Gnadenstände und Übergänge im Alten Bund

© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 3  Gesamtbiblische Betrachtungen – Wachstum oder eine neue Schöpfung? – Heilszeiten, Gnadenstände, Übergänge, Stufen – Gnadenstände und Übergänge im Alten Bund, epubli.de, 2021.

Gnadenstände und Übergänge im Alten Bund

Wir finden zwei besonders hervorstechende Bilder im Alten Bund, die uns die Gnadenstände vor Gott und die Übergänge zwischen ihnen deutlich machen.

Israel in Ägypten, in der Wüste und im verheißenen Land

  • Israel in der Sklaverei in Ägypten
    Das Volk Gottes ist unfrei und versklavt. Ein fremder, grausamer Herrscher herrscht über sie.
  • Befreiung aus der Sklaverei
    Nachdem Gott Ägypten als beherrschende Macht Israels gerichtet hat, befreit er Israel endgültig beim Durchzug durchs Rote Meer und der Taufe auf Mose.
  • Israel in der Wüste
    Eine neue Ära beginnt. Das Israel in der Wüste ist frei. Gott, ihr Herr, offenbart sich ihnen, er lehrt sie sein Gesetz und er beginnt seine Herrschaft aufzurichten. Israel erlebt weitere Wunder und die Hilfe Gottes und erste Siege durch Gottes. Und doch ist für Israel die Zeit in der Wüste als befreites Volk Gottes insgesamt von Unglauben, Eigenwillen, Ungehorsam, Unzucht und Götzendienst geprägt – ganz entgegen Gottes Willen, Absicht, Gesetz und Plan.
  • Israel geht über den Jordan ins verheißene Land
    Und wieder erfolgt ein punktueller Schritt: Israel heiligt sich und wird nach dem Tod des Mose Josua gehorsam. Beim Durchzug durch den Jordan werden sie auf Josua (hebräischer Name für Jesus) getauft und eine neue Ära beginnt.
  • Israel nimmt das verheißene Land ein
    Diese Phase in der Geschichte Israels ist anfangs vom Gehorsam und Glauben Israels in allen Dingen bis auf wenige Ausnahmen geprägt. Israel zieht von Sieg zu Sieg. Josua wird geachtet, das Gesetz Gottes befolgt. Solange Josua und die Ältesten leben, die noch Gottes Wunder aus früheren Zeiten gesehen haben, bleibt das Volk Gott treu.

Die Stiftshütte und der Tempel in Jerusalem

Auch das Heiligtum Gottes in der Wüste, die Stiftshütte, und der Tempel in Jerusalem, der nach dem gleichen Muster wie die Stiftshütte aufgebaut war, machen drei Bereiche und zwei Durchgänge deutlich.

  • Vorhof
    Wer gesündigt hat, ist von Gott getrennt. Wer von seiner Sünde frei werden und mit Gott ins Reine kommen will, muss mit einem Opfertier für seine Sünde in den Vorhof des Heiligtums Gottes kommen. Hier opfert der Priester auf dem Altar Gottes für den Sünder, damit er zu Gott kommen kann. Hier steht auch das Waschbecken zur äußeren Reinigung mit Wasser (nur für Priester, aber im NT sind alle Gläubigen Priester). Hier findet Vergebung und Reinigung statt. Die verlorene Gemeinschaft mit Gott wird wiederhergestellt.
  • Durch den ersten Vorhang ins Heilige
    Kraft der dargebrachten Opfer auf dem Altar und dem vergossenen Blut und der Reinigung am Waschbecken darf der Priester durch den ersten Vorhang hindurch in das Heilige eintreten.
  • Das Heilige
    Wer in das Heilige eintritt, genießt gewisse Vorrechte. Dort steht der Räucheraltar, an dem das Räucherwerk – die Gebete – zu Gott aufsteigen. Dort befinden sich das Licht und das Brot Gottes. Beide mussten aber immer wieder angezündet bzw. frisch aufgelegt werden. Der Gläubige oder Priester ist Gott einen Schritt näher gekommen, nur noch trennt ihn der Vorhang vom Allerheiligsten.
  • Durch den zweiten Vorhang ins Allerheiligste
    Im Alten Bund durfte nur der Hohepriester und nur einmal im Jahr am großen Versöhnungstag durch den zweiten Vorhang in das Allerheiligste eintreten. Dazu musste er sich in besonderer zusätzlicher Weise reinigen und den Vorhang mit dem Blut des für diesen Anlass besonderen eingesetzten Opfers besprengen.
  • Das Allerheiligste
    ist von der direkten Gegenwart des sonst unnahbaren Gottes geprägt. Dort musste nicht täglich oder wöchentlich etwas neu aufgelegt werden. Hier ist es abgesonderter und stiller. Es gibt keine äußere Lichtquelle, denn Gott ist im Allerheiligsten. Es steigen nicht Gebete auf zu Gott, hier redet Mose von Angesicht zu Angesicht mit Gott, wie mit einem Freund. Das Gesetz Gottes liegt in der Lade Gottes. Es ist mit dem Finger Gottes geschrieben. Gott thront auf dem Gnadenthron der Bundeslade. Das Manna in der Bundeslade verdarb nicht, der immergrünende Stab Aarons zeigte seine immerwährende Frucht.inspiriert von 7, Kapitel 6

Wenn es wirklich ein Prinzip Gottes ist, dass es nach der Rettung und Rechtfertigung noch eine besondere Stufe und Erfahrung im Leben eines Gläubigen gibt, dann sollten wir erwarten, sie in Kanaan und im Allerheiligsten des Heiligtums Gottes zu finden.

Und wir sollten erwarten, dass sich dieses Prinzip und diese Stufen auch im Leben Abrahams finden, der unser aller Glaubensvater ist.

Und wir werden nicht enttäuscht.

Rechtfertigung und Vollkommenheit bei Abraham

  • Abraham lebt ohne Gott.
  • Gott beruft Abraham und Abraham bricht ins verheißene Land auf.
  • Abraham folgt Gott über viele Jahre und glaubt ihm zur Gerechtigkeit.
  • Gott befiehlt Abraham, vollkommen zu sein.
    Abraham opferte sein Liebstes für Gott, seinen Isaak.
  • Abraham erhält die Verheißung des Sieges über seine Feinde (1 Mose 22, 17). Es ist die erste Verheißung des Sieges über seine Feinde, die ein Mensch je von Gott bekommt – als Folge seines unbedingten Vertrauens und Gehorsams Gott gegenüber. Vorher lesen wir noch von Schwächen und Sünden im Leben Abrahams. Danach nicht mehr. Abraham ist zur unvollkommenen Vollkommenheit in seinem Leben mit Gott durchgedrungen. Es hat ihn die Bereitschaft gekostet, Gott alles zu geben, was ihm lieb war. Und er hat es zurückerhalten und unendlich viel mehr. Er hat Gott und die Verheißung des Sieges Gottes in seinem Leben gewonnen, bis hin zu seinen Nachkommen für alle Zeiten. Das ist die Frucht seiner völligen Hingabe an Gott, ohne etwas zurückzuhalten.

 

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