© Heino Weidmann Hat Gott wirklich? gesagt – 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus, Teil 4 Für und Wider – Bescheidenheit!, epubli.de, 2021.
Bescheidenheit!
Ist es nicht Demut an sich und vor Gott richtig, nicht zu viel von seinem eigenen geistlichen Leben zu erwarten? Schließlich sind wir Sünder und unsere Sünde lässt das Lob Gottes nur umso heller aufstrahlen?
Paulus warnt uns im Römerbrief vor einer solchen Einstellung (Röm 6, 15). Meine Niederlage im Kampf gegen die Sünde darf nie als mein Argument für das Lob Gottes gebraucht werden. Ja, Gott hat Recht. Ich bin von Natur aus Sünder. Aber das darf nie meine persönliche Entschuldigung für meine Sünde werden (Röm 3, 4-8).
Aber sind nicht doch alle Ambitionen, etwas Besonderes für Gott erreichen zu wollen, verdächtig und zu verdammen? So wurden beispielsweise Johannes und Jakobus von Jesus zurechtgewiesen, weil sie die ersten Plätze bei Jesus im Himmel besetzen wollten (Mk 10, 35ff). Da zeigt Jesus den Jüngern: Unter uns soll keine Diskussion aufkommen, wer der Größte ist. Der Niedrigste hat die beste Einstellung (Mk 9, 35). Daher befreien wir uns am besten von allen Bestrebungen etwas Besonderes zu wollen.
Ist das nicht die richtige Sicht?
1 Kor 1, 29 N
Niemand soll sich vor Gott rühmen können.
Im Kern geht es Jesus darum, wer die Ehre bekommt. Wir können als Jünger Christi nicht aus uns selber Frucht bringen. Für alles, was Fruchtbares aus unserem Leben kommt, gebührt Gott allein die Ehre. Er hat uns die Möglichkeiten dazu gegeben, er bewirkt es. Ihm allein gebührt die Ehre.
Jesus geht es um die Einstellung der Jünger. Es geht ihm darum, dass keiner groß herauszukommen will und besser sein will, als die anderen Glieder im Leib Christi, die er so dringend braucht.
Jesus selber war der Demütigste von allen. Und doch wollte er alles für seinen Vater und er gab alles für seinen Vater. Demut und gebraucht zu werden von Gott schließen sich in keiner Weise aus.
Jesus verbietet nicht große Ambitionen seiner Jünger. Er zeigt nur, dass sie Dienst bedeuten und Andere höher achten, als sich selbst.
MT 20, 26-27 N
Wer bei euch groß sein will, soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.
Die Frage ist:
Will ich, was ich will, um Gottes und seiner Ehre willen?
Dann habe ich die richtige Einstellung.
Mose war ein Lamm für seine eigene, aber ein Löwe für Gottes Sache.
Und hätte David bescheidener gegenüber Goliath auftreten sollen und nicht so viel erwarten dürfen von seinem eigenen Beitrag in diesem Kampf?
Ist es verkehrt, wenn unser ganzes Sehnen darauf ausgerichtet ist, dass sich Gott in unserem Leben als mächtig erweist, oder ist es nicht vielmehr genau das, was Gott selber will (2 Chron 16, 9; Lk 8, 15; Joh 14, 12; 15, 8; Kol 1, 10)?
Der wahren Demut ist es nicht wichtig, wer den Sieg gewinnt – Hauptsache, der Sieg wird für Gott gewonnen.
Der Vater wird dadurch verherrlicht, dass seine Kinder VIEL FRUCHT bringen, jedes Einzelne.
Joh 8, 5 N
Die Herrlichkeit meines Vaters wird ja dadurch sichtbar, dass ihr viel Frucht bringt.
Nein, es ist keine Demut, wenig von seinem eigenen Leben als Christ zu erwarten. Es ist gegen Gottes Wort und es ist Sünde. Alles andere, als viel Frucht aus deinem Leben zu erwarten, gibt Gott nicht die Herrlichkeit, die ihm zusteht. Jesus hat die Fülle und will sie jedem seiner Kinder und seinem Leib als Ganzes geben. Und durch diese Fülle wird der Vater verherrlicht.
Phil 1, 9-11 N
Und ich bete auch darum, dass eure Liebe immer reicher an Verständnis und Einsicht wird, damit ihr euch für das entscheidet, worauf es ankommt, und am Tag von Christus rein und tadellos vor ihm steht; erfüllt mit dem, was aus der Gerechtigkeit gewachsen ist, die Jesus Christus euch geschenkt hat. So wird Gott geehrt und gelobt.
Also ganz im Gegenteil: Gott wird dadurch geehrt, dass wir reiche Frucht bringen. Falsche Bescheidenheit ist Sünde.
Darum lasst uns nach viel Frucht in unserem Leben streben und Gott darum bitten. Wenn wir Gott die Ehre dafür geben, dann wird der Vater dadurch verherrlicht. Viel Frucht aus Gott und für Gott ehrt Gott.
Trachten wir nach dieser Fülle Gottes in unserem Leben – und ausschließlich zu Gottes Ehre! Und das gilt für alle Kinder Gottes durch Jesus Christus.
Eph 4, 12-13 N
Damit sie die, die Gott geheiligt hat, zum Dienst ausrüsten und so der Leib des Christus aufgebaut wird mit dem Ziel, dass wir alle die Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes erreichen; dass wir zu mündigen Christen heranreifen und in die ganze Fülle hineinwachsen, die Christus in sich trägt.
Ja, wir sollen alle vollkommen in Christus werden (Kol 1, 28). Auch du sollst wie der Vater (Mt 5, 48) und wie Jesus (Lk 6, 40) sein und heilig wie der sein, der dich berufen hat (1 Petr 1, 15-16) und in dieser Heiligkeit eins mit dem Vater und dem Sohn und dem ganzen Leib Christi werden (Joh 17).
Weniger zu wollen, das ist nicht Bescheidenheit und Demut. Es ist Herzenshärte, Ungehorsam, Unglauben und Rebellion gegen Gottes Gebote.
Es ist überhaupt nicht extravagant, so wie der Vater und Jesus sein zu wollen. Das ist Gottes Standard und das ist Gottes Normalität für seine Kinder.
Wie Jesus sein zu wollen ist auch nicht der Gipfel der geistlichen Erfahrung. Es ist die neue Normalität. Alles was weniger ist als das, ist Abweichung nach unten und Abweichung vom Standard Gottes und eine Grube, in die wir durch Sünde, Unglauben und Verführung gefallen sind.
Und das Normale macht dich und mich auch nicht stolz:
Wenn du jeden Tag und jede Sekunde heilig lebst und liebst, wie in 1 Kor 13 beschrieben, und wenn du Gott jederzeit alles gibst, im Alltag, in der Routine deines Lebens, in den Höhen und in den Tiefen, in den Herausforderungen,
in den Prüfungen und in deinem Überwinden: Ist das etwas Besonderes? Nein, das ist nichts Besonderes. Das ist genau das, was Gott gebührt. Es ist genau das, was Jesus selbst für uns getan hat. Es ist genau das, worauf Jesus Anspruch hat. Das ist nichts Besonderes. Und selbst, wenn wir so leben, jeden Tag und jede Sekunde, so sprechen wir doch von ganzem Herzen.
Lk 17, 10 N
[Jesus spricht] So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, dann sagt: ‘Wir sind Sklaven, weiter nichts. Wir haben nur unsere Pflicht getan.
Und doch wissen wir uns gleichzeitig unendlich geliebt von Gott.
1 Joh 3, 1 N
Seht doch, welche Liebe der Vater uns erwiesen hat: Wir sollen seine Kinder heißen – und wir sind es tatsächlich!
Der Zuspruch der bedingungslosen Liebe Gottes zeigt uns, wie kostbar wir Gott sind: Wertgeschätzt und geachtet und geliebt – Jesus hat für jeden von uns den höchsten Preis bezahlt, den er bezahlen konnte: Sein eigenes Blut.
Nur in der vereinten Harmonie der Gegensätze meiner Niedrigkeit vor Gott und meiner Hoheit bei Gott kann ich richtig vor Gott leben.
Niemals kann und darf in uns Stolz aufkommen, wenn Gott uns so macht wie Jesus und er. Es ist ja sein Werk allein. Doch wir sollten die Schmerzen spüren, jetzt noch nicht so zu sein. Und diese Schmerzen wollen uns konstruktiv in die Arme Jesu treiben, der uns alleine umgestalten kann.
Schau dir das von Gott geforderte christliche Leben an.
Das hast es du dir nicht verdient, so zu leben.
Aber du verdienst es so zu leben –
durch den Verdienst Jesu.