sehen, dass David nicht daran schuld war. Dann wird David zum König über ganz Israel gesalbt.
Mit Hilfe des Königs Hiram von Tyrus baut sich David ein Haus. Dann entstehen Kriege, in denen David durch Gott stets den Sieg davonträgt. Das Königtum über Israel festigt sich in Davids Hand.
David holt die Lade Gottes. Aber entgegen dem Gesetz trägt kein geweihter Levit die Lade Gottes. Als Usa seine Hand nach der Lade ausstreckt, um sie vor dem Umkippen zu bewahren, wird der Herr zornig auf Usa und er stirbt. David bekommt einen solchen Schrecken, dass er die Lade statt nach Jerusalem ins Haus Obed-Edoms bringen lässt. Den segnet der Herr so sehr, dass David doch wieder Mut fasst und die Lade nach Jerusalem holt. Diesmal wird sie nach der Vorschrift von geheiligten Leviten getragen und begleitet. Als die Lade in Jerusalem ankommt, tanzt David vor Freude mit aller Kraft vor ihr. Er feiert vor Freude ausgelassen. Seine Frau Micha tadelt ihn dafür. Doch Micha bekommt danach lebenslang kein Kind.
Als sich das Königtum unter seiner Hand schließlich gefestigt hat, möchte David aus Liebe zu Jahwe und zu seiner Ehre ein Haus bauen. Es schmerzt ihn, dass er selbst in einem großen Haus wohnt, die Bundeslade Gottes aber nur in einem Zelt. Der HERR ist davon so bewegt, dass er David daraufhin großen Segen für sein eigenes Haus und eine beständige Königsherrschaft in Israel durch einen seiner Söhne verspricht. Aber nicht David selbst, sondern ein Sohn Davids nach ihm soll das Haus bauen.
David dankt Gott ehrfürchtig. Dabei ist David klein in seinen eigenen Augen, erhebt Gott, erkennt an, dass die Ehre des Namens Gottes – verkörpert durch sein Volk – das Wichtigste ist, worauf es auf der Erde ankommt. Und der Name Gottes soll auch in Zukunft geehrt werden. Dazu beruft sich David auf Gottes Zusagen, bittet um deren Verfüllung und vertraut auf die Wahrheit von Gottes Worten. Nicht David und seine Wünsche stehen im Mittelpunkt seines Gebetes. Sie sind nur ein Sprungbrett für David und sein Sehnen, dass Gottes Name geehrt werde.
Doch in einem schwachen Moment sündigt David schwer, zerstört damit fast alles und bringt großes Leid über sich selbst und seine Familie. Er begeht Ehebruch mit Batseba, der Frau Urias. David will seine Sünde vertuschen und sorgt dafür, dass Uria im Krieg gegen die Ammoniter umkommt. Doch David sieht seine Sünde ein, kehrt tief und gründlich um und demütigt sich unter seine Schuld und unter Gott. Entgegen dem Gesetz des Mose muss David nicht sterben – Gott vergibt ihm. Folgend sucht David, ein Leben der Vollkommenheit und Reinheit in Beständigkeit vor Gott zu führen und ist und bleibt Gott treu.
Der Prophet Natan hat maßgeblichen Anteil an der Umkehr Davids. Er traut sich unter Lebensgefahr im Auftrag Gottes David mit seiner Schuld vor Gott zu konfrontieren. Hier sehen wir, wie wichtig es ist, dass Sünde nicht einfach unter den Teppich gekehrt, sondern genannt und bekannt wird.
Von David lernen wir, wie wichtig es ist, Sünde schnell und noch zu Lebzeiten zu bereinigen. Auch ist es wichtig, dem eigenen Haus gut vorzustehen. Auch wenn Davids Schuld vergeben war, hatte seine Sünde doch schwere Konsequenzen für ihn und sein ganzes Haus.
Doch David hält das folgende Gerichts Gottes wegen seiner Sünde geduldig und demütig aus. Gott bringt Leid und Unglück über seine Familie, setzt ihn zeitweise als König ab, und lässt seinen Sohn Absalom Krieg gegen ihn führen. Am Ende erlebt David wieder Gottes Gnade: Jahwe bringt den geflohenen David zurück nach Jerusalem und setzt ihn wieder als König ein.
Danach führt David viele Jahre ein Leben des Sieges mit Gott. Zu seinem Lebensende hin erringen zunehmend andere, neue und junge Krieger besondere und außergewöhnliche Siege für Gott, so wie einst David gegen Goliath. Sein beispielloses Gottvertrauen bringt eine reiche Späternte ein. David scheint nach seinem Fall sehr geläutert gewesen zu sein – im Psalm 51 bittet er Gott um ein reines Herz, im Psalm 119 ringt er um Vollkommenheit in Gottes Wegen. Und im Alter lässt er eine wunderschöne Jungfrau, die ihn bedient und die den körperlich kalten König im Bett wärmt, unberührt. David hatte aus seinen Fehlern gelernt.
Trotzdem hatte er über seine offensichtlichen Sünden hinaus Fehler: Er ehrte seinen gegen seine Herrschaft rebellierenden Sohn Absalom mehr als das Kriegsvolk, das ihn genau vor diesem Sohn mit dem Einsatz seines Lebens verteidigte. Er erzog auch seinen ältesten Sohn Ammon antiautoritär, indem er ihn nie zurechtwies – und provoziert und erntet so dessen Rebellion. Und er ließ erst seinen Sohn Salomo nach ihm Missstände in Ordnung bringen, die schon zur Zeit seiner eigenen Regentschaft eingetreten waren.
Trotz aller seiner Sünde und Fehler war David nach dem Urteil der Bibel ein Mann nach dem Herzen Gottes. Sein unbedingtes Vertrauen auf Gottes Macht und Gottes Worte, seine tiefe Umkehr von seiner Sünde, sein unbedingter Wille, dass Gott in allen Dingen geehrt wird, sein reines Leben nach seiner Läuterung: All das macht sein enges und vertrautes Verhältnis mit Gott aus. Damit wird er zu DEM Maßstab, an dem alle nach ihm kommenden Könige gemessen werden und auch wir. Denn David war ein Mann „nach dem Herzen Gottes“. Später wird David sogar aufgrund von Gottes Verheißungen zum Stammvater von Jesus. Gott hielt sein Wort.
Am Ende seines Lebens lässt Gott David noch seinen Sohn Salomon als König über Israel sehen, so wie er es verheißen hat.
Segensspuren
- Herrschen kann nur, wer Recht übt.
- Wir können Gottes Herrlichkeit und Heiligkeit nur entsprechend seinem Wort suchen und finden.
- Der Wunsch, Gott zu ehren und für ihn etwas zu tun, ist die Grundlage allen Segens, aller Ehre und aller Gottesverheißungen.
- Ständige Siege mit Gott sind möglich. Sie erfordern Reinheit, Treue im Kleinen und Gottvertrauen.
- EIN unachtsamer und schwacher Moment kann unendlich viel Gutes zerstören.
- Müßiggang und die Lust der Augen sind aller/vieler Laster Anfang.
- Sünde muss gerügt und angesprochen werden, auch unter Lebensgefahr. Sonst ist der Untergang vorprogrammiert.
- Wir können und dürfen immer Buße tun und zu Gott umkehren. Gott ist immer bereit uns zu vergeben und uns wiederaufzunehmen, wenn wir von Herzen zu ihm umkehren.
- Die Vergebung Gottes macht unsere Sünden nicht ungeschehen. Jede Sünde hat ernste Folgen.
- Besser nicht zu sündigen, als zu sündigen und dann
- Besser umzukehren und Gottes Heilung und Vergebung zu erfahren, als ohne Umkehr weiterzugehen und das Unheil noch größer zu machen.
- Fehlerfrei ist nicht einmal der, der ein Mann nach dem Herzen Gottes ist.
- Fehler, Versagen und Sünde sind nicht das Gleiche in Gottes Augen. Die Sünde ist das, was uns von Gott trennt.
- Jeder Sieg, den wir für Gott erringen, wird auch andere nach uns inspirieren und zum Sieg helfen. Ihre Siege sind auch unsere Siege.
- Beständiges Leben mit Gott, Ringen um Reinheit und Vollkommenheit auf Gottes Wegen, Gott an erster Stelle, das ist das Leben, das Gott gefällt und ehrt.
Meine Beobachtungen