© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3 Gesamtbiblische Betrachtungen – Gottes Herrschaft, Feinde, Kampf und Sieg – Wer ist stärker, die Sünde in uns oder Christus?, epubli.de, 2021.
Wer ist stärker, die Sünde in uns oder Christus?
Der, der Sündern vergibt, der Blinde sehen und Lahme gehen lässt, der Aussätzige reinigt, der der Natur befiehlt, Dämonen austreibt, Kranke heilt, Tote auferweckt – sollte der nicht Macht über die Sünde in mir haben und imstande sein in mir über sie zu herrschen?
Wenn wir wissen und sagen, dass Christus alle unsere Feinde überwunden, bzw. ihnen die Macht und Fähigkeit genommen hat, sein Volk zu besiegen, wie können wir da auf die Idee kommen, dass die Sünde in uns – unser und Gottes Feind – stärker ist als Gott? Wie können wir daran zweifeln, dass die Gnade, die er uns schenkt, und die Gnadenmittel, die er uns gibt, nicht ausreichen sollten, um auch diesen Feind zu besiegen?
Unsere Erfahrung zählt nicht – nur Gottes Wort. Wo ist die Bibelstelle, die sagt, dass die Sünde vom Sieg Christi ausgenommen ist? Wenn wir die Sünde tun – und das tun wir, wenn wir nach einem bestehenden Gesetz der Sünde lebenslang sündigen müssten – dann hat Christus die Sünde entweder gar nicht besiegt. Oder wir wenden einfach nicht die Gnadenmittel an, die er uns zur Überwindung der Sünde zur Verfügung stellt.
Welches Kind Gottes stellt sich öffentlich hin und würde sagen, dass Christus die Sünde nicht besiegt hat?
Und wenn das keiner tut, warum behaupten dann fast alle diese ernstmeinenden Kinder Gottes im gleichen Atemzug, dass wir als Gottes Kinder, die Anteil am Sieg Christi haben, ein Leben lang nicht frei von der Sünde werden können und ein Leben lang sündigen müssen?
Will Gott denn, dass wir sündigen?
Die ganze Bibel ist das beste Zeugnis dagegen. Alles in ihr schreit:
„Nein, Gott bewahre!!!“ (Röm 6)
Und wenn Gott nicht will, dass wir sündigen, will oder kann er uns dann nicht von allen Sünden retten? Ist die Sünde stärker als Christus?
Ja, im Alten Bund wollte Gott durch die Gabe des Gesetzes die Macht der Sünde deutlicher machen. Sein Volk sollte verstehen und begreifen, dass der wahre Feind die Sünde ist, die in ihnen selbst wohnt. Und das sollte sie in die Arme Gottes, ihres Erlösers treiben.
Doch der Alte Bund war noch mit Schwachheiten behaftet und konnte nichts zur Vollkommenheit führen. Deswegen ist die große Verheißung im Alten Testament, dass es einen neuen Bund geben wird, der das Problem löst (Hebr 7, 18; 8, 1 – 10, 18). Das Alte Testament strotzt nur so von Verheißungen (siehe Teil 1, Kapitel Die geistliche Lehre des Alten Testamentes), dass Gott das Sündenelend seines Volkes einmal ansehen und es davon befreien wird. Gott wird seinem Volk einen neuen Geist – seinen Geist – geben. Er wird seinem Volk ein neues Herz, ein reines Herz geben. Er wird solche Leute aus seinem Volk machen, die seine Gebote halten und tun. Gott wird sein Volk völlig reinigen, heiligen und retten. Gott selbst wird für sein Volk kämpfen und kein Feind dieser Welt wird mehr gegen das Volk Gottes bestehen können. Das sind die Eigenschaften des Neuen Bundes, so wie sie im Alten Bund beschrieben werden. Und wollen wir dann im neuen Bund weniger erwarten, als uns verheißen ist?
Im Neuen Bund geht es nicht – ich wiederhole NICHT – nur um die Vergebung. Auch im Alten Bund gab es immer schon die Möglichkeit, durch Opfer, letztlich aber Gottes Gnade – zur Vergebung zu kommen. Das, was für den Neuen Bund als völlig neu verheißen war, war Sieg über das Problem, immer wieder zu sündigen. Da der Mensch es offensichtlich nicht anders vermochte, wollte Gott selber kommen und das Problem lösen und selber diesen Sieg beständig für sein Volk erringen.
Der Sieg über den Zwang, von Gott wegzukommen, und immer wieder sündigen zu müssen, ist das Besondere, das Neue am verheißenen Neuen Bund.
Wenn es nur um die Vergebung geht beim Heil in Christus, dann sind wir nicht besser dran, als die alttestamentlichen Gläubigen. Und das, obwohl jetzt jeder im Volk Gottes den Heiligen Geist bekommt (Lk 3, 16) – das war im Alten Bund nicht so.
Nein, wenn uns „nur“ vergeben ist, und Gott nichts weiter für uns tut, dann ist es wirklich so, wie landläufig heute in der Theologie und in den Gemeinden gesagt wird: Wir sind ja auch nicht besser als andere Menschen, wir sind nur besser dran.
Und es stimmt auch. WIR sind nicht besser als andere. Aber Christus in uns macht den Unterschied! Es steht uns gar nicht an, „besser“ als andere sein zu wollen. Niemand ist besser als ein anderer. Alle tragen den gleichen alten Menschen und das gleiche verdorbene „Fleisch“ als tödliche Erblast Adams mit sich herum. Gott alleine ist gut. Aber Christus wohnt in uns! Deshalb will Gott und ist überzeugt davon, dass sein Volk einen Unterschied machen kann. Es soll in seinen Augen besser leben, als ihr Umfeld. Es soll sich von allen anderen Völkern unterscheiden. Es soll Gottes Namen heiligen. Gott selber will IN Gottes Volk den Unterschied machen. Gott selber in uns will der Gute sein und seine Güte ausleben. Der Zerbruch an unserer eigenen Kraft, die Einsicht in unsere eigene völlige Hilflosigkeit (Zef 3, 12; Röm 7, 24) ist die innere Grundlage des Sieges Gottes in seinem Volk, keine selbstische Überhebung, besser als andere sein zu wollen (Phil 3, 7ff). Und wenn, so wie Gott es vorgesehen hat, es dazu kommt, dann gibt es nur ein Rühmen des Herrn, für das, was er getan hat und tut (1 Kor 1, 30-31). Und dann erlebt das Volk Gottes den Sieg Gottes über seine Feinde.
Ja, der neue Bund trägt die Verheißung des Sieges über die Sünde (Hebr 8, 10). Gott kommt selber und tut, was der Mensch nicht selber tun kann: Sich selbst zu erlösen (Röm 11, 26+27) und sich selbst heilig zu machen (1 Thess 5, 23). Wohlgemerkt beides. Gott erlöst. Und Gott macht heilig im Neuen Testament, und zwar Menschen. Nicht nur Gegenstände des Gottesdienstes, sondern sein Volk (Hebr 2, 11). Und Christus erlöst uns vom Fluch des Gesetzes und von der Sünde (Gal 3, 13; Röm 6). Christus hat über die Sünde triumphiert (Kol 2, 1ff), nicht nur über die Schuld aus der Sünde, sondern auch über die Sünde als Macht (Röm 6). Jesus IST stärker als die Sünde. Christus HAT die Sünde besiegt und er gibt uns an seinem Sieg Anteil. Und NUR, wenn ich glaube, dass Jesus der Sieger auch über meine Sündernatur ist, werde ich es auch erleben.