© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 2 Das Neue Testament – Einzelbuchbetrachtungen – Galater, epubli.de, 2021.
Galater
Gal 2, 15-17 N
Trotzdem wissen wir, dass kein Mensch vor Gott bestehen kann, wenn er versucht das Gesetz zu halten. Bestehen kann er nur durch den Glauben an Jesus Christus. Darum haben wir ja Christus vertraut, um durch den Glauben an ihn bei Gott angenommen zu werden – und nicht durch Erfüllung des Gesetzes. Kein Mensch kann durch Gesetzeserfüllung die Gerechtigkeit erreichen, die vor Gott gilt. Wenn sich nun aber herausstellt, dass wir Sünder sind, wir, die durch Christus vor Gott als gerecht bestehen wollen, ist dann vielleicht Christus ein Diener der Sünde geworden? Das ist völlig ausgeschlossen!
Hier erklärt Paulus deutlich, dass jeder Mensch ein Sünder ist und das Gesetz nicht halten und nicht vor Gott bestehen kann. Das ist eine unumstößliche Bestandsaufnahme. Ist damit nun alle Diskussion zu Ende und gibt es für die Zukunft der Gläubigen kein heiliges Leben? Ist wohlgefällig vor Gott leben zu können in die Unmöglichkeit verbannt? Nicht, wenn wir auch die anderen Aussagen von Paulus eingehend betrachten.
Gal 2, 19-20 N
Denn das Gesetz hat mich dazu gebracht, für das Gesetz gestorben zu sein, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt und lebe praktisch nicht mehr. Christus lebt in mir. Und das Leben, das ich jetzt noch in meinem sterblichen Körper führe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat.
Das Geheimnis liegt in unserem Tod, ja dem Tod der an Jesus Christus Gläubigen – während wir noch leben. Unser altes Ich und Sündersein hat Christus de facto schon gekreuzigt. Unser alter Mensch lebt nicht mehr. Das ist eine Tatsache in Christus. Jesus starb am Kreuz für alle Menschen. Allen, die ihm vertrauen, wird sein Tod stellvertretend angerechnet. In ihrem Stand vor Gott sind sie mit Christus gestorben und zu einem neuen Leben mit Christus auferstanden. Deshalb kann Gott uns in unserer Rechtfertigung so ansehen, als wären wir keine Sünder. Und das was Gott in unserem Stand in Christus schon getan hat, können und sollen wir auch mit unserem Bewusstsein nachvollziehen. Das wird hier bei Paulus deutlich. Unseren Stand vor Gott sieht – nur Gott. Unser wirklich gelebtes Leben, sehen die Menschen um uns her. Und in diesen Versen wird klar, dass es wirklich nur ein einziges heiliges und gottwohlgefälliges Leben auf dieser Erde gegeben hat, gibt und geben wird: Das Leben Jesu Christi. Und nur insofern Christus ganz in mir lebt und mein altes Ich auch bewusstseinsmäßig ganz gestorben ist, ist mein Leben heilig. Das kann kein Mensch aus eigener Kraft erreichen.
Aber wie können wir mit das mit Paulus nachvollziehen? Wie können wir erfahren, dass unser alter Mensch tot ist und nur noch Christus in uns lebt? Diese Frage muss jeder Nachfolger Jesu mit seinem Herrn klären. Die Grundlage sind die hier beschriebenen Heilstatsachen in Christus. Wenn unser alter Mensch wirklich tot ist, dann führt Christus sein siegreiches Auferstehungsleben in uns. Christus in ihm ist heilig und sündigt nicht. Man merkt es Paulus in diesen Versen und auch sonst in seinen/m Brief/en an, dass Christus sein Leben war. Er hatte nicht nur vor Gott seinen geistlichen Stand in Christus. Auch mit seinem Bewusstsein war er ganz in ihm. Christus war sein Leben. Was Gott Paulus geschenkt hatte und was Paulus auslebte war miteinander verschmolzen und eins geworden.
Christus lebte also sein eigenes heiliges und siegreiches Leben durch Paulus aus. Und die Verbindung zu diesem Leben Christi geschieht durch eine Kreuzigung. Der Tod des Ichs ist die Voraussetzung dafür, dass Christus ganz den Platz in mir einnehmen kann, der ihm zusteht. Und der beständige Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat, ist das christliche Geheimnis des Sieges.
Gal 3, 1-2 N
Ihr törichten Galater! Wer hat euch nur verzaubert? Euch wurde Jesus Christus doch als gekreuzigt vor Augen gemalt! Nur das eine will ich von euch wissen. Habt ihr den Geist empfangen, weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft vom Glauben gehört habt? Begreift ihr das nicht? Wollt ihr wirklich in eigener Kraft zu Ende bringen, was ihr im Geist angefangen habt?
Können wir nie Gott wohlgefällig leben, weil wir Sünder sind und bleiben? Die Frage ist, ob wir mit unserer eigenen oder mit Gottes Kraft rechnen. Mal ganz ehrlich. Wir haben eben schon gesehen, dass Christus in uns leben will und wir dafür unserem Ich sterben müssen. Der Segen kommt durch unser inneres Sterben und durch unseren Glauben an seine Auferstehungskraft zu uns, nicht durch unsere eigenen Bemühungen, heilig zu leben. Das bestätigt uns auch die hier zitierte Bibelstelle. Wir konnten uns ja auch nicht aus eigener Kraft retten und wiedergebären. Unser Heil in Christus nahmen wir einfach als Tatsache und Geschenk im Glauben an. Unverdient schenkt Gott uns seine Rettung und seinen Geist und macht uns zu seinen Kindern. Das alles erhalten wir, weil wir ihm vertrauen. Es ist ein Prinzip im Reich Gottes, dass uns alles Wesentliche geschenkt wird – wir es aber im Glauben annehmen müssen.
- Eigene Kraft oder im Glauben beschenkt werden
- Eigene Kraft oder die Kraft des Heiligen Geistes
Die eigene Kraft, das eigene Vermögen steht in unversöhnlichem Widerstreit zum Glauben an Christus und zur Kraft des Heiligen Geistes. Und dieses Prinzip gilt auch, wenn wir Gottes Wort weiter durchforschen, ob ein Leben der Liebe und des Sieges über die Sünde möglich ist. Der Versuch, irgendetwas aus eigener Kraft zu schaffen, steht unter dem Fluch des Gesetzes nach dem Galaterbrief.
Gal 3, 10-11 N
Denn alle, die auf die Erfüllung des Gesetzes vertrauen, sind unter einem Fluch, denn es steht geschrieben. “Fluch über jeden, der nicht alles, was im Gesetzbuch geschrieben ist, erfüllt.” Es ist klar, dass mit Hilfe des Gesetzes niemand vor Gott gerecht werden kann, denn “der Gerechte wird aus Glauben leben”.
Und das gilt sicherlich sowohl für unsere Rechtfertigung, also unsere grundsätzliche Annahme bei Gott, als auch für unsere Heiligung, unser Bestreben, heilig und wohlgefällig vor Gott zu leben. Alles wird nur durch Glauben erlangt und nicht durch eigene Anstrengungen.
Gal 3, 24 N
So führte das Gesetz uns wie ein streng ermahnender Erzieher zu Christus, damit wir durch den Glauben von Gott als gerecht anerkannt würden.
Wenn wir das Gesetz ansehen, sehen wir, wie Gott ist – und wie wir selber nicht sind. Das lässt uns zu Gott kommen und ihn bitten und ihm dafür glauben, dass ER sein Gesetz in uns erfüllt, denn so sind wir nicht. Wir können es von Natur aus nicht halten. Egal ob alttestamentliches Gesetz oder alle Gebote und Mahnungen im Neuen Testament. Alle zeigen uns, wie Gott ist, denn das Gesetz beschreibt sein Wesen, ja, es ist Ausfluss seines Wesens. Und nur, wenn er sich selber und sein Wesen durch uns auslebt – und das vollkommen, weil wir tot sind – ist es jemals möglich, dass wir so leben wie er – es will. Das heißt, dass er in uns sein Leben auslebt, das Ausfluss seines Wesens ist.
Aber geht das wirklich? O ja, das geht. Schauen wir es uns noch einmal an.
Gal 3, 27 N
Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft wurdet, habt euch mit Christus bekleidet.
Gal 2, 19-20 N
Denn das Gesetz hat mich dazu gebracht, für das Gesetz gestorben zu sein, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt und lebe praktisch nicht mehr. Christus lebt in mir. Und das Leben, das ich jetzt noch in meinem sterblichen Körper führe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat.
Im Keim ist dieses Leben in jedem Gläubigen von Anfang an angelegt. Dass wir es auch ausleben, darum kämpft Paulus für die Galater im Galaterbrief.
Gal 4, 19 N
Meine lieben Kinder, euretwegen erleide ich noch einmal Geburtsschmerzen, bis Christus in euch Gestalt gewinnt.
Gal 5, 1 N
Christus hat uns befreit, damit wir als Befreite leben.
Und hier ist nicht nur Freiheit vom Gesetz, sondern auch die Freiheit von der Sünde gemeint. Denn wenn wir immer und immer wieder sündigen müssten, dann wären wir nicht befreit, sondern immer noch versklavt.
Gal 5, 6 N
Das Einzige, was zählt, ist der Glaube, der durch Liebe wirkt.
Glaube und Liebe wirken zusammen, sie sind ein unzertrennliches Paar. Nur durch Glauben haben wir Liebe. Nur durch unseren Glauben an den gekreuzigten Christus werden wir liebesfähig.
Gal 5, 13-14 N
Ihr seid ja zur Freiheit berufen, liebe Geschwister! Nur benutzt die Freiheit nicht als Freibrief für eure eigenwillige Natur, sondern dient einander in Liebe. Denn das ganze Gesetz ist erfüllt, wenn ihr das eine Gebot haltet. “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!”
Zuerst hatte Paulus gesagt, dass das Gesetz niemand halten und dadurch vor Gott gerechtfertigt werden kann (Gal 2, 16-17). Hier aber geht Paulus davon aus, dass im Glauben Gerechtfertigte das ganze Gesetz halten sollen und damit können, indem sie ihren Nächsten lieben. Zwischen der Unfähigkeit des natürlichen Sünders, Gottes Gesetz zu halten und dem Auftrag und der Aussicht der Gläubigen, das Gebot der Liebe zu halten liegt – der Empfang des Heiligen Geistes und dass die Galater jetzt im Geist, und nicht mehr im Fleisch sind (Gal 3, 2-3). Christus hat uns freigemacht (Gal 5, 1), das ist unsere Grundausstattung als Gläubige. Und von dieser Position in Christus aus sollen wir die uns gegebene Freiheit nutzen, indem wir das Gebot der Liebe halten. Ja, die Liebe ist das höchste Gebot. Und wieder sagt Gott uns das in einem Kontext, der NICHT SAGT: Das ist unmöglich.
Ja, die Galater weichen noch von diesem Ziel ab.
Gal 5, 15 N
Wenn ihr euch aber kratzt und beißt, dann passt nur auf, dass ihr euch nicht gegenseitig auffresst.
So war die Realität bei ihnen und wohl auch vielerorts bei uns heute. Doch muss es so sein und bleiben?
Gal 5, 16 N
Ich will damit nur sagen. Der Geist Gottes soll euer Leben bestimmen, dann werdet ihr den eigenen Begierden widerstehen können.
Was für eine Verheißung! Das Geheimnis der Kraft, des Überwindens und der Liebe liegt im Geist Gottes in den Gläubigen begründet. Durch den Geist Gottes können wir tun, was wir ohne den Geist Gottes nicht könnten. Gott tut durch seinen Geist in uns, zu was wir selbst nicht in der Lage sind. Und wenn wir es 10.000-mal (noch) nicht erleben, ist das DIE Verheißung Gottes für den absoluten Sieg über die Sünde in unserem Leben.
Einen Dämpfer scheint uns Vers 17 zu geben.
Gal 5, 17 N
Denn die menschliche Natur widerstrebt dem Geist Gottes und der Geist Gottes ebenso der menschlichen Natur. Beide stehen gegeneinander, damit ihr nicht einfach tut, was ihr wollt.
Befinden wir uns hier doch in einer Falle, aus der wir nicht herauskommen und in geistlicher Ohnmacht und Gefangenheit in unserer alten Natur? Allein der gepriesene Vers 16 der Verheißung davor sollte uns eigentlich schon eines Besseren belehrt haben. Der Geist Gottes soll euer Leben bestimmen, dann werdet ihr den eigenen Begierden widerstehen können. Damit sagt Paulus genau das Gegenteil von dem, was er hier in Vers 17 zu sagen scheint.
Was meint Paulus also hier? Hier geht es um den Kampf der menschlichen Natur, oder je nach Übersetzung des alten Menschen oder des Fleisches, gegen den Geist Gottes. Dabei ist es schon widersinnig an sich anzunehmen, dass der Geist Gottes in diesem Kampf unterliegen wird. Aber ist diese Bibelstelle – praktisch in vielen Übersetzungen – überhaupt richtig übersetzt? Der Urtext betont, dass es eine falsche Wahl trotz vorhandener anderer Möglichkeit ist, und dass es sich NICHT um eine unumstößliche Gesetzmäßigkeit handeltso Dr. Steele und John Wesley in 6, Kapitel 10.
Das in Vers 17 angedeutete Dilemma löst sich also auf, wenn wir darauf hören, was uns Paulus wirklich in Gal 5 sagen will. Dazu habe ich das Kapitel auf die wichtigsten Verse kondensiert.
Gal 5 N (Auszüge)
Christus hat uns befreit … Ich will damit nur sagen: Der Geist Gottes soll euer Leben bestimmen, dann werdet ihr den eigenen Begierden widerstehen können. … Menschen, die zu Jesus, dem Messias, gehören, haben die eigene Natur mitsamt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir nun durch den Geist Gottes das neue Leben haben, so wollen wir es auch in diesem Geist führen.
Die Befreiung vom Gesetz ist unser Vorrecht. Vom Geist Gottes geführt und bestimmt zu werden, erlöst uns von der Macht des Fleisches.
Und wenn wir wirklich unrettbar der Macht des Fleisches oder unserer alten Natur ausgeliefert wären, dann wehe uns:
Gal 5, 19-21 N
Was unsere Natur hervorbringt, ist offensichtlich. Sexuelle Unmoral, Unsittlichkeit und Ausschweifung, Götzendienst und Zauberei, Feindseligkeit, Streit und Eifersucht, Zornausbrüche, Intrigen, Zwistigkeiten und Spaltungen, Neidereien, Sauforgien, Fressgelage und ähnliche Dinge. Ich warne euch, wie ich das schon früher getan habe. Wer so lebt, wird in Gottes Reich keinen Platz haben.
Wer völlig hilflos seinem „Fleisch“ und „alten Menschen“ ausgeliefert ist und nach ihnen lebt, wird nie im Himmel ankommen!
Sicherlich sind mit dieser Aufzählung nicht nur einzelne Fehltritte gemeint, die wir sofort bereuen und für die wir sofort Vergebung suchen und finden können, sondern eher ein ganzer unbußfertiger Lebensstil. Trotzdem wird deutlich, dass es im Reich Gottes keinen Platz gibt für solche, die IN diesen Dingen leben. Damit wird auch deutlich, dass in Vers 5, 17 nicht gemeint sein kann, dass wir unrettbar in unserer alten Natur gefangen sind. Das würde völlig der Befreiungskraft des Evangeliums widersprechen. Das wird auch dadurch bestätigt, dass Paulus sagt, dass es geboten und möglich ist, auf den Geist zu säen (=Lebensstil) und durch den Geist Gottes über das Fleisch zu siegen, es dagegen unser Tod ist, auf unser Fleisch zu hören und darauf zu säen (auch ein Lebensstil).
Gal 6, 7-8 N
Täuscht euch nicht. Gott lässt sich nicht verspotten! Was der Mensch sät, wird er auch ernten. Wer auf seine eigene Natur sät, wird von ihr den Tod ernten. Wer auf den Geist Gottes sät, wird von ihm das ewige Leben ernten.
Und hier wird von Paulus klar davon geredet, was durch den Geist Gottes im Leben jedes Christen möglich ist.
Gal 5, 22 N
Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist. Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.
Wir können Frucht bringen durch den Heiligen Geist in uns. Wenn es nicht dazu kommt und keine Früchte sichtbar sind, ist der Mensch entweder kein Christ oder ein Christ, der dem Geist noch nicht so folgt, wie er sollte. Es bleibt auf jeden Fall Gott alleine vorbehalten, darüber zu urteilen.
Gal 5, 24-25 N
Menschen, die zu Jesus, dem Messias, gehören, haben die eigene Natur mitsamt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir nun durch den Geist Gottes das neue Leben haben, so wollen wir es auch in diesem Geist führen.
Und wieder wird uns vor Augen geführt, dass mit der Bekehrung etwas völlig Neues gekommen ist. Da haben ein Tod und eine Kreuzigung stattgefunden. Die alte Natur ist schon tot – und wir waren selbst dabei beteiligt indem wir Christus annahmen! Wir haben selbst schon unsere eigene Natur mitsamt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wir haben neues Leben. Und jetzt sollen wir es ausleben. Das ist nur durch den Geist Gottes möglich. Aber eben MÖGLICH.
Und immer und immer wieder finden wir das Prinzip, dass wir erst beschenkt werden und in den richtigen Stand vor Gott kommen, dann aber lernen sollen, unserem Stand gemäß zu leben.
Gal 6, 1-2 N
Liebe Geschwister, wenn jemand von euch in eine Sünde hinein stolpert, dann müsst ihr, als vom Geist bestimmte Menschen, ihn verständnisvoll auf den rechten Weg zurückbringen. Du solltest dabei aber gut aufpassen, dass du nicht selbst zu Fall kommst. Helft euch gegenseitig, die Lasten zu tragen. Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz des Messias.
Dass wir auf diesem Weg fallen können, wird klar betont. Aber Paulus sieht es hier nicht als die Regel, sondern als die Ausnahme. Und da sind ja dann noch die geistlichen Geschwister, die helfen können. Auch für sie ist nicht zu Fall zu kommen alles andere als ein Selbstläufer und bedarf höchster Wachsamkeit und Nähe zu Christus. Aber trotzdem lesen wir hier nichts von einem unüberwindbaren Gesetz der Sünde. Vielmehr sagt Paulus, wenn die Galater umsetzen, was er sagt, dann werden sie das Gesetz Christi erfüllen. Es ist also möglich, so zu leben. Paulus stellt den Galatern und uns klar vor Augen: Wenn wir uns gegenseitig helfen, unsere Lasten zu tragen, dann erfüllen wir das Gesetz Christi – nicht, um gerecht zu werden, sondern weil wir als Gerechtfertigte durch Christus und seinen Geist in uns dazu in die Lage versetzt wurden.
Gal 6, 9 N
Wir wollen also nicht müde werden, Gutes zu tun, denn wenn die Zeit gekommen ist, werden wir die Ernte einbringen, falls wir nicht aufgeben.
Beharrlichkeit ist in allen geistlichen Dingen notwendig, um die Erfüllung der Verheißungen Gottes erleben zu können.
Gal 6, 15 N
Schließlich kommt es nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern allein darauf, in Christus neu geschaffen zu sein.
Der natürliche Mensch ist ein Sünder und kann das Gesetz Gottes nicht erfüllen. Bei der Bekehrung erschafft Gott in uns einen neuen Menschen, der ganz andere Voraussetzungen hat, als der natürliche Mensch. Er ist vom Gesetz befreit, das von ihm fordert in eigener Kraft das Gesetz Gottes zu halten. Er hat jetzt den Geist Gottes und wird von ihm bestimmt. So kann er das Gesetz Christi halten. Das ist Gottes Verheißung an uns.
Zusammenfassung Galaterbrief
Jeder Mensch ist ein Sünder. Mit dieser göttlichen Diagnose kommen wir zu Christus. Wir sind aus uns selbst ungenügend in den Augen Gottes und unfähig, Gottes Gesetz zu halten. Wir werden aus reiner Gnade bei Gott angenommen. Doch dann schenkt uns Gott bei unserer Hinwendung zu Christus seinen Geist, der in uns gegen unsere alte Natur kämpft. Wir kreuzigen unsere Leidenschaften und Begierden. Wir befinden uns in einem Bürgerkrieg. Wenn wir unserer alten Natur nachgeben, unterliegen wir. Wenn der Geist unser Leben bestimmt, siegen wir und bringen die Früchte des Geistes hervor. Wer wird gewinnen, unser Fleisch, oder der Geist Gottes? Die Lösung unseres Sündendilemmas ist, unser altes Ich bewusst zu kreuzigen und uns von Gott im Glauben beschenken zu lassen. Aus eigener Kraft Gott wohlgefällig zu leben – das wird uns nicht gelingen. Jeder an Christus Gläubige ist durch die Wiedergeburt innerlich neu erschaffen. Er hat durch den Glauben Gottes Geist erhalten. Diese neue Identität und neuen Möglichkeiten sollen sich jetzt auch in unserem Leben verwirklichen und zeigen. Das Gesetz Gottes hat uns dazu gebracht, unsere Schuld und Unfähigkeit einzusehen und zu Christus zu kommen. Daraufhin hat Gott uns auch angenommen. Das haben wir im Glauben ergriffen. Genau das gleiche Prinzip gilt auch für unsere Unfähigkeit, das Gesetz Gottes zu halten. Auch diese Erkenntnis treibt uns Christus in die Arme. Im Glauben können wir annehmen, was er für und durch seinen Geist in uns tun will: Sein siegreiches und früchtebringendes Auferstehungsleben in uns ausleben. Das geschieht, wenn wir uns ganz von seinem Geist bestimmen lassen. Denn es gab und gibt nur ein siegreiches Leben auf dieser Welt – das Leben Christi durch seinen Geist. Im Glauben gibt er uns daran Anteil, wenn wir mit ihm sterben – dann leben wir auch mit ihm. Dann sind wir von unserem alten Menschen und dem Gesetz befreit. Nicht mehr leben wir, sondern Christus lebt in uns. So vollziehen wir das in unserem bewussten Leben nach, was Christus schon im Zentrum unseres Seins geschaffen hat. Wir sind daran zwar beteiligt, wie aus den vielen Ermahnungen und Ermunterungen im Galaterbrief deutlich wird. Aber das Eigentliche können wir nicht machen – das schenkt uns Gott aus Gnade und durch den Glauben in der Kraft des Heiligen Geistes. Alles Wesentliche erlangen wir nicht durch eigene Anstrengung, sondern nur frei geschenkt durch den Glauben an Christus. Er erschafft uns in Christus durch den Tod unseres alten Menschen zu einer neuen Kreatur. Er ermöglicht uns durch seinen Geist das Vollbringen des Guten. Er schafft die Früchte des Geistes durch seinen Geist in unserem Inneren. Alle Ehre seinem Namen!
Ich bewerte den Galaterbrief ganz klar mit pro völliger Heiligung.
contra
Gal 2, 16-17 N
Kein Mensch kann durch Gesetzeserfüllung die Gerechtigkeit erreichen, die vor Gott gilt. Wenn sich nun aber herausstellt, dass wir Sünder sind, wir, die durch Christus vor Gott als gerecht bestehen wollen, ist dann vielleicht Christus ein Diener der Sünde geworden?
Gal 5, 15 N
Wenn ihr euch aber kratzt und beißt, dann passt nur auf, dass ihr euch nicht gegenseitig auffresst.
Gal 5, 17 N
Denn die menschliche Natur widerstrebt dem Geist Gottes und der Geist Gottes ebenso der menschlichen Natur. Beide stehen gegeneinander, damit ihr nicht einfach tut, was ihr wollt.
Gal 6, 1-2 N
Liebe Geschwister, wenn jemand von euch in eine Sünde hineinstolpert, dann müsst ihr, als vom Geist bestimmte Menschen, ihn verständnisvoll auf den rechten Weg zurückbringen. Du solltest dabei aber gut aufpassen, dass du nicht selbst zu Fall kommst.
pro
Gal 2, 16-17 N
Wenn sich nun aber herausstellt, dass wir Sünder sind, wir, die durch Christus vor Gott als gerecht bestehen wollen, ist dann vielleicht Christus ein Diener der Sünde geworden? Das ist völlig ausgeschlossen!
Gal 5, 1 N
Christus hat uns befreit, damit wir als Befreite leben.
Gal 5, 18 N
Wenn ihr aber vom Geist geführt werdet, steht ihr nicht mehr unter Gesetz.
Gal 2, 19-20 N
Denn das Gesetz hat mich dazu gebracht, für das Gesetz gestorben zu sein, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt und lebe praktisch nicht mehr. Christus lebt in mir. Und das Leben, das ich jetzt noch in meinem sterblichen Körper führe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat.
Gal 6, 2 N
Helft euch gegenseitig, die Lasten zu tragen. Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz des Messias.
Gal 5, 24-25 N
Menschen, die zu Jesus, dem Messias, gehören, haben die eigene Natur mitsamt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir nun durch den Geist Gottes das neue Leben haben, so wollen wir es auch in diesem Geist führen.
Gal 5, 16 N
Ich will damit nur sagen. Der Geist Gottes soll euer Leben bestimmen, dann werdet ihr den eigenen Begierden widerstehen können.
Gal 5, 22 N
Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist. Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.
Meine Beobachtungen